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  • 08.07.2009 17:30

Medientraining: Fit für's Rampenlicht

Die Kandidaten der Deutsche Post Speed Academy haben sich einem intensiven Medientraining unterzogen: PR-Knowhow für die Motorsport-Karriere

(Motorsport-Total.com) - Egal ob Frühstart, Unfall oder Motorenproblem - oft muss sich ein Rennfahrer direkt nach einem verpatzten Rennen den Fragen der Journalisten stellen. Um für solche Situationen und andere Herausforderungen der Pressearbeit gewappnet zu sein, absolvierten die diesjährigen Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy vergangene Woche ein ausführliches Medientraining.

Titel-Bild zur News:

Die Kollegen von 'Auto Bild Motorsport' nahmen die Fahrer ins Kreuzverhör

Wie es sich für Musterschüler gehört, sitzen Heiko Hammel, Christopher Mies, Marco Wittmann, Nico Marvin Monien und David Mengesdorf pünktlich um neun Uhr morgens im Konferenzraum der Schwabacher Presse- und Marketing-Agentur 'IKmedia'. Schon das zweite Jahr in Folge wird dem Rennfahrer-Nachwuchs hier in Franken das nötige PR-Knowhow für die Motorsport-Karriere vermittelt.#w1#

"Wer ein Motorsport-Vollprofi werden will, muss ein Hans Dampf in allen Gassen sein. Er muss mit Sponsoren und Medien genauso umgehen können wie mit seinem Rennauto", stellt IKmedia-Geschäftsführer Oliver Schielein gleich zu Beginn des Workshops klar. Zusammen mit Rennfahrer-Profi Maro Engel, der als Absolvent der Deutsche Post Speed Academy gerne seine Erfahrungen mit den sechs Kandidaten teilt, doziert er ausführlich darüber, wie wichtig für Rennfahrer eine gute Zusammenarbeit mit der Presse ist - denn nur wer geschickt das Medieninteresse auf sich lenkt, ist für Sponsoren überhaupt interessant.

Dazu bringt der Agentur-Chef den Nachwuchsfahrern zunächst die goldenen Regeln erfolgreicher Pressearbeit bei. Die Piloten lernen dabei nicht nur, wie sie den Kontakt zu Journalisten aufbauen und pflegen können, sondern auch, wie ein professioneller Pressetext aussieht und was ein möglicher Aufhänger für eine spannende Geschichte sein könnte. Am Schluss des Theorie-Teils stehen die Todsünden auf dem Lehrplan.

Maro Engel und Oliver Schielein hatten viele Tipps für die jungen Piloten Zoom

"Ganz wichtig ist, sich in Krisensituationen immer hinter seine Leute zu stellen", macht Schielein den Nachwuchsfahrern klar. "Wenn euch zum Beispiel ein Journalist fragt, warum etwas beim Rennen nicht rund lief, schimpft nie auf das eigene Team oder auf Fahrerkollegen!" "Eine diplomatische Möglichkeit wäre zum Beispiel zu sagen, dass ihr technische Probleme hattet und den Sachverhalt erst analysieren müsst", schlägt Maro Engel dazu vor. Genauso hätte er auch beim DTM-Rennen am Norisring reagiert.

Nach der Theorie: Im Kreuzverhör

Nach der Mittagspause können die Förderkandidaten ihr neu gelerntes Wissen gleich anwenden. In den Büroräumen der Fachzeitschrift 'Auto Bild Motorsport' warten schon Redaktionsleiter Thomas Arndt und Formel-1-Reporterin Bianca Garloff auf die Kandidaten, um mit jedem einzelnen ein Interview zu führen. Dabei geht es vor allem darum, sie auf provokante Fragen vorzubereiten und zu beobachten, wo sie in Sachen Haltung, Mimik und Gestik noch an sich arbeiten müssen. Eine echte Herausforderung für die fünf.

"Oh Mann, solche Fragen hat mir noch keiner gestellt", stöhnt FIA-GT3-Fahrer Christopher Mies nach seinem "Kreuzverhör". "Gut, dass ich nun auch auf das Schlimmste vorbereitet bin." Zu guter Letzt bekommen die Studenten von den beiden Motorsport-Spezialisten noch eine Menge Tipps und Anekdoten mit auf den Weg. Schließlich kennen die Redakteure viele Beispiele dafür, wie leicht auch erfolgreiche Fahrer im Umgang mit Öffentlichkeit und Medien ins Kiesbett geraten können.