Pescarolo buhlt weiter um Peugeot

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war Henri Pescarolo davon ausgegangen, dass er beim Le Mans-Projekt von Peugeot mit im Boot sitzt. Bisher haben die Franzosen jedoch noch nicht auf die Hilfe des umtriebigen und bekannten Teamchefs zurückgegriffen. Trotzdem sieht Pescarolo das Band zwischen sich und Peugeot noch nicht zerschnitten. "Wenn sich 2008 die Möglichkeit zur Zusammenarbeit ergibt, warum nicht?" wurde er vom italienischen Magazin 'Autosprint' zitiert.

© xpb.cc

Henri Pescarolo wäre gern am Le Mans-Projekt von Peugeot beteiligt

Alles sah so aus, als ob Peugeot beim Einsatz des neuen Dieselboliden 908 mit dem erfahrenen Le Mans-Routinier Pescarolo gemeinsame Sache machen würde. Im vergangenen Jahr hatte der Franzose in Le Mans sechs Peugeot-Ingenieure im Team. Nach dem Rennen habe man ihm gesagt, dass man 2007 zusammenarbeiten würde, so Pescarolo.#w1#

Als aber Peugeot den neuen 908 auf die Strecke brachte, testete und erfolgreich in die LMS-Saison schickte, war Pescarolo außen vor, von Zusammenarbeit war keine Rede mehr. "Ich war bereit, mein eigenes Team dicht zu machen, den Namen aufzugeben und bei Peugeot einzusteigen", schilderte Pescarolo, wie ernst es ihm war. "Ich sagte ihnen: 'Wir haben das Know-How, ihr habt das Geld, wir können Großartiges zusammen erreichen.'"

"In Wahrheit war es das für Peugeot nicht wert. Wenn wir zusammen gewonnen hätten, hätten die Leute gesagt, das haben sie Pescarolo zu verdanken. Wenn wir verloren hätten, hätte es geheißen, das war Peugeots Fehler", mutmaßte der Teamchef.

"Leute wollen Rennen, keine Dieselparade"

Und so geht er Le Mans wieder mit dem eigenen Team an. Und er macht sich stark für eine Änderung des Reglements. Momentan seien die Diesel mehr als im Vorteil gegenüber den Benzinern, kritisiert Pescarolo: "Ich kämpfe dafür, dass die Regeln 2008 fairer werden. 200.000 Menschen kommen nach Le Mans, um ein Rennen zu sehen, und nicht eine Dieselparade."

Das ist auch ein Grund, warum Pescarolo 2007 auf einen prominenten Piloten verzichten muss. Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, der in den vergangenen beiden Jahren für das Team fuhr, hat für dieses Jahr abgesagt. Im Kampf um die Rallye-WM könne er es sich nicht erlauben, Zeit und Energie bei einem Rennen zu verlieren, bei dem er mit einem Benziner ohnehin keine Chance auf den Sieg habe.