Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Vorschau: Richmond wieder in Toyota-Hand?
Geburtstagskind Kyle Busch und Denny Hamlin gewannen in den letzten beiden Jahren in Richmond: Zum zweiten Mal in dieser Saison wird unter Flutlicht gefahren
(Motorsport-Total.com) - Geht es nach der jüngsten NASCAR-Statistik, so führt am Wochenende in Richmond kein Weg an Kyle Busch und Lokalmatador Denny Hamlin vorbei. Die beiden Gibbs-Piloten teilen sich die letzten vier Siege auf dem 0,75 Meilen langen Short-Track im US-Bundesstaat Virginia brüderlich, wobei Kyle Busch jeweils das Frühjahrsrennen gewann. Es war auch immer ein Geburtstagsgeschenk, denn der NASCAR-Boss von Kimi Räikkönen feiert am 2. Mai seinen Jahrestag. 2011 wird Kyle Busch 26 Jahre alt.

© xpb.cc
Denny Hamlin gewann im September 2010 das bislang letzte Richmond-Rennen
Kaum zu glauben, aber wahr: Richmond ist bereits das neunte Punkterennen der Saison 2011, weshalb am Sonntag ein Viertel des aktuellen NASCAR-Jahres bereits Vergangenheit sein wird. Der vollständige Renntitel lautet dieses Mal "Crown Royal presents the Matthew & Daniel Hansen 400". Bei den Gebrüdern Hansen handelt es sich um Zwillinge, die bei den US-Marines in Irak ihren Militärdienst ableisteten. Daniel wurde im Februar 2009 bei einem Anschlag getötet, sein Bruder Matthew wurde für seine Verdienste ausgezeichnet.
Die Whiskymarke Crown Royal ist bereits seit der Saison 2006 Titelsponsor des ersten Richmond-Rennens. Nach Jim Stewart (2007), Dan Lowry (2008), Russ Friedmann (2009) und Heath Calhoun (2010) ist es im Fall der aus Kalifornien stammenden Hansen-Zwillinge das fünfte Mal, dass Crown Royal die Namensrechte im Rahmen eines "Your-Name-Here"-Programms weitergibt. Zunächst war es ein Schreibwettbewerb, in dem begründet werden musste, warum der jeweilige Autor ein Fan der Whiskymarke ist. Seit 2009 hat die populär gewordene Werbeaktion einen etwas patriotischeren Hintergrund.
Auch ansonsten verkörpert Richmond NASCAR-Tradition pur. Die ersten Stock-Cars fuhren hier schon 1946, damals noch auf einem Dirt-Track-Oval mit einer Länge von einer halben Meile. Später kam dann eine Asphaltschicht auf das Gemisch aus Teer, Öl und Staub, und 1988 schließlich wurde die Strecke auf 0,75 Meilen erweitert. Seit 1953 wird hier unter dem NASCAR-Dach gefahren, das Frühjahrsrennen 2011 ist die Ausgabe Nummer 110!
Immer unter Flutlicht

© NASCAR
Richmond im Mai 2008: Kyle Busch (re.) dreht Dale Earnhardt Jr. um Zoom
Mit einer Kurvenüberhöhung von 14 Grad und einer Gesamtkapazität von 112.000 Zuschauern präsentiert sich Richmond eher durchschnittlich. Eine nette Randerscheinung: Die Tribünen des Richmond International Raceways sind angeblich um 60 Zentimeter höher als der Tower des lokalen Airports. Die Fans jedenfalls mögen den Short-Track, denn nicht weniger als 30 Jahre in Folge waren die beiden jährlichen Events immer ausverkauft.
Die wirkliche Besonderheit in Richmond ist jedoch die Tatsache, dass die Streckenbetreiber seit der Installation einer Flutlichtanlage im Jahr 1991 alle großen Motorsportveranstaltungen unter genau derselben ausrichten, was kein anderer Organisator in den USA in dieser Form betreibt. Das führt dazu, dass in Richmond noch das alte Flair der Samstagabend-Rennen unter Flutlicht zu spüren ist, was wiederum dazu führt, dass viele Piloten Richmond als ihr Lieblingsevent ansehen.
Tony Stewart macht aus seiner Vorliebe keinerlei Hehl: "Das ist meine Lieblingsstrecke. Nicht eine unter vielen, sondern meine Lieblingstrecke im ganzen Kalender", unterstreicht der Stewart/Haas-Teambesitzer, der in Richmond bereits drei Sprint-Cup-Rennen gewann. Darunter befindet sich übrigens auch sein allererster Erfolg im September 1999, als er 333 der 400 Runden in Führung lag. Europäischen Fans ist Richmond insofern ein Begriff, weil im September 2010 der zweifache DTM-Champion Mattias Ekström dort sein bisher einziges Oval-Rennen bestritt.
Natürlich gehört auch Dauerchampion Jimmie Johnson zum engeren Favoritenkreis. Der Hendrick-Pilot gewann in den Jahren 2007 und 2008 drei der vier Richmond-Rennen. Dazwischen mogelte sich im Mai 2008 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) mit einem Abstaubersieg. Denny Hamlin hatte das Rennen dominiert, wurde jedoch von einem Plattfuß ereilt. Daraufhin kämpften Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) und Kyle Busch um die Spitze. Kyle Busch drehte den NASCAR-Publikumsliebling kurz vor Schluss um - und wurde damit endgültig zum Bösewicht.
Sprint-Cup-Comeback von Stremme

© NASCAR
David Stremme war früher ein Teamkollege von Juan Pablo Montoya Zoom
Für Earnhardt Jr. gibt es in Richmond noch eine ganz andere Besonderheit: Dort gewann er am 6. Mai 2006 sein bislang letztes Sprint-Cup-Rennen aus eigener Kraft, denn in Michigan 2008 triumphierte er nur aufgrund eines Benzinpokers. Oder anders formuliert: Am Wochenende sind es genau fünf lange NASCAR-Jahre, innerhalb derer die "Junior-Nation" lediglich zweimal Grund zum Jubeln hatte.
Es ist nach Texas das zweite Saturday-Night-Race der Saison 2011. Alle Trainings und die Qualifikation finden am Freitag statt. Der Rennstart von Richmond erfolgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 1:30 Uhr, die Renndistanz sind 400 Runden. Der Wetterbericht verspricht für Freitag und Samstag viel Sonne und Temperaturen bis 25 Grad Celsius. Gemeldet haben insgesamt 44 Sprint-Cup-Teams.
Neu dabei ist David Stremme, der einen Chevrolet Impala mit der Startnummer 30 fahren wird. Der Ex-Ganassi-Teamkollege von Juan Pablo Montoya wird für das neue Team von Inception Motorsports in einigen ausgewählten Sprint-Cup-Rennen an den Start gehen. Ebenfalls mit von der Partie ist der wieder genesene Brian Keselowski im K-Automotive-Dodge.
Die Meldeliste von Richmond:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
04. 4 Kasey Kahne (Red-Bull-Toyota)
05. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
06. 6 David Ragan (Roush-Ford)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Dodge)
08. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
09. 09 Landon Cassill (Phoenix-Chevrolet)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 13 Casey Mears (Germain-Toyota)
12. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
17. 22 Kurt Busch (Penske-Dodge)
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
19. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
20. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
21. 30 David Stremme (Inception-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Ken Schrader (FAS-Ford)
24. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
25. 34 David Gilliland (Front-Row-Ford)
26. 36 Dave Blaney (Tommy-Baldwin-Chevrolet)
27. 37 Tony Raines (Front-Row-Ford)
28. 38 Travis Kvapil (Front-Row-Ford)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 A.J. Allmendinger (Petty-Ford)
32. 46 J.J. Yeley (Whitney-Chevrolet)
33. 47 Bobby Labonte (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
36. 60 Mike Skinner (Germain-Toyota)
37. 66 Michael McDowell (HP-Toyota)
38. 71 Andy Lally (TRG-Ford)
39. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Brian Vickers (Red Bull-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 92 Brian Keselowski (K-Automotive-Dodge)
44. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)
Der Zeitplan von Richmond:
Freitag, 29.04.:
18:00 - 20:00 Uhr: Freies Training
20:45 - 21:30 Uhr: Happy-Hour
ab 23:35 Uhr: Qualifikation
Sonntag, 01.05.:
ab 1:30 Uhr: Crown Royal 400

