Vorschau: Big, bigger - Texas!
In Texas konnte Jeff Gordon noch niemals gewinnen, auch Jimmie Johnsons Statistik ist mager - wer sind die Favoriten beim Samsung 500?
(Motorsport-Total.com) - In Texas ist für gewöhnlich alles "Big". Auch der 1995 erbaute Texas Motor Speedway nahe der Region Dallas/Fort Worth, auf dessen Tribünen 160.000 Zuschauer Platz finden. Wenn die NASCAR aber zweimal im Jahr ihren Besuch abstattet, dann platzt das 1,5 Meilenoval im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten. Denn dann pilgern, das riesige Infield mit eingerechnet, für gewöhnlich etwa 200.000 NASCAR-Fans zu den Sprint-Cup-Events.

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Auf dem Texas Motor Speedway lockt das Samsung 500 die NASCAR-Fans
Die Region Dallas/Fort Worth, in der über fünf Millionen Menschen leben, ist nicht nur für die NASCAR ein extrem lukrativer Standort. Aber am kommenden Wochenende stehen die texanischen Cowboys klar im Schatten von 35.000 Pferdestärken, wenn die 43 Sprint-Cup-Piloten ihre Kipphebelstarter betätigen, und das Samsung 500 gestartet werden wird.#w1#
Der Texas Motor Speedway hat eine Kurvenerhöhung von 24 Grad, und ähnelt somit den Anlagen in Charlotte, Atlanta oder Las Vegas. Im Gegensatz zu Atlanta oder Las Vegas gilt das 1,5 Meilenoval nördlich von Fort Worth jedoch nicht als extrem Reifen mordend. Somit kommen am Sonntag wahrscheinlich wieder allerlei Strategiespiele, etwa mit nur zwei neuen Reifen, auf die Tagesordnung der Crewchiefs an der Boxenmauer.
Jeff Gordon: Ausgerechnet Texas...
Texas ist übrigens eine von nur zwei NASCAR-Strecken, auf denen Sprint-Cup-Tabellenführer Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) noch nie gewinnen konnte. Der zweite Kurs ist der Miami-Homestead Speedway, doch der vierfache Cup-Champion ist der Meinung, dass Texas seine "mit Abstand schlechteste Strecke im ganzen Kalender" sei.

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Kyle Busch und Jeff Gordon sind in Texas beide noch ohne Sprint-Cup-Sieg Zoom
Aber: "Wir waren in den vergangenen Jahren einige Male nahe dran", macht sich Gordon Hoffnungen. "Sei es ein elektrisches Problem oder irgendwer, der mich in Führung liegend abgeschossen hat - wir haben hier einfach nicht gewinnen können." Dieser ominöse Sieg ist lang überfällig: Seit Oktober 2007 (!), also seit nunmehr 47 Punkterennen, wartet der 37-Jährige auf seinen 82. Sprint-Cup-Erfolg.
Überhaupt ist die Hendrick-Fraktion in Texas bislang alles andere als erfolgreich aufgetreten: Einzig Jimmie Johnson gewann im Herbst 2007 ein mageres Rennen für das Dream-Team der NASCAR. Mark Martins Sieg aus dem Jahr 1998 wurde in einem Roush-Ford geholt, während Dale Earnhardt Jrs. erster Sprint-Cup-Erfolg überhaupt in der Saison 2000 noch in Diensten von Dale Earnhardt Inc. geschah.
Was ist eigentlich bei Roush-Ford los?
Die beiden bisherigen Sieger auf den Intermediate-Ovalen der Saison 2009 waren in Texas in der Vergangenheit ähnlich erfolglos: Kyle Busch (Gibbs-Toyota) gewann in Las Vegas, Kurt Busch (Penske-Dodge) gewann das Atlanta-Rennen. Doch rein von der Papierform her, findet sich der Texas-Favorit in einem ganz anderen, zuletzt ziemlich verprügeltem Team.

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Carl Edwards und Jack Roush stauben in Texas gerne die Cowboyhüte ab Zoom
Auf den Short-Tracks von Bristol und Martinsville brachte die gesamte Ford-Fraktion kein Bein auf den Boden. Speziell der bis dato sieglose Vizemeister Carl Edwards blieb in der Sprint-Cup-Saison 2009 noch einiges schuldig, doch in Texas gewann der Roush-Ford mit der Startnummer 99 im Jahr 2008 gleich beide Rennen.
Die bislang beste Edwards Platzierung aus dem aktuellen Jahr ist ein magerer dritter Platz. Der stammt allerdings aus dem 1,5 Meilenoval von Atlanta, das dem Texas Motor Speedway nicht unähnlich ist. Und: Jack Roush weist hier mit insgesamt sieben Erfolgen die beste Statistik aller Sprint-Cup-Teambesitzer auf.
Tony Stewart als Überraschung?
Wie an fast jedem NASCAR-Wochenende gibt es auch in Texas eine umfangreiche Liste von erfolgversprechenden Außenseitern. Nur ist diese beim Samsung 500 besonders groß: Jeff Burton (Childress-Chevrolet) hat zum Beispiel bereits zweimal in Texas gewonnen, auch Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) landet hier regelmäßig in den Top 5.

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Ryan Newman und Tony Stewart: Gelingt in Texas die ganz große Überraschung? Zoom
Ein besonderes Auge gilt sicherlich auch dem neuen Stewart/Haas-Team. Tony Stewart, Teambesitzer und Fahrer-Nummer-eins in Personalunion, ist nicht nur wegen seines Siegs 2006 in Texas immer zu den Favoriten zu zählen. Auch Ryan Newman hat hier in der Saison 2003 bereits für Roger Penske gewinnen können.
Der Lokalmatador in Texas heißt Bobby Labonte, der wieder den Yates-Ford mit der Startnummer 96 fahren wird. Dem populären NASCAR-Champion des Jahres 2000 wird eine besondere Ehre zuteil: Der 44-Jährige wird am Mittwochabend als zweites Labonte-Familienmitglied in die Texas Motorsports Hall of Fame aufgenommen.
48 Piloten auf der Entry-List
Der alte Kontinent Europa ist auch in Texas vertreten: Der Italiener Max Papis (Germain-Toyota) unternimmt seinen zweiten Qualifikationsversuch nach Las Vegas, während Bill Elliott im Ford Fusion der Wood Brothers als Ex-Champion seinen Startplatz sicher hat. Brad Keselwoski fährt einen fünften Hendrick-Chevrolet, und Regan Smith im Furniture-Row-Chevrolet ist nach einer Pause ebenfalls wieder am Start.

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Max Papis startet in Texas seinen zweiten Sprint-Cup-Anlauf der Saison 2009 Zoom
Auch die Nationwide-Serie fährt in Texas, wo am Samstag beim O'Reilly 300 14 Sprint-Cup-Piloten eine Doppelschicht schieben werden. Neben den Nationwide-Dauerstartern Carl Edwards, Kyle Busch und David Ragan sind dieses Mal - unter anderem - auch Dale Earnhardt Jr. und Tony Stewart mit von der Partie.
334 Runden stehen den Sprint-Cup-Piloten am Sonntagabend beim Samsung 500 auf dem Texas Motor Speedway ab etwa 20:15 Uhr MESZ bevor. Das Qualifying zum siebten Lauf der Sprint-Cup-Saison 2009 startet wie immer bereits am Freitagabend ab 22:40 Uhr MESZ.
Die Entry-List von Texas:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr.(Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
08. 8 Aric Almirola (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
09. 09 Mike Bliss (Phoenix-Dodge)
10. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
11. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
12. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
13. 13 Max Papis (Germain-Toyota)
14. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
15. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
16. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
17. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
18. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
19. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
20. 21 Bill Elliott (Wood-Ford)
21. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
22. 25 Brad Keselowski (Hendrick-Chevrolet)
23. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
24. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
25. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
26. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
27. 34 John Andretti (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
28. 36 Scott Riggs (Baldwin-Toyota)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 41 Jeremy Mayfield (Mayfield-Toyota)
31. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
32. 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
33. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
34. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
35. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
36. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
37. 64 Todd Bodine (Gunselman-Toyota)
38. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
39. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
40. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
41. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
42. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
43. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
44. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
45. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
46. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
47. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
48. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

