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Gibbs-Traumstart: Wieder Kenseth vor Kyle Busch
Joe Gibbs Racing bestimmt den Chase 2013: Matt Kenseth und Kyle Busch wiederholen in Loudon das Chicagoland-Ergebnis - Jimmie Johnson Vierter
(Motorsport-Total.com) - Zwei Chase-Rennen, zwei Siege: Matt Kenseth machte sich im Sylvania 300 auf dem New Hampshire Motor Speedway endgültig zum Titelfavoriten 2013. Wie vor Wochenfrist auf dem Chicagoland Speedway rundete Kyle Busch das nahezu perfekte Mannschaftsergebnis von Joe Gibbs Racing als Zweiter ab. Es war ein neuer Rekord: Noch nie in der Playoff-Geschichte gelangen einer Mannschaft zwei Doppelsiege in Folge. Kein Zweifel: Die bärenstarken Gibbs-Toyotas erwischten einen perfekten Chase-Auftakt und befinden sich nun in der Favoritenstellung.

© NASCAR
Matt Kenseth: Zweiter Chase-Sieg im zweiten Chase-Rennen Zoom
Dazu kommt, dass Kenseth in seiner langen NASCAR-Karriere in Loudon nie wirklich zurecht kam. "Das ist wahrscheinlich eine meiner schlechtesten Strecken", bilanzierte der 41-Jährige. "Das zeigt deutlich, wie gut das ganze Team ist. Ich wusste nicht einmal, dass sie hier eine Victory Lane haben." Am Ende stand aufgrund seiner 106 Führungsrunden sogar die optimale Punkteausbeute von 48 Zählern zu Buche. "Das Auto war schnell, aber wir haben auch die richtigen Veränderungen, die richtige Strategie und gute Stopps hinbekommen. Das hat uns nach vorne gebracht und zum Sieg geführt."
In seinem 500. Cup-Rennen ein perfekter Tag, was auch der unterlegene Kyle Busch anerkennen musste. "Wir waren das gesamte Wochenende über nie so schnell wie die 20", sagte der jüngere Busch-Bruder. "Sie hatten von Beginn an ein ganz spezielles Auto. Wir haben wirklich alles gegeben, um vorne mit ihm mitzuhalten, aber diese Aufgabe war einfach zu schwierig." Kenseth (2.111 Punkte) und Kyle Busch (2.097) sind folgerichtig natürlich auch die Spitzenreiter im Gesamtstand. Jimmie Johnson in seinem Hendrick-Chevrolet kam als Vierter ins Ziel und liegt dem Gibbs-Duo mit 2.093 Punkten im Nacken.
Johnson verlor Rang drei beim letzten Restart an Greg Biffle (3.), dessen Roush-Ford in der zweiten Rennhälfte zum Leben erwachte. Biffle konnte im Loudon-Finale den drängelnden Kalifornier hinter sich halten, während das Gibbs-Duo vorne enteilte. Nur dem Überrundungsverkehr war es geschuldet, dass das Spitzenquartett am Ende noch einmal zusammenrückte, doch gegen die Gibbs-Piloten war am Sonntagabend letztlich kein ernsthaftes Kraut gewachsen.
Sieben Chase-Piloten nicht in den Top 10

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Das Ende der Titelträume? Kasey Kahne fliegt ab Zoom
Der große Pechvogel des Loudon-Sonntags hieß Kasey Kahne, der die Anfangsphase bestimmte. In Runde 252 drehte er sich ausgangs von Kurve 4 und schlug frontal in die Streckenbegrenzung. Mehr als Rang 37 war nicht mehr möglich, was Kahne im Titelkampf vermutlich ein frühes Aus bescherte. Auch sein Hendrick-Teamkollege Jeff Gordon (15.) pokerte sich an der Box zwischenzeitlich in Front, verlor wenig später genau dort entscheidend an Boden, als seine Startnummer 24 über die Begrenzung im Boxenbereich hinausrutschte.
Im Gegensatz dazu konnte Dale Earnhardt Jr., der vierte Hendrick-Pilot im Bunde, als Sechster wieder etwas Boden gutmachen, nachdem ihm zum Chase-Auftakt der Motor hochgegangen war. Allerdings liegen Gordon (8.), Earnhardt (11.) und Kahne (13.) nach nur zwei Playoff-Rennen bereits um einige Punkte hinter der Spitze, was wieder einmal Johnson zur Hendrick-Speerspitze im Titelkampf macht. "Five-Time" Johnsons Aufgabe ist nun, am kommenden Wochenende auf seiner Lieblingsstrecke in Dover ein deutliches Zeichen gegen die drohende Gibbs-Übermacht zu setzen.
Überhaupt war Loudon kein gutes Pflaster für viele der Titelkandidaten: Kevin Harvicks Childress-Chevrolet kam nie in die Pötte, was am Ende nur Rang 20 bedeutete. Um Gordon herum klassierten sich mit Kurt Busch (Furniture-Row-Chevy; 13.), Joey Logano (Penske-Ford; 14.), Polesetter Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevy; 16.) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota; 17.) vier weitere Chaser, die im Rennfinale allesamt keine Rolle spielten. Schadensbegrenzung betrieb Carl Edwards (Roush-Ford) als Neunter.
So kamen andere zum Zug. Jamie McMurray (5.) erholte sich nach einer frühen Attacke seines Earnhardt/Ganassi-Teamkollegens Juan Pablo Montoya (19.) bestens und fuhr quasi ohne Heckpartie weit nach vorne. Juli-Sieger Brian Vickers musste nach seinem Nationwide-Einsatz von Kentucky ganz hinten starten und arbeitete sich sukzessive nach vorne. Dieses fehlerfreie Geduldsspiel wurde nach 300 Runden mit Rang sieben belohnt. Bester Childress-Pilot war der in Loudon immer gut zurechtkommende Jeff Burton als Achter.
Pechvogel Truex geht am Ende die Luft aus

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Martin Truex Jr. hatte die Sache zu Rennhalbzeit im Griff Zoom
Neben Kenseth bestimmte auch Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) über weite Strecken den Rennverlauf und sammelte insgesamt 98 Führungsrunden. Doch am Truex-Toyota ging im letzten Renndrittel gar nichts mehr, weil sich das Handling verabschiedet hatte. So blieb dem NASCAR-Pechvogel der letzten beiden Wochen am Ende nur Rang zehn. Der entthronte Champion Brad Keselowski (Penske-Ford) und Denny Hamlin im dritten Gibbs-Toyota fuhren auf die Plätze 11 und 12.
Größere Unfälle blieben am Sonntagabend aus. Wie immer in Loudon wurden die meisten Positionen an der Box gutgemacht. Der späte Kahne-Abflug verhinderte zudem, dass es auf dem flachen Ein-Meilen-Oval zum dort schon so oft gesehenen Benzin-Poker kam. Zwei der insgesamt sieben Gelbphasen kamen durch Teile auf der Strecke (Debris) zustande. Neben Kahne und McMurray erwischte es auch das Front-Row-Duo Josh Wise (32.) und David Gilliland (39.), sowie Altmeister Bobby Labonte (40.) im JTG-Toyota.
Das Mini-Favoritensterben von Loudon hatte zur Folge, dass das Roush-Duo Edwards und Biffle nun in der Gesamtwertung die Positionen vier und fünf einnimmt. Biffle zeigte dabei das Überholmanöver des Tages, als er beim letzten Restart in einem Zug Johnson und Earnhardt kassierte. Umgekehrt verlor der sichtlich angeknockte Kahne durch seinen Quasi-Totalausfall viele Positionen und hat nun bereits 71 Punkte Rückstand auf Kenseth.
Der wiederum ist nach Biffle (2008) und Tony Stewart (2011) erst der dritte Pilot, der die beiden Auftaktrennen im Chase gewinnen konnte. Stewart fuhr danach bekanntlich zum Titel, Biffle wurde 2008 immerhin Dritter. Am kommenden Wochenende geht es in die dritte Playoff-Runde, wenn die schnelle und gefährliche "Monster-Mile" von Dover den Sprint-Cup-Piloten ihre Zähne zeigt. Der Favorit auf dem Papier heißt Jimmie Johnson, der dort bereits sieben Mal gewinnen konnte.

