• 30.12.2009 11:25

  • von Pete Fink

Stremme ist der Crashkönig 2009

Mit 23 Zwischenfällen in 36 Saisonrennen war David Stremme der Crashkönig im Sprint-Cup-Jahr 2009 - im Chase-Zeitalter geht die Unfalltendenz nach unten

(Motorsport-Total.com) - Die Sprint-Cup-Saison 2009 wird in die NASCAR-Jahrbücher nicht unbedingt als eine Saison eingehen, die durch extreme Spannung und hohe Turbulenz gekennzeichnet war. Zu klar dominierte Jimmie Johnson den Chase und fuhr seinen vierten Titel in Folge relativ ungefährdet nach Hause.

Titel-Bild zur News: David Stremme, Joe Nemechek, Max Papis

David Stremme (o.r.) war mit 23 Unfällen der Crashkönig des Jahres 2009

Diese historische Tatsache ist sicherlich auch der bemerkenswerteste Aspekt des Jahres 2009. Vielleicht abgesehen davon, dass mit seinem Hendrick-Teamkollegen Mark Martin ein 50-jähriger Oldie Johnsons größte Konkurrenz darstellte. Wie klar die Hendrick-Armada das Geschehen im Griff hatte, verdeutlicht zudem Jeff Gordon als Gesamtdritter.#w1#

Wenig Anzeichen für einen großen Unterhaltungswert, was auch ein Blick in die Unfallstatistiken unterstreicht, denn seit der Saison 2002 gab es nicht mehr so wenige Zwischenfälle. Im Durchschnitt sahen die Zuschauer lediglich 5,4 Unfälle pro Sprint-Cup-Rennen. Im Vorjahr waren es deren 5,9, in den Jahren zuvor schwankte diese Marke zwischen den Faktoren 6,6 und 7,0.

Punkte statt Crashes

Angesichts der während der Saison 2009 eingeführten Double-File-Restarts eine etwas überraschende Entwicklung. "Eigentlich dachte ich, dass es dadurch eine Steigerung geben würde", erklärte Jeff Gordon gegenüber der 'USA Today'. Denn durch die Double-File-Restarts kämpfte im Finale eines Rennens plötzlich die gesamte Spitzengruppe direkt Rad an Rad, während zuvor auch Überrundete auf der unteren Linie mitmischten.

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya war insgesamt achtmal in einen Zwischenfall verwickelt Zoom

So kam es insgesamt nur zu 195 Unfällen oder Drehern, was gegenüber 2008 (211) einem Absinken um 8,5 Prozent entspricht. Die Piloten gingen also zunehmend vorsichtig zu Werke. Im Vordergrund standen Zielankünfte und in dessen Folge gute Punkteresultate für eine mögliche Chase-Qualifikation, wie es etwa Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) perfektionierte.

Allerdings gab es 2009 gleichzeitig auch mehr Überholmanöver und Führungswechsel. "Deswegen ist das in meinen Augen ein eher temporäres Phänomen", urteilte NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton. Er glaubt: "Ein Grund für das Sinken der Unfallquote ist vielleicht, dass die Fahrer im Auto einen besseren Job gemacht haben."

Teure Saison für Roger Penske

Letzteren verlor der Crashkönig 2009. David Stremme war in den 36 Saisonrennen bezeichnenderweise nicht weniger als 23mal in einen Zwischenfall verwickelt. Vielleicht auch deshalb wurde der 32-Jährige, der von Roger Penske eigentlich aufgrund seiner Konstanz verpflichtet wurde, gegen Saisonende von Brad Keselowski abgelöst.

David Stremme

David Stremme kostete seinem Teamchef Roger Penske 2009 die meisten Dollars Zoom

Überhaupt entpuppte sich 2009 als ein teures Jahr für das Penske-Team: Auf Rang zwei der aktuellen Crashstatistik lag Vorjahressieger Sam Hornish Jr. (20 Vorfälle), Kurt Busch (14) belegte gemeinsam mit Scott Speed (Red-Bull-Toyota) und Reed Sorensen (Petty-Dodge) Platz fünf. Der ältere Busch-Bruder war damit auch der Chase-Pilot mit den meisten Unfällen - landete im Gesamtklassement als bester Nicht-Hendrick-Pilot aber auf Platz vier.

Die Bronzemedaille 2009 ging übrigens an Robby Gordon (18) knapp vor Michael Waltrip (17). Am unteren Ende der Dauerbrenner rangierte das Ford-Duo Matt Kenseth und Greg Biffle, die genauso wie Stewart/Haas-Pilot Ryan Newman nur viermal in 36 Saisonrennen in einen Zwischenfall verwickelt waren.