• 04.08.2008 14:29

  • von Pete Fink

Kasey Kahne und Mark Martin: Pokerpartie verloren

Kasey Kahne und Mark Martin hatten in Pocono beide eine echte Siegchance, aber eine letztlich falsche Strategieentscheidung nahm die beiden aus dem Rennen

(Motorsport-Total.com) - Es war schon eine kuriose Situation: Als sich gegen Rennhalbzeit dunkle Wolken über dem Pocono Raceway zusammenzogen, spekulierte eine Hälfte des Sprint-Cup-Feldes auf einen Rennabbruch, während die Anderen alle an die Box zum Tanken gingen, weil man dort der Meinung war, das Wetter würde sich verziehen.

Titel-Bild zur News: Mark Martin Jimmie Johnson

Mark Martin (li.) sollte in Pocono 55 der 200 Runden in Führung liegen

Zusätzliche Würze erhielt die Situation dadurch, dass die Tankenden durch das erneute Spritfassen glauben konnten, sich in einem Boxenfenster zu befinden, von wo aus man mit nur noch einem weiteren Tankstopp bis zum Ende fahren können würde. Das galt natürlich nicht für diejenigen Piloten, die die Gelbphase vor dem zwischenzeitlichen Abbruch nicht zum Serviceaufenthalt nutzten.#w1#

Kasey Kahne (Evernham-Dodge) und Mark Martin (DEI-Chevrolet) gehörten zu der Gruppe, die nicht an die Box gingen - und beide mussten bitter dafür bezahlen. Zusammengezählt lagen beide 96 der insgesamt 200 Runden an der Spitze des Feldes und konnten am Ende von Glück reden, dass sie durch einige mit trockenem Tank liegengebliebene Konkurrenten noch als Siebter und Achter ins Ziel fuhren.

"Ich weiß nicht wie gut Carl Edwards war, aber unser Dodge Charger war mit Sicherheit ein Auto für Platz zwei oder drei", haderte Kahne. "Mit ein wenig Glück und ein paar Gelbphasen mehr wären wir das Team gewesen, dass man hätte schlagen müssen."

"Wir haben voll auf Sieg gesetzt", erklärte der Evernham-Pilot, der in Pocono bereits das Juni-Rennen gewann. "Wenn es durchgeregnet hätte, hätten wir gewonnen. Wir haben gepokert und es ist nicht so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht hätten."

Auch Mark Martin versuchte das Positive zu sehen: "Das war ein Hammer-Auto. Meine Jungs tun mir leid, aber ich habe ihnen gesagt, dass sie stolz auf das sein sollen, was wir geleistet haben. Dieses Auto war gut genug, um das zu erreichen, was wir schon in Indy wollten."

Damals kündigte der NASCAR-Veteran einen Sieg an und ohne dies direkt auszusprechen, war trotzdem klar, was er meinte: Der DEI-Chevrolet war in Pocono ein Siegerauto. Warum es nicht funktionierte, stellte Martin fest: "Nach dem letzten Stopp waren wir weit hinten und das hat unsere Strategie beeinflusst. Es gab eine lange Grünphase und ich musste es auf der Strecke entscheiden. Die Strategie hat nicht geholfen."