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Im Blindflug durch die Wüste
35 Grad, tiefe Wasserlöcher und viel Staub: Für Armin Schwarz war die Baja 500 in Mexiko wieder einmal "ein Fest", nicht nur wegen Platz drei
(Motorsport-Total.com) - 706 Kilometer unter Extrembedingungen durch die Baja California: Armin Schwarz, der Wüstenbuggy und das All-German-Motorsport-Team hat auch diese Härteprüfung mit Bravour bestanden. "Der Lehm war so hart wie Beton, der Staub war sehr viel und sehr dicht, das Thermometer zeigte flauschige 35 Grad und schon nach 40 Kilometern standen wir im ganz tiefen, trüben Wasser", schilderte Schwarz seine Erlebnisse bei der Baja 500 rund um das mexikanische Ensenada.

© armin-schwarz.com
Armin Schwarz erlebte bei der Baja wieder ein interessantes Rennen
Das Team ließ sich jedoch nicht aufhalten und holte als Dritter der Klasse wieder einen Podiumsplatz. "Für mich war diese ganze Baja 500 mal wieder ein Fest", sagte Schwarz, nicht nur wegen des guten Endergebnisses. Der Deutsche fuhr den ersten Stint von 430 Kilometern Länge. Das Problem: Zehn Tage vor dem Rennen hatte es heftig geregnet. "Das Wasser hatte den Lehm freigelegt, die Sonne hatte die Pampe dann zu einem harten Zement verbacken", berichtete Schwarz.#w1#
Nach 40 Kilometern wartete die nächste Überraschung - der Veranstalter hatte einen Bach zu einer tiefen Wasserdurchfahrt aufgestaut. "Als wir dort ankamen, stand ein Konkurrent hoffnungslos und bis zum Bauch mittendrin", so Schwarz. Er und Beifahrer Bryan Lyttle entschieden sich also, die Motorradspur zu nehmen: "Was wir in der trüben Brühe nicht sehen konnten: Am Grund lag ein dicker Baumstamm. Es hat uns 20 Minuten gekostet, mit unseren 640 PS über den Riesen zu klettern."
Danach ging es weiter: "Auf den Hochgeschwindigkeits-Abschnitten erwies sich unser neuer, zuschaltbarer Stabi von ZFSachs Race Engineering als wahrer Segen. Weniger gut war es um unsere Motorkühlung bestellt. Es ist äußerst schwierig, die Anströmung der Kühler optimal zu gestalten, weil wir ja bekanntermaßen so gut wie ohne Karosserie unterwegs sind", sagte Schwarz. Also musste die Geschwindigkeit reduziert werden und Schwarz musste immer ein Auge auf die Temperaturanzeige haben. Das lief aber so gut, dass der AGM-Wüstenbuggy zeitweise sogar in Führung lag.
Schwarz und Beifahrer Lyttle hatten sich gewissenhaft auf die Baja vorbereitet und für die besonders schwierigen Abschnitte sogar wieder einen Aufschrieb wie in der WRC erarbeitet. Der halb über weiter Strecken, aber: "Es gab auch viele Abschnitte, wo wir im Staub bei vollständiger Null-Sicht fahren mussten. Da kam es nur noch drauf an, die Himmelsrichtung einzuhalten und möglichst nichts Großes, Stabiles zu treffen."
Nach sechs Stunden übergab Schwarz den Buggy an Platz zwei liegend an seinen Kollegen Martin Christensen. "Den Mann kann gar nichts aufhalten", sagte Schwarz. "Ein verlorenes Hinterrad war schnell ersetzt. Dann durchlöcherte ein Stein eine Bremsleitung. Ohne Bremse an der Hinterachse brachte Martin den Buggy auf Platz drei der Klasse nach Ensenada. Das bedeutet eine wunderbare Punkte-Ausbeute für uns."

