• 24.02.2011 00:23

  • von Pete Fink

Vorschau: Viele Neuigkeiten in Phoenix

Nur eine Woche nach Daytona geht es in Phoenix um eine erste echte Standortbestimmung in der neuen NASCAR-Saison: 45 Piloten wollen dabei sein

(Motorsport-Total.com) - Vieles ist neu im NASCAR-Jahr 2011. Zum Beispiel die Tatsache, dass bereits eine Woche nach Daytona die Reise in die Wüste von Arizona geht. Bislang wurde direkt nach dem Daytona 500 immer im kalifornischen Fontana gefahren, doch dies hat sich nun geändert. Nun starten alle drei Serien (Sprint-Cup, Nationwide und Trucks) am kommenden Wochenende auf dem Phoenix International Raceway.

Titel-Bild zur News: Phoenix

Ab in die Wüste: NASCAR-Wochenende Nummer zwei findet in Phoenix statt

Es ist ein schnelles Wiedersehen, denn auf dem flachen Einmeilenoval fiel erst im November 2010 eine Vorentscheidung im Titelkampf: Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) warf mit einer suboptimalen Benzinstrategie einen sicheren Vorsprung und den Sieg weg, und wurde nur als Zwölfter gewertet. Anstatt eines satten Punktepolsters fuhr er mit einem dünnen Vorsprung nach Homestead. Das reichte Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), um sich in Florida seinen fünften NASCAR-Titel in Folge zu holen.

Das Phoenix-Herbstrennen selbst gewann Carl Edwards, der mit seinem Roush-Ford seither auf einer Erfolgswelle schwimmt: Pole-Position und Sieg in Phoenix, Sieg in Homestead, Platz zwei in Daytona und dazu die aktuelle Sprint-Cup-Gesamtführung. Der Vizemeister der Saison 2008 wird am Sonntagabend ab 21:00 Uhr MEZ ganz sicher zum engeren Favoritenkreis gehören.

Der Name des zweiten Saisonrennens lautet offiziell Subway Fresh Fit 500(k), wobei das "k" ausnahmsweise für Kilometer steht. 500 Kilometer sind in Phoenix wiederum 312 Rennrunden. Neu ist auch das Qualifikationsprozedere, was am Wochenende wichtig werden könnte. Das Qualifying findet in Phoenix nicht mehr am Freitag statt, sondern am Samstag (ab 23:40 Uhr MEZ). Und kaum zu glauben, aber wahr: Für den Samstag ist in der Wüste von Arizona Regen angesagt!

Neue Qualifikation, neue Kräfteverhältnisse?

Phoenix Arizona

Kakteen und Berge bestimmen in der Wüste von Arizona die Szenerie Zoom

Sollte dem tatsächlich so sein, dann greift eine weitere Neuerung. Falls die Qualifikation ausfallen würde, dann wird die Startaufstellung ab sofort über das Resultat aus dem letzten gefahrenen freien Training des Freitags bestimmt. Soll heißen: Nur wenn auch am Freitag alle Trainingssitzungen ausfallen würden, würde das Startfeld wie bisher über die aktuelle Ownerwertung gebildet. Das ist aber in Phoenix nicht der Fall, denn laut Wetterbericht soll es am Freitag und Sonntag nicht regnen.

Wenn das Einzelzeitfahren am Samstagabend normal über die Bühne gehen kann, dann bestimmen ab sofort die Practice Speeds die Reihenfolge, in denen die Piloten auf ihre zwei fliegenden Runden gehen. Dies ist durchaus wichtig, denn dieses neue Prozedere wird die gesamte Saison 2011 über in Kraft treten. Insofern ist Phoenix gleich auch ein Testlauf, ob diese neuen Qualifying-Regeln passen, denn in Daytona war natürlich noch alles ganz anders.

Was auch für das Renngeschehen selbst gilt. In Phoenix sind keine Windschattenschlachten im Daytona-Stil zu erwarten. Vielmehr geht es auf dem flachen Short-Track um eine erste echte Standortbestimmung. Welches Team hat die Winterpause optimal genutzt? Wer hat gegenüber der Konkurrenz an Performance zugelegt und wer hat vielleicht an Boden verloren? Oder sind die aktuellen Kräfteverhältnisse noch so wie in der Saison 2010? Auf all diese Fragen wird das Phoenix-Wochenende eine erste fundierte Antwort geben können.

Mit dabei ist natürlich auch Daytona-Sensationssieger Trevor Bayne, der mit seinem Wood-Ford nun mindestens 18 Saisonrennen bestreiten wird. Bayne hat sich in der Zwischenzeit dazu entschieden, seine Meisterschaftspunkte für Jack Roush definitiv in der Nationwide-Serie zu holen. Dort fährt er den Roush-Ford mit der Startnummer 16. Auch Lokalmatador Danica Patrick (JR-Chevrolet) steht in der Nationwide-Meldeliste, Nelson Piquet (Harvick-Chevrolet) wird am Freitagabend das Truck-Rennen fahren und Travis Pastrana gibt sein NASCAR-Debüt in der K & N Serie.

Schafft es Keselowski nach Phoenix?

Carl Edwards

Carl Edwards gewann erst im November 2010 das letzte Phoenix-Rennen Zoom

Für das Sprint-Cup-Hauptevent sind insgesamt 45 Teams gemeldet. Weil Steve Wallace (RWR-Toyota) planmäßig nicht mehr antritt, rückt der dritte Front-Row-Ford von Tony Raines mit der Startnummer 37 in der Ownerwertung nach. Damit stehen alle drei Front-Row-Ford sicher in den Top 35. Startplatz 36 geht in jedem Fall an Ex-Champion Bill Elliott (Phoenix-Chevrolet), der Rest der Piloten muss sich um die verbleibenden freien Plätze raufen.

Neben Raines sind auch Landon Cassill im zweiten Germain-Toyota und Mike Bliss im Gunselman-Toyota neu dabei. Ob es Brian Keselowski und dessen betagter K-Automotive-Dodge Jahrgang 2006 rechtzeitig nach Phoenix schaffen, ist zur Stunde noch ungewiss: Im kleinen Familienbetrieb wird immer noch daran gearbeitet, die Schäden aus dem Daytona 500 zu beseitigen.

Knapp 80.000 Besucher passen auf die Tribünen des 1964 fertig gestellten Phoenix International Raceway, auf dem in früheren Tagen "Cowboys am Morgen eines jeden Renntags die Klapperschlangen eingesammelt haben, damit sich die Leute sicher hinsetzen können", wie eine berühmte Anekdote aus dem Munde von Tony Stewart erzählt.

Heute leben vier Millionen Einwohner im Großraum Phoenix, der Speedway selbst liegt in Avondale, ein paar Meilen südwestlich der City. Inklusive des Infield und des großen Hügels in der Zielkurve werden wieder an die 100.000 Menschen erwartet. Bei sehr moderaten Eintrittspreisen übrigens, denn die Tagestickets für den Sprint-Cup beginnen bei 25 US-Dollar. Danica Patricks Nationwide-Auftritt kann sogar schon ab 15 US-Dollar gesehen werden.

Die Meldeliste für Phoenix:

01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
04. 4 Kasey Kahne (Red-Bull-Toyota)
05. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
06. 6 David Ragan (Roush-Ford)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Dodge)
08. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
09. 09 Bill Elliott (Phoenix-Chevrolet)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 13 Casey Mears (Germain-Toyota)
12. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
17. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
18. 22 Kurt Busch (Penske-Dodge)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Mike Skinner (FAS-Ford)
24. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
25. 34 Travis Kvapil (Front-Row-Ford)
26. 36 Dave Blaney (Tommy-Baldwin-Chevrolet)
27. 37 Tony Raines (Front-Row-Ford)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 A.J. Allmendinger (Petty-Ford)
32. 46 J.J. Yeley (Whitney-Chevrolet)
33. 47 Bobby Labonte (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
36. 60 Landon Cassill (Germain-Toyota)
37. 64 Mike Bliss (Gunselman-Toyota)
38. 66 Michael McDowell (HP-Toyota)
39. 71 Andy Lally (TRG-Chevrolet)
40. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
41. 83 Brian Vickers (Red Bull-Toyota)
42. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 92 Brian Keselowski (K-Automotive-Dodge)
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

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