Vorschau: Dover-Spektakel auf der Monster-Mile
Die superschnelle Monster-Mile von Dover ist jederzeit für ein NASCAR-Spektakel gut - kommt die Wiederauferstehung der Roush-Fraktion?
(Motorsport-Total.com) - Halbzeit im Sprint-Cup. Das Autism Speaks 400 presented by Heluva Good! Sour Cream Dips and Cheese auf dem Dover International Speedway ist bereits Saisonrennen Nummer 13. Damit sind fast 50 Prozent des Weges zurückgelegt, der Ende September in Richmond nach 26 Sprint-Cup-Läufen nur noch zwölf Piloten die Chance lässt, den Titel 2009 zu holen.

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Greg Biffle und Kurt Busch führen das Feld auf die Monster-Mile von Dover
Denn derzeit dreht sich (fast) alles um die Qualifikation zum NASCAR-Chase, den Playoffs, wenn sich die besten Zwölf um die NASCAR-Krone streiten. Die Statistik sagt: Wer es schafft, in der Gesamtwertung nach Dover unter den Topleuten zu stehen, der hat gute Chancen auf den Chase. 2006, 2007 und 2008 gelang es jeweils nur noch einem einzigen Fahrer, sich über den Sommer in die Playoffs zu fahren.#w1#
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Das könnte sich in der Saison 2009 jedoch ändern, denn in der Gesamtwertung herrscht um diesen ominösen Platz zwölf herum ein dichtes Gedränge: Die Ränge acht und 17 (Jeff Burton und Clint Bowyer; beide Childress-Chevrolet) trennen gerade einmal 153 Punkte. Das ist in der NASCAR in einem einzigen Rennen aufzuholen.
Mit Martin Truex Jr. (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) folgt auf Platz 18 ein Lokalmatador, der just in Dover im Juni 2007 sein bislang einziges Sprint-Cup-Rennen gewann. Kurz hinter Truex lauert NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet), dem es mit umgekrempelter Mannschaft jederzeit zuzutrauen ist, mittels eines massiven Zwischenspurtes schnellen Anschluss zu finden.
Fast immer ein Spektakel

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Das neue Symbol der Monster-Mile: Eine mächtige Skulptur samt Auto Zoom
Dover wäre ein idealer, weil ganz schwer vorraussagbarer Ort für eine solche Attacke. Die letzten zehn Rennen auf der Monster-Mile im kleinen US-Bundesstaat Delaware wurden von zehn verschiedenen Piloten gewonnen. Die Juni-Ausgabe 2009 ist bereits das 79 Cup-Event der 1969 eröffneten Betonmeile, deren aktueller Untergrund aus dem Jahr 1995 stammt.
Damals erhielt das Areal auch seinen Spitznamen Monster-Mile, denn der raue Betonbelag stellt Autos und Reifen vor extreme Herausforderungen. Dazu gesellen sich die Kurvenüberhöhungen von 24 Grad, was sehr hohe Speeds ermöglicht. Auf den meist rappelvollen Tribünen finden 135.000 Zuschauern Platz.
Der Standort ist nahezu ideal: Dover liegt etwa auf halbem Weg zwischen New York City und der US-Hauptstadt Washington. Rein technisch gesehen ist die Strecke aufgrund ihrer Länge von exakt einer Meile (1,609 Kilometer) weder ein Short-Track, noch ein Superspeedway - aber jederzeit gut für ein klassisches NASCAR-Spektakel.
Wiederauferstehung der Roush-Fords?

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Carl Edwards, Greg Biffle und Matt Kenseth sind in Dover immer zu beachten Zoom
Das boten im Herbstrennen 2008 Greg Biffle, Matt Kenseth und Carl Edwards, die Ford-Zampano Jack Roush einen grandiosen Dreifachtriumph schenkten. Im Juni-Rennen 2008 gab es bereits in Runde 19 eine heftige Massenkarambolage mit 13 involvierten Fahrzeugen, unter denen sich auch sechs der Top-Leute befanden. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) hielt das erneut starke Roush-Trio Biffle, Edwards und Kenseth hinter sich.
Zuletzt trat das Ford-Vorzeigeteam geschlossen durchschnittlich auf, und man darf gespannt sein, ob es "Concrete Carl" Edwards oder Biffle in Dover endlich gelingen wird, ihren jeweils ersten Saisonsieg feiern zu können. Auch Kenseth wartet nach zwei Erfolgen in Daytona und Fontana seit Anfang März auf einen weiteren Glücksmoment.
Neben den üblichen Verdächtigen aus der Hendrick-Fraktion hat auch Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet) beste Erinnerungen an Dover. 2003 und 2004 gewann der "Rocket-Man" drei von vier Cup-Events, in den letzten vier Cup-Rennen fuhr Newman jedes Mal in die Top 5. Was ihm aber noch fehlt, ist der erste Saisonsieg.
Montoya kratzt am Chase

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Nicht der erste Big One in Dover: Eine Massenkarambolage ist jederzeit möglich Zoom
Den sicherte sich ein glücklicher David Reutimann am vergangenen Wochenende in Charlotte. Durch seinen Premieren-Erfolg liegt der Waltrip-Pilot auch auf Platz 13 in der Gesamtwertung. Knapp hinter Reutimann befindet sich Juan Pablo Montoya ebenfalls auf dem Weg dorthin. Dover ist für den Kolumbianer kein schlechtes Pflaster. Abgesehen von einem Reifenschaden im Herbstrennen 2008 holte Montoya zuvor die Plätze zehn und zwölf.
Neu in Dover ist eine längere Boxengasse und eine Safer-Barrier, die sich vom extrem heiklen Turn 4 heraus bis in Kurve eins hinzieht. 47 Sprint-Cup-Piloten wollen sich am Freitag ab 21:10 Uhr für die 43 Startplätze qualifizieren. Kyle Busch und Mike Bliss haben dabei ein prall gefülltes Programm, denn beide treten gleich dreimal in Erscheinung.
Der Grund: Neben dem Autism Speaks 400 fahren am Dover-Wochenende noch zwei weitere NASCAR-Serien, bei denen Busch und Bliss überall gemeldet sind. Bereits am Freitagabend tritt die Truck-Serie an, am Samstagabend bestreitet die Nationwide-Serie ihren Auftritt auf der Monster-Mile. Der Sprint Cup startet am Sonntagabend gegen 20:15 Uhr.
Die Entry-List von Dover:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr.(Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 06 David Starr (Boys-Dodge)
07. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
08. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
09. 09 Mike Bliss (Phoenix-Dodge)
10. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
11. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
12. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
13. 13 Max Papis (Germain-Toyota)
14. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
15. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
16. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
17. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
18. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
19. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
20. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
21. 25 Brad Keselowski (Hendrick-Chevrolet)
22. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
23. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
24. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
25. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
26. 34 John Andretti (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
27. 36 Mike Skinner (Baldwin-Toyota)
28. 37 Tony Raines (Front-Row-Chevrolet)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
32. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
33. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
36. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
37. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
38. 75 Derrick Cope (Cope/Keller-Dodge)
39. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
40. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
41. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
42. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
43. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
44. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
45. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
46. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
47. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

