Waffenlobby sponsort Texas-Rennen
Das Texas-Rennen polarisiert: Die US-Waffenlobby der National Rifle Association ist der neue Titelsponsor für das April-Event
(Motorsport-Total.com) - In der US-Politik gibt es nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School mit 26 Toten im Dezember 2012 eine sehr große Diskussion um schärfere Waffengesetze, gegen die die einflussreiche Waffenlobby der USA natürlich Sturm läuft. Michael Waltrip fuhr in Daytona einen Swan-Toyota mit der Startnummer 26, der zur Sammlung von Geldern für die Opfer und Hinterbliebenen des Sandy-Hook-Massakers aufrief. Nun wurde bekannt gegeben, dass ausgerechnet die National Rifle Association (NRA) das April-Rennen von Texas als Titelsponsor mitfinanziert.
© NASCAR
Michael Waltrip fuhr in Daytona einen Toyota für die Sandy-Hook-Opfer Zoom
Dementsprechend heißt das erste Saturday-Night-Race der Saison 2013 auch nicht Texas 500, sondern NRA 500. Ein durchaus kontroverser Ansatz, denn damit spannt sich der Texas Motor Speedway natürlich direkt vor die Interessen der US-Waffenlobby und daher stieß diese Meldung in den USA auch auf breites Interesse. Sogar eher politisch angehauchte US-Medien wie die 'Washington Times' oder die 'New York Post' kommentierten diesen polarisierenden Vertrag.
Eddie Gossage, der Chef des Texas Motor Speedway, versucht zu erklären: "Hier geht es nicht um das Thema Politik, hier geht es ganz einfach um Sport-Marketing." Der Hintergrund: In den vergangenen Jahren lautete der Titelsponsor des Frühjahrsrennen von Texas immer Samsung. Die Tatsache, dass man bisher immer vom Texas 500 sprach, bedeutet nichts anderes, als dass ein Nachfolger bisher nicht gefunden werden konnte.
Dass es für den Speedway dabei um eine Menge Geld geht, steht außer Frage. Auch NASCAR nahm den neuen Hauptsponsor ab: "Das Titelsponsoring ist eine direkte Sache zwischen den Streckenbetreibern und dem Sponsor", hieß es in einer offiziellen Mitteilung. Und weiter: "Der Sponsor für das April-Rennen auf dem Texas Motor Speedway liegt innerhalb unserer Richtlinien für dieses Event."
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass die US-Waffenlobby ein NASCAR-Rennen sponsort. Bereits im vergangenen Herbst gewann Ricky Stenhouse in Atlanta ein Nationwide-Rennen unter dem NRA-Siegel. Und beide Strecken, Texas und Atlanta, gehören auch nicht der NASCAR-eigenen International Speedway Corporation (ISC), sondern der Speedway Motorsports Inc. (SMI) von Bruton Smith.
