Überdenkt NASCAR die Testregularien?
Im Streit um den aktuellen Testmodus werden die Forderungen nach einer Freigabe der Testfahrten immer lauter - NASCAR ist im Zugzwang
(Motorsport-Total.com) - Momentan ist in den USA eine heiße Diskussion über die Testregularien entbrannt, die die NASCAR möglicherweise zu einem Umdenken veranlassen könnte. Denn eigentlich gibt es pro Saison nur sieben offiziell angesetzte Testfahrten, bei denen die Teams mit den aktuellen Goodyear-Reifen ausgerüstet werden, die jedoch im Anschluss sofort wieder zurückgegeben werden müssen.

© NASCAR
Viele NASCAR-Teams wollen eine Freigabe der Testfahrten erreichen
NASCAR bestimmt dabei die Auswahl der Teststrecken, doch was nicht reglementiert ist, sind private Testfahrten auf alten Reifen oder auf Reifen anderer Hersteller, sowie auf Strecken, die nicht im Nextel-Cup-Kalender auftauchen. Also etwa die Ovale von Nashville, Milwaukee oder Kentucky, oder auch der Rundkurs in Virginia.#w1#
Einige Teams wie Hendrick oder Joe Gibbs machten von dieser Lücke im Reglement eifrig Gebrauch, während zum Beispiel Roush seine Autos in der Fabrik ließ, weil man dort dachte, dass die NASCAR dem Treiben der Chevrolet-Teams mit Strafen und Sanktionen entgegentreten würde.
Ein folgenschwerer Irrtum, wie ein Blick in die Statistik beweist: Seit dem in Kraft treten der neuen Testregularien Anfang 2006 konnte Hendrick 25 Prozent mehr Top-5-Ergebnisse einfahren, Joe Gibbs hat diese Zahl sogar verdoppeln können. Roush hingegen verzeichnete Einbußen in der Größenordnung von etwa 30 Prozent.
Natürlich hat Jack Roush mittlerweile seine Testaktivitäten intensiviert und auch aus den Reihen anderer Teamchefs wird die Forderung nach einer Freigabe der Testfahrten mit den aktuellen Goodyear-Reifen immer lauter. Denn eines der wesentlichen Spannungsmomente im NASCAR-Sport war immer eine Ausgeglichenheit des Starterfeldes und der ist durch den aktuellen Modus etwas in Schieflage geraten.

