Talladega-Chaos: Kyle Busch wäre lieber zu Hause geblieben

Nach dem Crash-Festival von Talladega kritisiert Kyle Busch die Restrictor-Plate-Rennen und sorgt sich Austin Dillon über abhebende Autos

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen des NASCAR-Sprint-Cups in Talladega mit seinen zahlreichen Kollisionen und anhebenden Autos sorgt im Fahrerlager für Diskussionen. So konnte Kyle Busch seinen zweiten Platz nur wenig genießen und meinte nach dem Rennen: "Ich hasse es und hätte lieber zu Hause gesessen. Ich habe einen Sieg und muss nicht mehr da sein", so Busch, der nach Siegen in Martinsville und Texas bereits für den Chase qualifiziert ist.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick, Ricky Stenhouse, AJ Allmendinger

In Talladega krachte es am Sonntag reihenweise Zoom

"Bei einigen Manövern hatte ich einfach nur Glück. Ich weiß nicht, warum wir uns ständig gegenseitig anstoßen, denn diese Autos werden dann langsamer", kritisiert der amtierende Champion die Fahrweise in Talladega. Dort herrschte in der zweiten Rennhälfte wegen eines heranziehenden Gewitters und eines drohenden Rennabbruchs große Unruhe.

Nach mehreren heftigen Unfällen, darunter auch ein "Big One", kamen fast alle Autos onduliert ins Ziel. "Vor dem letzten Neustart habe ich in den Rückspiegel geschaut und sah vielleicht noch vier Autos, die unbeschädigt waren. Und ich war Sechster", sagt Busch.

Kollege Austin Dillon, der als Dritter ins Ziel gekommen war, bereiteten vor allem die Unfälle von Chris Buescher und Matt Kenseth Sorgen, bei denen die Autos trotz der Roof-Flaps abgehoben waren. "Ich bin vergangenen Jahr in Daytona geflogen, das war nicht lustig", erinnert sich Dillon an seinen heftigen Unfall aus dem Vorjahr.


Fotostrecke: NASCAR-Talladega: Die wilden Crash-Fotos

Der Childress-Pilot sieht die NASCAR am Zuge, weitere Maßnahmen zu ergreifen, damit sich ähnliche Unfälle nicht wiederholen. "Wenn wir irgendwas ans Heck der Autos bauen müssen, damit sie am Boden bleiben, dann bin ich dabei", sagt er und hofft auf eine Lösung schon bis zum nächsten Restrictor-Plate-Rennen im Juli in Daytona. "Hoffentlich finden wir bis Juli eine Lösung. Ich glaube viele Fahrer würden sich besser fühlen, wenn sie wüssten, dass man irgendetwas machen kann, damit die Reifen am Boden bleiben."

Auch für Talladega-Sieger Brad Keselowski gingen die anhebenden Autos "über das akzeptable Risiko hinaus." Gleichzeitig betonte der Penske-Pilot aber auch, dass ein gewisses Risiko in der Natur der Restrictor-Plate-Rennen liege: "Wenn du einen Fehler machst, kann es richtig knallen. Du kannst abheben und viele schlimme Dinge können passieren. Aber es ist Teil der Herausforderung, diese Gedanken zu überwinden."

Austin Dillon sieht die Angelegenheit allerdings nicht so entspannt. "Wir wollen keine Unfälle bauen, das ist nicht Teil unseres Jobs", sagt er. "Wenn die Leute bei Unfällen jubeln, ist das nicht gut."