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Brad Keselowksi gewinnt NASCAR-Crashfest in Talladega
Brad Keselowski triumphiert in einem dramatischen Talladega-Rennen: Überschläge, ein Crash auf der Zielline und der obligatorische "Big One"
(Motorsport-Total.com) - Brad Keselowski (Penske-Ford) hat am Sonntag das Geico 500 auf dem Superspeedway von Talladega/USA gewonnen und damit im zehnten Rennen des NASCAR-Sprint-Cup 2016 seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Der Champion von 2012 siegte nach einer wilden Restrictor-Plate-Schlacht über 188 Runden mit insgesamt zehn Gelbphasen, in deren Verlauf kaum ein Auto heil geblieben war, vor dem amtierenden Titelträger Kyle Busch (Gibbs-Toyota).

© LAT
Der Crash von Kevin Harvick war der spektakuläre Schlusspunkt des Rennens Zoom
Die Zuschauer in Talladega und an den TV-Geräten erlebten eines der spektakulärsten NASCAR-Rennen seit langem, das von etlichen heftigen Unfällen, darunter auch ein fast schon obligatorischer "Big One", gekennzeichnet war. Doch auch wenn die Bilder es auf den ersten Blick nicht vermuten ließen: Alle Fahrer entstiegen ihren Autos unverletzt.
Nach einer ruhigen Anfangsphase mit längeren Green-Flag-Runs wurde es ab der Rennhalbzeit chaotisch, woran vor allem das Wetter Schuld war. Da eine Gewitterfront Richtung Talladega zog, musste damit gerechnet werden, dass das Rennen nicht über die volle Distanz geht, sondern vorzeitig abgebrochen wird. So brach der hektische Kampf um die besten Postionen auf der Rennstrecke nicht wie üblich bei Restrictor-Plate-Rennen erst in der Schlussphase, sondern schon gut 90 Runden vor dem Rennende aus.
Buescher überschlägt sich dreimal
Eines der ersten Opfer war Chris Buescher (Front-Row-Ford), der in Runde 96 auf der Gegengerade von Michael Annett (HScott-Chevrolet) in einen dreifachen Überschlag geschickt wurde, glücklicherweise aber wieder auf den Rädern landete. Auslöser des Unfalls war eine Berührung zwischen Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet) und Austin Dillon (Childress-Chevrolet).
Dreifache Rolle von Chris Buescher
Bueschers Auto war nicht das einzige, das am Sonntag in Daytona abhob. Auch Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) stand nach einen starken Rennen am Ende wieder einmal mit leeren Händen da. Sieben Runden vor dem Rennende berührte Michael McDowell (Circle/Leavine-Chevrolet) auf der Gegengeraden Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet), die daraufhin nach links abbog und Kenseth mitnahm.
Der Gibbs-Toyota rutschte auf dem Dach in der SAFER-Barrier auf der Innenseite der Rennstrecke, ehe er sich auf die Räder zurück drehte. Kenseth entstieg dem Wrack ebenso unverletzt wie Patrick, deren Chevy heftig in die Begrenzung eingeschlagen war. Die Stewart/Haas-Pilotin wurde durch den Unfall um ein möglichen Top-10-Ergebnis gebracht, nachdem sie in der Anfangsphase mit einem Crash in der Boxengasse für Furore gesorgt hatte.
"Big One" mit 21 Autos
Und auch von einer für Restrictor-Plate-Rennen so typischen Massenkollision wurden die Piloten in Talladega nicht verschont. 28 Runden vor dem Rennende war eine Berührung zwischen Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) und Jimmie Johnson (Hendrik-Chevrolet) Auslöser eines "Big One", in den insgesamt 21 Autos verwickelt waren.
Der "Big One" in Talladega
Spektakulärer Schlusspunkt eines wahren Crash-Festivals war dann der Sprint in Richtung Zielflagge, bei dem Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) nach einem weiteren Massenunfall mit sechs beteiligten Autos um ein Haar vor der Haupttribüne in den Fangzaun eingeschlagen wäre.
Von all dem unbehelligt blieb Rennsieger Keselowski, der sich im Ziel bei zwei Kollegen bedankte. "Erst hat mich Jamie McMurray angeschoben, dann Kyle Busch und so hatte ich Luft vor der 41 (Kurt Busch; Anm. d. Red.). Ohne diese beiden wäre ich nicht nach vorne gekommen, Danke dafür", sagt er. "Das ist Talladega. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier vier Mal gewinne, das ist toll."
Kein Glück für Dale Earnhardt jun.
Hinter Keselowski und Kyle Busch kamen Austin Dillon, McMurray und Polesetter Chase Elliott (Hendrik-Chevrolet) ins Ziel. Sechster wurde Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet), obwohl er sein Auto in Runde 52 an Ersatzfahrer Ty Dillon übergeben hatte. Dabei handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, denn das Team fürchtete, Stewarts gerade erst auskurierte Rückenverletzung könnte bei einem (in Talladega recht wahrscheinlichen) schweren Unfall erneut aufbrechen.
Zu den unglücklichen Gestalten gehörte am Sonntag Dale Earnhardt jun. (Hendrik-Chevrolet), der als einer der Favoriten ins Rennen gegangen war. Doch schon nach gut 50 Runden verlor er die Kontrolle über seine Auto und schlug ein. Der Hendrick-Crew gelang zwar eine Reparatur, doch in Runde 110 war für Earnhardt endgültig Schluss. Nach einem Defekt krachte Carl Edwards (Gibbs-Toyota) in Earnhardt, womit "Amelia" endgültig hinüber war.
Weiter geht es mit dem NASCAR-Sprint-Cup am kommenden Wochenende in Kansas. In der Nacht von Samstag auf Sonntag findet auf dem 1,5-Meilen-Oval ein Nachtrennen unter Flutlicht statt.

