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Offroad in der Lausitz: Die Megaparty ist gelungen
Rund 20.000 Fans kamen zu den Baja 300 Powerdays und ließen sich auch von Wetterkapriolen die Stimmung nicht vermiesen - Weltweit bisher einmaliges Event
(Motorsport-Total.com) - Drei Tage lang stand die Lausitz am vergangenen Wochenende ganz im Zeichen der Offroad-Action. Nun ist die erste Auflage der Baja 300 Powerdays Germany erfolgreich über die Bühne gegangen und es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fällt mehr als positiv aus: Rund 20.000 Fans kamen am Wochenende in die Lausitz. Sie trotzten auch den Wetterkapriolen - von Sonne bis Sturm und Platzregen bot Petrus alles auf.

© Baja 300 Powerdays
SCORE, Rallye, Freestyle: Das gab es nun erstmals gemeinsam zu sehen
"Die Leute sind alle extrem happy, die Fans, aber auch die Fahrer", bilanziert Initiator Armin Schwarz gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Er wollte den Fans in Europa zeigen, dass packender Motorsport auch ohne starres Reglement und ohne Politik möglich ist.#w1#
"Die Teams haben mich schon gefragt, ob sie nächstes Jahr wiederkommen können und wann in etwa der Termin sein soll", berichtet Schwarz weiter. Und das gilt nicht nur für die Teams der US-SCORE-Meisterschaft, die sich erstmals auf europäischem Boden präsentiert haben, sondern auch für die Motorrad-Teams von BMW, KTM und Husqvarna.

© Baja 300 Powerdays
Armin Schwarz bedankte sich bei der Race-Party bei den zahllosen Fans Zoom
Gemeinsam mit dem Rallye-, Renn- und Wassersportclub Lausitz hat Schwarz eine bisher weltweit einmalige Veranstaltung organisiert. Superstars wie US-Held Jesse James, die Rallye-Stars Petter Solberg und Gigi Galli oder Motocross-Ass und Dakar-Sieger Cyril Despres traten auf einer 2.350 Meter langen Spezialstrecke mitten im Tagebau Reichswalde gegeneinander an. Über 30 Toppiloten, darunter Welt- und Europameister, Indy- und Dakar-Sieger, Freestyler und Motocross-Asse aus 14 Nationen boten mit den spektakulärsten Offroad-Boliden, Rallyewagen und Motorräder, Driftaction vom Feinsten. Das hat es in dieser Kombination vorher nie gegeben.
Für heiße Action sorgten auch Stunt-Held Ken Block, Top-Allrounder Nasser Al-Attiyah aus Katar, Produktionswagen-Weltmeister Andreas Aigner und das britische Rallye-Ass Kris Meeke. Auf zwei Rädern begeisterten neben Dakar-Sieger Despres auch Enduro-Champion Anders Eriksson oder Nick Franklin, der mit seinen Freestyle-Kollegen beim abschließenden Mega-Jump-Wettbewerb klar die Lufthoheit behielt. Bei dem Spektakel nahmen erstmals gleichzeitig drei völlig unterschiedliche Fahrzeuge miteinander Anlauf.
Die PS-Helden haben in ihren Karrieren schon einiges erlebt, aber die Baja 300 Powerdays haben auch bei ihnen Eindruck hinterlassen. "Ich bin wie ein Löwe in einem Käfig. Hier wurde ich mit meinem Trophy-Truck freigelassen und hoffe die Fans in Europa hatten genauso viel Spaß wie ich", sagt SCORE-Star James.

© Baja 300 Powerdays
Petter Solberg und Jesse James hatten genauso ihren Spaß wie die Fans Zoom
Und Petter Solberg, der meistens von einer riesigen Fantraube umringt war, ergänzt: "Eine Riesenshow für alle Fans. Wer das verpasst hat, ist selber schuld. In dieser Form wurde unser Sport noch nie präsentiert." Dem kann Dakar-Sieger Despres nur zustimmen: "Ich habe schon viel erlebt, aber dies gehört wohl zu den verrücktesten Erfahrungen. Nicht einmal in meinen wildesten Träumen hätte daran gedacht, wenn ich mit meiner Motocross-Maschine durch Gelände springe, dass ich unter mir plötzlich auf der Seitenscheibe eines Rallyeautos Namen wie Block, Solberg oder auch Galli lese - einfach irre! Keine Frage, ich werde im kommenden Jahr wiederkommen."
Die Show soll 2010 weitergehen, dann aber mit einem richtigen Rennen: einer Baja 300, einem 300-Meilen-Rennen quer durch den Tagebau. "Die Teams und Fahrer sind schon ganz gespannt, wie man in diesem Terrain ein solches Rennen auf die Beine stellen kann", sagt Schwarz. Die Rennstrecke müsse nicht 300 Meilen lang sein, betont er, "man kann mehrere Runden fahren. Es gibt hier sehr schwieriges Gelände."
"Wir haben Konzepte und Ideen", blickt er voraus. "Man kann zum Teil auch über zwei verschiedene Strecken fahren oder auch eine Rallye oder ein Enduro-Event integrieren. Im Prinzip soll es so werden, wie es Sal Fish seit über 30 Jahren in Amerika macht. Fahren kann jeder, Kategorie kann auch jede fahren. Wir finden für jeden einen Platz."
Enge Zusammenarbeit mit der SCORE-Meisterschaft
Sal Fish, der Chef der amerikanischen SCORE-Meisterschaft, ist ebenfalls begeistert von der Idee und hat volle Unterstützung zugesichert. Er macht sich darüber Gedanken, wie man die US-Szene und den europäischen Sport noch näher zusammenbringen kann: "Wir wollen Klassen haben, die offen sind für die Fahrzeuge, die hier in Europa fahren. Diese Autos können dann also auch in die USA kommen und da in der SCORE-Serie fahren. Und wir können herkommen."

© Baja 300 Powerdays
Schon die kleinen Fans waren begeistert von der Show in der Lausitz Zoom
Für Schwarz war die Baja-Premiere in der Lausitz auch eine Art Generalprobe für das kommende Jahr. Er wird nun analysieren, welche Bereiche gelungen sind, und wo nachgebessert werden muss. "Die Streckenführung ist gelungen, die Sprünge waren einfach toll", lautet sein erstes Fazit. "Allerdings war die Piste sehr sandig, wir müssen versuchen, einen härteren Untergrund zu haben, damit die Truphy-Trucks und Buggies ihren richtigen Speed fahren können."
Und noch in einem anderen Bereich will Schwarz im kommenden Jahr nachbessern: "Die Tatsache, dass es kein Rennen, sondern eine Show war, hat zu gewissen Schwierigkeiten geführt", sagt er. "Denn die Piloten waren total relaxt und haben diese Lockerheit auch in den Zeitplan einfließen lassen. Der Plan konnte nie eingehalten werden, weil jeder so relaxt war. Da wollte dann zum Beispiel der eine plötzlich beim anderen mitfahren. Das hat eine gewisse Eigendynamik entwickelt."
Doch das sollte bei der 2010er-Auflage der Baja 300 Powerdays kein Problem mehr sein. Denn dann herrschen richtige Wettbewerbsbedingungen. Und das erste Baja-Rennen auf europäischem Boden soll nur ein weiterer Schritt sein: "Gemeinsam mit Sal und SCORE schmieden wir faszinierende Pläne. So ist es beispielsweise denkbar, dass wir eine weltweite Serie etablieren, bei der die besten Fahrer eines Kontinents eine Einladung für die Läufe in anderen Regionen erhalten, also dass Klassensieger der europäischen Baja 300 künftig bei der berühmten SCORE Baja 1000 am Start stehen und umgekehrt die Topfahrer aus den USA bei uns in Europa mittoben", blickt Schwarz in die Zukunft.

