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  • 21.03.2012 09:37

  • von Roman Wittemeier

Höllen-Projekt: Nordschleife im Wilden Westen

Der Amerikaner Bruton Smith will die Nürburgring-Nordschleife im Wüstenstaat Nevada nachbauen: Eine exakte Kopie als Testareal für die Hersteller

(Motorsport-Total.com) - Den Amerikanern wird oftmals Gigantomanie nachgesagt. Es gibt jenseits des "großen Teiches" einige Damen und Herren, die diesen zweifelhaften Ruf nur zu gern aufrecht erhalten. Vor allem in der Spielerstadt Las Vegas wird seit jeher geklotzt statt gekleckert. In der schrillen Spaßmetropole begegnen den Gästen Nachbauten des Eifelturms oder der Kanäle von Venedig. Ganz in der Nähe soll nun eine weitere Spielwiese eröffnet werden - nicht zum Zocken, sondern zum Gas geben.

Titel-Bild zur News:

Kulturgut: Die legendäre Nürburgring-Nordschleife ist seit 1927 in Betrieb

Im tristen Wüstensand von Nevada will der Amerikaner Bruton Smith eine exakte Kopie der Nürburgring-Nordschleife bauen lassen. Der 84-jährige Chef von Speedway Motors ist bereits Besitzer und Betreiber von neun Rennstrecken in den USA. Sein Ansinnen muss man durchaus ernst nehmen. "Wenn die Regierung den Plänen zustimmt, dann werden wir losziehen und dieses Ding bauen", so die klare Ansage von Smith im Gespräch mit dem Radiosender 'Sirius XM Sports'.

Er habe sich bereits mit "einigen Herren in Deutschland" über seine Pläne unterhalten, sagt der Geschäfsmann, dem unter anderem die Rennovale in Las Vegas, Atlanta und Bristol gehören. Dem zuständigen Gouverneur von Nevada habe er den Vorschlag ebenfalls bereits unterbreitet und den Politiker um eine "kleine Spende" gebeten. Der Staat Nevada soll Smith ein Gelände von rund 3.200 Hektar zur Verfügung stellen. Die Antwort steht noch aus.

Die Idee soll Smith nach eigener Aussage nicht selbst gekommen sein. Er habe bereits vor drei Jahren "mehrere Anfragen" aus Deutschland erhalten, ob man in den USA nicht eine Kopie der legendären "Grünen Hölle" anfertigen könnte. "Ich weiß, wie man so etwas macht", erklärt Smith im Radiointerview. Der Bau einer exakten Kopie der Nordschleife mit all ihren Steigungen und Gefällen wäre mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden. Ganz zu schweigen von den unzähligen Bäumen, die vor Ort gepflanzt werden müssten.

"Es sind noch ein paar Meetings mit dem Gouverneur und dem Bundesstaat Nevada nötig. Dann werde ich den Nürburgring exakt duplizieren, hier im Bundesstaat Nevada", stellt der 84-Jährige noch einmal klar, dass er sich auf dem Weg zu seinem gigantischen Bauwerk nicht aufhalten lässt. Die geplante "Nordschleife des Wilden Westes" würde nicht für Rennveranstaltungen genutzt, nur zu Testzwecken. Die Automobilhersteller schwören auf die Qualitäten des "Rings". In den USA fehlten wechselhafte Wetterbedingungen, reichlich Schlaglöcher und das Flair.


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In der Eifel gibt man sich ob der drohenden Konkurrenz in Nevada gelassen. "Eine Umsetzung eines solchen Vorhabens schätzen wir aufgrund der hohen Baukosten relativ gering ein", wird Nürburgring-Sprecher Karl-Heinz Steinkühler von 'spiegel.de' zitiert. Man fühlt sich vom Interesse aus den USA geschmeichelt und lächelt entspannt. Smith kontert: "Ich habe in Nevada viele Freunde in der Industrie und Politik, und für die Finanzierung sehe ich keine unüberwindbaren Probleme."

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