• 03.03.2011 12:16

  • von Pete Fink

Vorschau: Viva Las Vegas!

Im Vorjahr führte Jeff Gordon 218 von 267 Runden und wurde doch nur Dritter - kann der Hendrick-Star seinen Phoenix-Aufschwung beibehalten?

(Motorsport-Total.com) - Las Vegas ist im US-Motorsport gerade in aller Munde. Das liegt nicht nur am vor wenigen Tagen bekannt gegebenen IndyCar-Saisonfinale, sondern auch am nun anstehenden NASCAR-Wochenende. Anders formuliert: Mit dem Kobalt Tools 400 eröffnet der Sprint-Cup am Sonntagabend ab 21:00 Uhr offiziell die Saison der so wichtigen 1,5 Meilenovale.

Titel-Bild zur News: Las Vegas Motor Speedway

Der Las Vegas Motor Speedway wird am Wochenende wieder gut besetzt sein

Auf diesen Intermediate-Ovalen werden etwa 70 Prozent des jährlichen Sprint-Cup-Geschehens ausgetragen. Ein dort gut funktionierendes Auto ist also fast mehr als nur die halbe Miete, wenn es darum geht, sich in den ersten 26 Saisonrennen für den Chase - die NASCAR-Playoffs - zu qualifizieren.

Aus Sicht der europäischen NASCAR-Fans, die sich einmal live vor Ort von dem spektakulären Renngeschehen überzeugen wollen, ist Las Vegas sicherlich ein absoluter Geheimtipp. Das hat einen ganz einfachen Grund: Das Spielerparadies in der Wüste von Nevada zieht 40 Millionen Besucher pro Jahr an, für die etwa 125.000 permanente - und vor allem bezahlbare - Hotelbetten zur Verfügung stehen.

Denn ähnlich wie in der Formel 1 verlangt auch jeder US-amerikanische Durchschnittshotelier sofort absolute Mondpreise, wenn sich der NASCAR-Tross nur auf 100 Kilometer seinem Etablissement nähert. Nicht so in Las Vegas. Dort freut man sich zwar über die insgesamt etwa 165.000 zusätzlichen Besucher. Ihren Umsatz generieren die Hotelbosse jedoch an den Casino-Tischen, weshalb die bereits sehr zivilen Hotelpreise auf Normalniveau bleiben.

Die Busch-Brothers im Fokus

Kyle Busch, Las Vegas, Las Vegas Motor Speedway

Las Vegas 2009: Endlich ein spektakulärer Heimsieg für Kyle Busch Zoom

Zwei Piloten stehen an diesem Wochenende ganz besonders im Mittelpunkt, denn der einzige Las-Vegas-Auftritt des NASCAR-Jahres ist für Kurt Busch (Penske-Dodge) und seinen kleinen Bruder Kyle Busch (Gibbs-Toyota) etwas ganz besonderes: Sie sind in der Wüste von Nevada die Lokalmatadoren, die noch dazu in der aktuellen Gesamtwertung 2011 die Plätze eins und zwei belegen.

Das Brüderpaar wuchs in Las Vegas auf. Kurt erinnert sich: "Meine Familie stammt ursprünglich aus den Vorstädten von Chicago, und als sie Anfang der 1970er-Jahre hierher kam, war eigentlich gar nichts da. Vegas war eine kleine Tankstelle irgendwo zwischen Salt Lake City und Los Angeles. Aber ich sah diese Stadt wachsen und ich konnte beobachten, wie sie sich zu einer Spielermetropole entwickelte. Jetzt ist sie die Hauptstadt des weltweiten Entertainments."

Bekanntermaßen ist Las Vegas die am schnellsten wachsende Stadt der Welt. Kann der Sunset Strip mit seinen ganzen Hotelburgen überhaupt einen Heimatbegriff vermitteln? Ja, behauptet Kurt Busch und schildert, wie er mit seinen Kumpels "früher in einem uralten VW-Käfer den Strip auf- und abgefahren ist. Weil es einfach das war, was man als Heranwachsender dort tun musste".

"Für andere Leute mag es die Hauptstraße der USA sein, aber für uns war es einfach der Las-Vegas-Strip, und meine Kumpels und ich hingen aus den Fenstern und aus dem Schiebedach", grinst der Penske-Pilot. "Es war einfach das Normalste auf der Welt für uns. Vielleicht hatten wir etwas mehr Neonlicht um uns herum, aber das war es dann auch."

Was machen Jeff Gordon und Jimmie Johnson?

Jeff Gordon

Jeff Gordon gewann am vergangenen Wochenende in Phoenix Zoom

Kyle Busch gewann sein Heimrennen im Jahr 2009, was der 25-Jährige bis heute als seinen "schönsten Erfolg" bezeichnet. Im Vorjahr hieß der große Pechvogel Jeff Gordon, der sich sagenhafte 218 von 267 Runden lang auf dem Weg zu einem absolut dominanten Start-/Zielsieg befand. Doch beim letzten Stopp ließ sich der Hendrick-Pilot nur zwei neue Reifen aufziehen und wurde so zum wehrlosen Opfer seines Teamkollegen Jimmie Johnson.

Gordon landete 2010 hinter Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) gar nur auf Rang drei, aber angesichts seines Phoenix-Triumphs am vergangenen Wochenende dürfte sich der Kalifornier auch in Las Vegas noch in einem absoluten Stimmungshoch befinden. Andererseits hat Champion Johnson nicht weniger als vier der letzten sechs Vegas-Rennen gewinnen können.

Der etwa 30 Kilometer nördlich des Stadtzentrums gelegene Las Vegas Motor Speedway ist dabei eine noch relativ junge NASCAR-Strecke. Erst seit der Saison 1998 wird in der Wüste von Nevada gefahren. "Die Strecke hat viele kleine Schläge, aber genau darin besteht ihr Charakter", weiß Geheimtipp Kevin Harvick, der in Las Vegas immer gut aussah. "Du kannst unten fahren, wenn dein Auto die Bumps gut wegsteckt. Wenn nicht, dann ist auch die mittlere Spur sehr schnell."

Grottige Montoya-Bilanz

Jamie McMurray, Juan Pablo Montoya

Böses Blut bei Ganassi: Jamie McMurray räumt Juan Pablo Montoya ab Zoom

Gespannt sein darf man auch auf das Earnhardt/Ganassi-Team. Im Vorjahr geschah in Runde 93 eine Kollision zwischen Juan Pablo Montoya und Jamie McMurray, die intern anschließend für viel böses Blut sorgte. Überhaupt ist Las Vegas kein gutes Pflaster für den Kolumbianer, der in seinen vier bisherigen Auftritten dort auf die mageren Plätze 22, 19, 31 und 37 kam.

Der Wetterbericht für das Rennwochenende ist - wie in der Wüste von Nevada nicht anders zu erwarten - durchwegs gut mit Temperaturen um und jenseits der 20 Grad Celsius. Am Donnerstagabend findet wieder die traditionelle Truck-Parade am Sunset Strip statt. Das Sprint-Cup-Qualifying geht am frühen Samstagmorgen ab 00:40 Uhr über die Bühne.

Neben dem Sprint-Cup fährt am Wochenende auch die Nationwide-Serie (unter anderem mit Danica Patrick und Mark Martin). Das Sams Town 300 beginnt am Samstagabend ab 21:00 Uhr. Genau 24 Stunden später startet am Sonntagabend der Sprint-Cup ins dritte von insgesamt 36 Punkterennen der Saison 2011.

Die Meldeliste für Las Vegas:

01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
04. 4 Kasey Kahne (Red-Bull-Toyota)
05. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
06. 6 David Ragan (Roush-Ford)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Dodge)
08. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
09. 09 Bill Elliott (Phoenix-Chevrolet)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 13 Casey Mears (Germain-Toyota)
12. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
17. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
18. 22 Kurt Busch (Penske-Dodge)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Mike Skinner (FAS-Ford)
24. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
25. 34 Travis Kvapil (Front-Row-Ford)
26. 36 Dave Blaney (Tommy-Baldwin-Chevrolet)
27. 37 Tony Raines (Front-Row-Ford)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 A.J. Allmendinger (Petty-Ford)
32. 46 J.J. Yeley (Whitney-Chevrolet)
33. 47 Bobby Labonte (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
36. 60 Landon Cassill (Germain-Toyota)
37. 66 Michael McDowell (HP-Toyota)
38. 71 Andy Lally (TRG-Chevrolet)
39. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Brian Vickers (Red Bull-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 92 Brian Keselowski (K-Automotive-Dodge)
44. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

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