Vorschau: Wieder Chaos in Kansas?

(Motorsport-Total.com) - Es geht Schlag auf Schlag in der NASCAR. Nur eine Woche nach Texas folgt im Sprint-Cup gleich das nächste 1,5 Meilen-Oval - der Kansas Speedway. Der bekam im Sommer 2012 ein neues Asphaltband und ein progressives Banking mit bis zu 20 Grad Kurvenüberhöhung. Anders formuliert: Gleich zwei Unbekannte in der Erprobungsphase des neuen Gen6. Und: Sowohl Texas als auch Kansas werden in dieser Saison noch einmal eine Rolle spielen, denn beide Strecken sind auch Bestandteil der NASCAR-Playoffs ab September 2013.

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14 Gelbphasen in Kansas: Das Chase-Rennen 2012 hatte es in sich Zoom

Bis zur Saison 2010 wurde in Kansas nur einmal pro Jahr gefahren, daher ist das STP 400 erst die 15. Auflage eines NASCAR-Events im Herzen Amerikas. Auf ihrer Expansion in Richtung Westküste hatte die Familie France den Standort Kansas als ihren Vorzeigestandort für den Mittleren Westen auserkoren. Oder wie die Einheimischen eben sagen: "Americas Heartland". Mit dem amtierenden Vizemeister Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) gibt es sogar einen waschechten Lokalmatadoren.

Bowyer wurde im kleinen Städtchen Emporia geboren. Der 33-Jährige fährt am Wochenende bereits zum zehnten Mal in der Heimat, aber gewinnen konnte er noch nie. Nach wie vor steht ein zweiter Platz aus der Saison 2007 als bestes Bowyer-Ergebnis in den Kansas-Statistiken. Weitere drei Male, zuletzt im Herbst 2012, brachte der immer zu einem kleinen Späßchen aufgelegte "Local-Hero" eine Top-10-Platzierung nach Hause.

Neben Bowyer gibt es mit Carl Edwards (Roush-Ford) und Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) noch zwei weitere Fast-Lokalmatadoren. Beide stammen zwar aus dem benachbarten Bundesstaat Missouri, aber auch die beiden haben von ihrem jeweiligen Geburtsort (Columbia, beziehungsweise Joplin) nur rund 200 Kilometer an die Strecke. Bowyers Geburtsort Emporia liegt etwa 100 Kilometer südwestlich.

Vier Doppelsieger und Truex?

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Martin Truex Jr. vor Jimmie Johnson: Ein möglicher Zieleinlauf? Zoom

Die Hendrick-Zwillinge Jimmie Johnson und Jeff Gordon, sowie Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) und Roush-Pilot Greg Biffle sind die vier Sprint-Cup-Piloten, die in Kansas bereits zweimal gewinnen konnten. Einen richtigen Favoriten gibt es von der Papierform her also nicht. Der zuletzt so stark auftrumpfende Kyle Busch (Gibbs-Toyota) fuhr in Kansas in der Vergangenheit nur bis Platz sieben nach vorne.

Die beiden Vorjahresrennen wurden von seinen aktuellen Teamkollegen Denny Hamlin und Matt Kenseth gewonnen. Das Problem dabei: Hamlin ist nach wie vor an der Wirbelsäule verletzt und Kenseth saß im Herbst 2012 noch in einem Roush-Ford. Und was macht Martin Truex Jr.? Der Waltrip-Pilot wurde in beiden Rennen Zweiter und kam am letzten Wochenende in Texas ebenfalls auf dieser Platzierung ins Ziel. Für risikofreudige NASCAR-Wetter ist Truex also einer der Geheimfavoriten.

Während es in der Frage nach den geeigneten Siegeskandidaten also große Fragezeichen gibt, dürfte eines sicher sein: Der neue Kansas-Asphalt ist superschnell und wird mit dem neuen Gen6 für neue Rekordtempi sorgen. Kasey Kahnes Pole-Marke aus dem Oktober 2012 (28,219 Sekunden oder 191,36 Meilen pro Stunde oder knapp 308 km/h) wird in der Qualifikation am Freitagabend aller Wahrscheinlichkeit nach fallen.

Gemessen am Unterhaltungswert des Oktober-Rennens steht eine sehr turbulente Kansas-Auflage ins Haus. Unvergessen ist die Rettungskation der Hendrick-Crew, als Jimmie Johnson seine arg verbogene 48 nach einem Mauerkuss tatsächlich noch auf Rang neun ins Ziel brachte. Johnsons großer Gegner im Titelkampf, Brad Keselowski, hatte ähnliches Massel: Nur um Haaresbreite entging der spätere Champion einer der vielen Kollisionen und sagte anschließend via Bordfunk: "Menschenskinder,wenn wir diese Meisterschaft wirklich gewinnen sollten, dann müssen wir uns diese Videosequenz gut aufheben."

Sadler und Hornish neu dabei

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Sam Hornish Jr. fährt 2013 sein erstes Sprint-Cup-Rennen Zoom

Die Meldeliste zum STP 400 verrät, dass es am Wochenende zwei Sprint-Cup-Comebacks geben wird: Elliott Sadler fährt einen vierten Gibbs-Toyota mit der Startnummer 81, der vom neuen Energydrink aus dem Hause Wrigley's finanziert wird. Der aktuelle Nationwide-Tabellenführer Sam Hornish bekommt im Penske-Ford mit der Startnummer 12 wieder einmal eine Bewährungschance in der ersten NASCAR-Liga. Aufgepasst: Hornish-Crewchief Greg Erwin führte Greg Biffle in den Jahren 2007 und 2010 zu zwei Kansas-Erfolgen.

Brian Vickers wird im Gibbs-Toyota mit der Startnummer 11 wieder den nach wie vor verletzten Denny Hamlin ersetzen. Im Phoenix-Chevrolet mit der Startnummer 51 sitzt Regan Smith. Rookie Timmy Hill versucht den FAS-Ford mit der Startnummer 32 zu qualifizieren. Insgesamt haben 45 Sprint-Cup-Teams für das achte Saisonrennen 2013 gemeldet. Der Wettergott spielt mit: Für das Wochenende sind keine größeren Regenwahrscheinlichkeiten prognostiziert.

'Motorvision TV' bietet den Fans einen langen NASCAR-Sonntag. Ab 18:00 Uhr übertragen die Münchner den Saisonauftakt der Euro-Racecar-Series in einer 30-minütigen Zusammenfassung. Die Euro-Racecars sind der offizielle europäische NASCAR-Ableger. Ab 18:30 Uhr geht es dann live zum Kansas Speedway, wie immer inklusive der kompletten Pre-Race-Show. Die Startflagge fällt gegen 19:15 Uhr, am Mikrofon sitzen Lenz Leberkern und Pete Fink.

Der Zeitplan von Kansas:

Freitag:

19:00 - 20:30 Uhr: Erstes Freies Training
ab 22:40 Uhr: Qualifikation zum STP 400

Samstag:

16:00 - 16:55 Uhr: Zweites Freies Training
18:30 - 19:20 Uhr: Abschlusstraining (Happy-Hour)
ab 20:00 Uhr: Truck-Rennen

Sonntag:

ab 19:15 Uhr: STP 400 ('Motorvision TV' ab 18:00 Uhr)

Die Meldeliste für Kansas:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - PC1
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Brian Vickers (Gibbs-Toyota)
08. 12 Sam Hornish Jr. (Penske-Ford)
09. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
10. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) - PC2
11. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
12. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
13. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
14. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
15. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota)
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - PC5
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - PC6
19. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
20. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
21. 30 David Stremme (Swan-Toyota)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Timmy Hill (FAS-Ford)
24. 33 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
27. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
32. 44 Scott Riggs (Xxxtreme-Ford)
33. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota) - PC7
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - PC3
35. 51 Regan Smith (Phoenix-Chevrolet)
36. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
37. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
38. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) - PC4
39. 81 Elliott Sadler (Gibbs-Toyota)
40. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
44. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Alle Kansas-Sieger auf einen Blick:

2012: Matt Kenseth
2012: Denny Hamlin
2011: Jimmie Johnson
2011: Brad Keselowski
2010: Greg Biffle
2009: Tony Stewart
2008: Jimmie Johnson
2007: Greg Biffle
2006: Tony Stewart
2005: Mark Martin
2004: Joe Nemechek
2003: Ryan Newman
2002: Jeff Gordon
2001: Jeff Gordon