Top 12: Der Playoff-Kampf wird immer enger
Zwischen Platz elf und 14 liegen gerade einmal 54 Punkte - für Kevin Harvick, Clint Bowyer, Matt Kenseth und David Ragan zählt ab jetzt jeder Punkt
(Motorsport-Total.com) - Es sind noch fünf Sprint-Cup-Rennen, dann ist im Kampf um den NASCAR-Titel 2008 eine erste Vorentscheidung gefallen. Nach Watkins Glen, Michigan, Bristol, Fontana und Richmond wird ein Zwischenstrich gezogen, und die zu diesem Zeitpunkt besten zwölf Piloten werden im NASCAR-Chase die Meisterschaft unter sich ausfahren.

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Seine Chase-Qualifikation wäre eine riesige Überraschung - David Ragan
Natürlich ist rein rechnerisch noch alles offen, aber ein Blick in die Gesamtwertung verrät, dass unter normalen Umständen noch 14 Piloten eine Playoff-Chance besitzen, denn der Abstand des aktuellen 15., Ryan Newman (Penske-Dodge), auf den ominösen Platz zwölf beträgt bereits 173 Punkte. Das ist mathematisch natürlich noch aufzuholen, ist aber gleichzeitg eine ganze Menge Holz.#w1#
Die Plätze elf bis 14 trennen hingegen gerade einmal 54 Punkte. Je zweimal Childress-Chevrolet und Roush-Ford kämpfen um den so wichtigen Rang 12: Kevin Harvick, Clint Bowyer, Matt Kenseth - und etwas überraschend auch Roush-Youngster David Ragan.
Wie eng das Feld zusammen liegt, verdeutlicht das Kenseth-Schicksal: Er beendete Pocono auf Position elf - und verlor mit diesem Resultat einen Platz unter den Top 12. Auf der anderen Seite bugsierte sich Kevin Harvick mit einem vierten Rang wieder in die Top 12, nachdem er in Pocono in Turn 2 von Runde eins in eine Kollision verwickelt wurde.
Diese hinterließ am Childress-Chevrolet zum Glück keine bleibenden Schäden, und "als es dann zu regnen begann, hatten wir eine Super-Strategie", erklärte Harvick nach dem Rennen. "Wir befanden uns in unserem Boxenfenster, so dass wir nur noch einmal zum Tanken kommen mussten, wenn es Grün bliebe - und es blieb tatsächlich Grün."
Ragan der Überraschungsmann

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Matt Kenseth reichte ein elfter Platz nicht, um in den Top 12 zu bleiben Zoom
Eine Position hinter Harvick kam David Ragan (Roush-Ford) ins Ziel, der nun als Gesamtvierzehnter ebenfalls als ein ganz heißer Chase-Anwärter zu betrachten ist: "Wir haben definitiv eine Chance, denn zur Zeit scheint für uns die Sonne", freute sich der Roush-Youngster, der erst sein zweites Sprint-Cup-Jahr bestreitet.
"Vor uns fuhren direkte Konkurrenten und hinter uns auch. Wir versuchen jetzt, weitere Top-5 und Top-10-Platzierungen zu holen, und keine Fehler zu machen." Ragan kündigte seine Playoff-Amibtionen ganz klar an: "Die Strecken die jetzt kommen sollten uns liegen."
Clint Bowyer als Sechster hatte zu Rennbeginn auch größere Schwierigkeiten zu überstehen: "Meine Qualifikation war schlecht und dann haben wir uns auch noch einen Plattfuß eingefangen", erklärte der Childress-Pilot. "Als wir dann weiter vorne im Feld fuhren, waren wir gleich eine Sekunde schneller unterwegs, als im Mittelfeld. Da fühlst du dich wie Superman."
Kenseths direkte Konkurrenten kamen also als Vierter, Fünfter und Sechster ins Ziel, da war es kein Wunder, dass der NASCAR-Champion de Jahres 2003 nur bedingt glücklich war: "Als wir vor der Regenunterbrechung nicht in die Box gingen, wussten wir, dass wir für drei Runden zu wenig Sprit im Tank hatten. Wir wussten auch, dass die Konkurrenz es mit einem Stopp schaffen würde, aber wir haben auf mehr Regen oder ein paar Gelbphasen gesetzt."
Nichts davon trat ein und so blieb Kenseth nur seine Portion Optimismus: "Zwischen Daytona und Richmond zählt jeder Punkt. Im Prinzip ist es egal, ob du heute Fünfter oder 13. wurdest. Am Ende musst du nach Richmond unter den besten zwölf Piloten stehen." Bis dahin sind es noch fünf Rennen und der Kampf um die Playoff-Plätze wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiter zuspitzen.

