• 07.07.2007 21:11

Clio-Cup: "In diesem Rennen flogen die Fetzen"

Kristian Nägele feierte im New-Renault-Clio-Cup am Nürburgring den nächsten Sieg - Michael Schulze wurde als Erster disqualifiziert

(Motorsport-Total.com) - Aus der Traum für Michael Schulze. Glaubte sich der Tagewerbener nach dem Ziellauf noch als Sieger des sechsten Laufes um den New Renault Clio Cup, so belehrte ihn Minuten später die Rennleitung eines Besseren. Statt seiner jubelte Kristian Nägele auf dem Podest, an dessen Seite: Sein Bruder Dennis und der Schweizer Mathias Schläppi.

Titel-Bild zur News: New-Renault-Clio-Cup

Start des heutigen Rennens zum New Renault Clio Cup am Nürburgring

"Im sechsten Lauf um den New Renault Clio Cup auf dem Nürburgring flogen richtig die Fetzen." So brachte es Tourenwagenroutinier Mathias Schläppi nach dem ersten von zwei Wochenendläufen im Rahmen des Truck Grand Prix auf den Punkt. Tausende Brummifans erlebten hautnah mit, wie hart die Clio-Piloten um jeden Zentimeter fighten.#w1#

Jedoch stellte die Rennleitung beim letzten Manöver von Michael Schulze die Fairness infrage: Nach deren Ansicht hatte der Tagewerbener den bis dahin führenden Kristian Nägele geradewegs ins Aus geschoben. Schulze zog vorbei und rollte als vermeintlicher Sieger über die Ziellinie. Hinter ihm Kristian Nägele und der Schweizer Mathias Schläppi. Der Eidgenosse hatte sich kurz zuvor noch an Polepilot Dennis Nägele vorbeigedrückt und sich so den zweiten Podiumsplatz gesichert.

Schulzes Jubel wurde durch die Rennleitung jäh unterbrochen. Sie versah ihn mit einer Zeitstrafe, am Ende belegte er den fünften Platz. "Wir waren eng zusammenliegend und Kristian bremste einen Tick zu spät", erklärte der Kfz-Mechaniker, der nach einem Kreuzbandriss das erste Rennen in dieser Saison hinter sich gebracht hatte. Schulze hatte im Zeittraining den dritten Platz belegt und im Rennen beharrlich um die Feldführung gekämpft.

Ebenso der Schweizer Mathias Schläppi, der anfangs in ein Gerangel mit Christan Ott verwickelt wurde. Der TKS-Fahrer Ott musste die Box ansteuern, während Schläppi seine Jagd im Spitzenpulk fortsetzte. Und sorgte mit dafür, dass Polepilot Dennis Nägele arg unter Beschuss seiner Hintermänner geriet. Mit Erfolg attackierte ihn sein Bruder Kristian. Dennis verbremste sich, verlor wertvolle Zeit und musste seinen älteren Bruder am Ende der Start- und Zielgeraden ziehen lassen.

"Meine Reifen haben immens stark abgebaut. Ich glaube, die hatten zuviel Luft", meinte der jüngere der Nägele-Brüder, der offensichtlich erleichtert war, am Ende als gejagter Polepilot doch noch auf dem Podium gelandet zu sein.

Happy über seinen Sieg auch sein Bruder Kristian: "Anfangs waren Dennis und ich recht schnell unterwegs, ab Mitte des Laufes sind wir beide langsamer geworden", resümierte er. Kurz vor der Zielgeraden habe er dann nur einen Schlag aufs Heck gespürt", so Nägele, der das Auto mit Mühe auf der Strecke halten konnte.

Kritisch zog Mathias Schläppi Bilanz: "Es hat nichts genutzt, dass Renault Motorsport-Koordinator Bernd Hütter zuvor noch vor unnötigen Aktionen gewarnt hat. Aber Gott hat sofort gestraft", ergänzte der Schweizer. Der von Rang sechs Gestartete war durch einen Crash zurückgefallen und konnte sich dann wieder nach vorne fighten. "Das Rennen war knallhart", meinte er.