• 25.07.2008 16:12

Transsyberia: Souveräner Sieg des Team France

Die Transsyberia Rallye 2008 ist beendet: Team France siegte vor dem Team Spain, Armin Schwarz und Andi Schulz stellten einen neuen Rekord auf

(Motorsport-Total.com) - Eine letzte Fahrt, eine letzte Prüfung, eine letzte Herausforderung - So lautete die Vorgabe für den finalen Sommertag an die Teilnehmer der Transsyberia Rallye 2008. Nur noch 368 Kilometer Navigieren, Lenken, Gas geben - dann war das Ziel Ulaanbaatar erreicht. Auf dem Vormittagsprogramm des letzten Tages stand eine schnelle Special Stage mit 85 Kilometern Länge. Und da ging es nicht nur um den Sieg in der letzten Wertungsprüfung der Transsyberia 2008, sondern auch um die vorderen Plätze im Gesamtklassement. Denn das Teilnehmerfeld lag in den Rängen zwei, drei und vier nah beieinander. Die engen Abstände brachten Spannung ins Geschehen.

Titel-Bild zur News: Team France

Das Team France hat nichts anbrennen lassen und die Transsyberia gewonnen

Nach dem gestrigen Sieg startete das Team Spain als Erstes, im Minutentakt gefolgt von 20 weiteren Teams. Die Spanier waren die Gejagten, speziell von Team Germany 1 mit Armin Schwarz und Andi Schulz. Pau Soler machte dies nervös. "Den Track zu eröffnen war nicht leicht für uns." Armin Schwarz dagegen wusste, dass er nach seinem gestrigen Zeitverlust nur noch eine Chance auf den zweiten Gesamtrang hat, wenn er sein Können und seinen Hang zur Geschwindigkeit voll einsetzt. Das Ergebnis: Zeitschnellster in der letzten Prüfung vor Team Russia 1 (6 Minuten zurück) und sechsmaliger Etappensieger in der Transsyberia Rallye 2008 - das war Rekord. Mit 170 Stundenkilometern flog Schwarz förmlich an den neun vor ihm gestarteten Wagen vorbei und zeigte, was er, sein Navigator und das Auto können. Aber die Spanier holte er gesamt nicht mehr ein.#w1#

Nur sechs Minuten Unterschied

"Zum Glück war die Strecke nur 85 und nicht 120 Kilometer lang. Sonst hätte uns Armin wahrscheinlich noch erwischt", war Pau Soler beruhigt. Team Spain passierte als Erstes die Ziellinie, wurde Dritter dieser Prüfung. Entscheidend war aber die Gesamtzeit. Nach über 7.200 Kilometern trennten Team Spain und Team Germany 1 bei der Endabrechnung nur sechs Minuten - unglaublich knapp für eine Marathon-Rallye! Team Portuguese traf mit neun Minuten Rückstand als Vierter ein, Team Germany 2 landete auf dem fünften Rang. Als Sechster beendeten die Franzosen Christian Lavieille und Francois Borsotto die Wertungsprüfung und verteidigten souverän die Führung der Gesamtwertung mit einem Vorsprung von gesamt über zwei Stunden. Für andere hieß es noch weiterhin volle Konzentration, denn erst ein Teil des langen Tages war vorbei.

Es folgte eine Liaison von 75 Kilometern, dann ging es endgültig in die letzte Runde der Transsyberia 2008. Elf Kilometer mit Kurven durch hügeliges Off-Road-Gelände und mit der spektakulären Durchfahrt des Tuul-Gol-Flusses. Team France fuhr vor Team Spain durch den Zielbogen. Das Danner-Team folgte als Dritte, jedoch nicht auf dem geplanten Landweg, sondern schwimmend im schnellen Fluss, aus dem Christof Danner seinen Mercedes G 320 gerade noch herausholen konnte. "Das war keine Show, sondern richtig Arbeit. Falsch navigiert und schon hat uns das Wasser mitgerissen." Das Resultat dieser allerletzten Special Stage zählte nicht einzeln, sondern floss in die Gesamtzeit ein. Somit hatten die Fahrer ein passendes Terrain, um ihr Können spielerisch ohne hohes Risiko zu zeigen und ihre Freude, das Ziel Ulaanbaatar erreicht zu haben, in ihren Off-Road-Vehikels auszuleben. Die Erleichterung nach der Zieleinfahrt war allen, von den Strapazen der letzten 15 Tage gekennzeichneten, Gesichtern anzumerken. Freude, Erleichterung, zum Teil auch Enttäuschung - aber alle mit dem Wunsch nach einer frischen Dusche.

Strahlende Sieger aus Frankreich

Die Transsyberia Rallye 2008 ist vorbei - das Team France mit Christian Lavieille und Francois Borsotto krönte sich bei seiner Premiere zum großen Sieger. Die Gesamtzeit betrug 27:13:27 Stunden. "Wir sind super zufrieden, dass wir gewonnen haben und möchten uns bei Porsche Frankreich bedanken, die uns die Teilnahme ermöglicht haben. Die Transsyberia ist etwas Spezielles. Viele unterschiedliche Etappen für Fahrer und Navigator. Die Transsyberia ist magique," strahlte Pilot Christian Lavieille, der seinen Porsche Cayenne S Transsyberia sicher, schnell und Material schonend von der russischen in die mongolische Hauptstadt über Ebenen und Berge, durch Täler und Sümpfe manövriert hat.

Team Spain holte den zweiten Gesamtrang in 29:28:53 Stunden. Navigatorin Laia Paneido war außer sich vor freudiger Überraschung: "Ich glaube es noch nicht und habe es auch nicht einmal zu hoffen gewagt." Fahrer Pau Soler war mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: "Ich bin total glücklich. Vor der Rallye haben wir uns vorgenommen, mindestens so gut wie letztes Jahr zu sein, da waren wir Fünfte. Das war schwer, denn die Transsyberia hat diesmal zehn super Teams dabei, die alle die Fähigkeit haben, vorne mitzufahren. Das Niveau war viel höher als 2007. Dass wir jetzt Zweite sind, vor Armin, ist super."

Den dritten Platz erreichten Armin Schwarz und Andi Schulz vom Team Germany 1. "Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir konstant schnell gefahren sind. Ein Schaden kann schnell passieren, das haben wir gestern selbst erlebt, daher ist es wichtig immer dran zu bleiben und nie aufzugeben", analysierte Schwarz, der allein durch Strafzeiten und einen Schaden rund 2,5 Stunden verloren hat.

Das in Russland lange Zeit führende Team Portuguese mit Pedro Gameiro und Beifahrer Pedro Figueiredo erreichte in Ulaanbaatar schließlich den vierten Platz im Gesamtklassement. Pilot Gameiro zog positive Bilanz: "Die langen Stages in der Mongolei haben uns etwas zu schaffen gemacht. Wir sind zum ersten Mal bei der Transsyberia dabei, hatten da gar keine Erfahrung. Auch Pedro und ich sind das erste Mal als Team unterwegs gewesen. Das hat doch gut geklappt! Porsche Iberica hat mit dem 2. Platz der Spanier und unserem Vierten zwei Teams in den Top 4. Wir sind stolz darauf."

Nach 15 Tagen, 14 Etappen, zwölf Sonderprüfungen und 7.200 Kilometern erreichten von den ursprünglich 34 Teams 21 Ulaanbaatar. In der mongolischen Hauptstadt feiern alle gemeinsam ein rauschendes Fest, lassen die Sieger hochleben und schmieden Pläne für 2009, wenn die Transsyberia-Rallye am 24. Juli 2009 wieder gestartet wird.

Endstand Transsyberia 2008 (Top 10):

01. Lavieille/Borsotto (Team France Porsche) - 27:13:27 Stunden
02. Soler/Peinado (Team Spain Porsche) + 02:15:25
03. Schwarz/Schulz (Team Germany 1 Porsche) + 02:21:14
04. Gameiro/Figueiredo (Team Portuguese Porsche) + 02:54:36
05. Levyatov/Talantsev (Team Russia 1 Porsche) + 03:53:15
06. Celma/Unger (Team Germany 2 Porsche) + 08:18:55
07. Baier/Steinbring (Teambuctou Toyota) + 09:49:40
08. Pfeil-Schneider/Steuer (Colombian Arrow Porsche) + 10:59:13
09. Szustkowski/Kazberuk (STT Racing/Poland 2 Porsche) + 13:19:33
10. Ogawa/Kaneko (Team Japan Porsche) + 21:52:18

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