• 20.07.2010 11:30

Schubert peilt weitere Podestplätze an

Saisonhalbzeit in der FIA-GT3-Europameisterschaft: Schubert-Teammanager Stefan Wendl zieht Zwischenbilanz und erwartet sich für die nächsten Rennen viel

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sieg im sechsten Lauf der FIA-GT3-Europameisterschaft in Jarama ist das Schubert-Team endgültig in der Saison angekommen. Nach einem schwierigen Saisonauftakt mit dem neuen BMW Z4 GT3 hat sich die Mannschaft aus Oschersleben mittlerweile im vorderen Feld der GT3-Europameisterschaft etabliert. Im Teaminterview zieht Teammanager Stefan Wendl ein erstes Zwischenfazit und blickt auf die zweite Saisonhälfte voraus.

Titel-Bild zur News: Claudia Hürtgen

Das Schubert-Team will in der zweiten Saisonhälfte weitere Erfolge holen

Frage: "Wie fällt Ihr Fazit nach der ersten Saisonhälfte mit dem neuen BMW Z4 GT3 aus?"
Stefan Wendl: "Positiv. Vor der Saison hatten wir uns zum Ziel gesetzt, den neuen Z4 GT3 dahin gehend zu entwickeln, dass wir aus eigener Kraft Podestplätze erreichen können. Das haben wir inzwischen auch geschafft. Dass es in Jarama dann gleich ein Sieg wurde, hatten wir aber auch den besonderen Umständen, also der extremen Hitze zu verdanken. Nichtsdestotrotz haben wir diesen Erfolg aus eigener Kraft herausgefahren. In Le Castellet sind wir zwar mit zwei vierten Plätzen knapp am Siegertreppchen vorbeigeschrammt, aber man kann sagen, dass wir jetzt vorne dabei sind."#w1#

"Wir bewegen uns eigentlich immer unter den Top 10 und halten uns vornehmlich unter den ersten Fünf auf. Das ist für uns als Team, das zum ersten Mal in einer Europameisterschaft antritt, mit einem nagelneuen Auto und noch dazu mit Fahrern, die zum ersten Mal dabei sind, wirklich aller Ehren wert."

Frage: "Wie sahen denn die einzelnen Entwicklungsschritte bislang aus?"
Wendl: "Man muss zunächst wissen, dass eine Weiterentwicklung durch neue Teile grundsätzlich nicht möglich ist, schließlich sind die Fahrzeuge genauso homologiert, wie wir sie von BMW erhalten haben. Wir haben uns darauf konzentriert, das vorhandene Paket aus Fahrzeug und Reifen im Laufe der Zeit zu verbessern. Das Problem bestand ganz einfach darin, dass das Auto erst sehr kurz vor Saisonbeginn fertig geworden war."

"Wir haben uns darauf konzentriert, das vorhandene Paket aus Fahrzeug und Reifen im Laufe der Zeit zu verbessern." Stefan Wendl

"Damals waren die Wetterbedingungen sehr schlecht, sogar an Spanien war es lange sehr kalt. Deshalb konnten wir bei den ersten Tests nicht herausfinden, was genau auf das Fahrzeug zurückzuführen war, oder ob schlichtweg nur die Reifen bei den niedrigen Temperaturen nicht richtig funktionierten. Bei rund vier Grad Celsius Außentemperatur war es extrem schwierig, ein neues Auto zu entwickeln."

"Vor den Rennen in Jarama haben wir dann Testfahrten dazu genutzt, die Abstimmung zwischen dem Fahrwerk und den Reifen zu perfektionieren. Das war, zusammen mit dem Update des Motors, sicherlich der größte Fortschritt, der uns gelungen ist. Das Motor-Update musste aus meiner Sicht einfach kommen, da wir so jetzt ungefähr auf einer Stufe mit der Konkurrenz stehen."

Höhepunkte: Jarama und 24 Stunden

Frage: "Was war neben dem Sieg in Jarama der bisherige Höhepunkt in dieser Saison?"
Wendl: "Der Erfolg in Jarama war natürlich ein absoluter Höhepunkt bislang, das ist ganz klar. Aber wir sollten auch nicht das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vergessen. Dort haben wir ein sehr emotionales Rennen erlebt. Um überhaupt mit beiden Autos teilnehmen zu können, haben wir wochenlang täglich sehr hart gearbeitet. Schließlich hatten wir unmittelbar zuvor zwei Unfälle zu verkraften: einen beim VLN-Rennen auf der Nordschleife und einen weiteren im Training von Silverstone, zwei Wochen vor dem 24-Stunden-Rennen."

"In dieser Zeit haben unsere Mechaniker das Licht in der Werkstatt nicht mehr ausgeknipst. So eine Energieleistung war nur mit viel Herzblut möglich. Dann haben wir im Rennen nach vier Stunden durch einen Unfall unser favorisiertes Auto verloren. Allerdings hat sich unsere Crew mit der Startnummer 76 hervorragend geschlagen und mit dem vierten Platz viel besser abgeschnitten, als man es von ihr erwarten konnte."

"In dieser Zeit haben unsere Mechaniker das Licht in der Werkstatt nicht mehr ausgeknipst." Stefan Wendl

Frage: "Was erwartet sich das Team von der zweiten Saisonhälfte? Sind vielleicht weitere Siege möglich?"
Wendl: "Das ist natürlich schwierig vorherzusehen. Aber wir werden natürlich darum kämpfen. Wir bereiten uns so vor, dass wir zumindest weitere Podestplätze erreichen können - das ist unser Ziel. Mittelfristig geht es uns auch darum, das Auto und uns als Team so weiterzuentwickeln, dass wir in der kommenden Saison schon von Anfang an vorne mit dabei sein und vielleicht sogar um die Europameisterschaft kämpfen können. Kurzfristig wollen wir zudem im Oktober beim ADAC Masters auf unserer Heimstrecke in Oschersleben eine gute Figur abgeben."

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