• 20.11.2007 15:06

Reiser sieht kaum Änderungen

Robbie Reiser ist nicht mehr Crew Chief von Matt Kenseth, sondern wird ab 2008 als GM von Roush Fenway arbeiten - vieles wird aber gleich bleiben, behauptet er

(Motorsport-Total.com) - Matt Kenseths Crew Chief wird in der kommenden Saison nicht mehr Robbie Reiser heißen, denn dieser wechselt nach acht Jahren als General Manager zu Roush Fenway Racing. Zum Abschluss der Zusammenarbeit schenkte ihm Kenseth, den er 2000 zum Rookie des Jahres und 2003 zur Meisterschaft im Nextel Cup führte, einen Rennsieg.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth Robbie Reiser

Robbie Reiser wird 2008 nicht mehr an der Seite von Matt Kenseth feiern

Im Interview stellte Reiser klar, dass sein neuer Job sich nicht so viel von seinem alten unterscheiden würde. "Schließlich liegt das neue Büro nur einige Meter neben dem alten, also sehe ich das ganze nicht als dramatische Veränderung. Aber natürlich werde ich nun mit fünf Team zu tun haben."#w1#

Frage: "Mark Martin hat Ihnen zuletzt Rosen gestreut und gemeint, Sie bekämen die neue Aufgabe in den Griff."
Reiser: "Ich bin sicher Jack ist ein bisschen nervös, weil ich von Zeit zu Zeit on a limb with some of the stuff I do, aber s geht immer nur um Racing und darin möglichst gut abzuschneiden. Unser Ziel ist die Meisterschaft. Das ist es wofür wir hier sind. Ich war lange Zeit Crew Chief und nun ist der Moment den nächsten Schritt zu tun."

Frage: "War es Zeit für einen Wechsel?"
Reiser: "Das kann ich nicht sagen. Mein Vertrag bei Roush wäre Ende 2009 ausgelaufen und ich war bereit. Es war aber immer ein Thema und diesmal hat der Zeitpunkt einfach gepasst. Ich mache mir schon Gedanken über die Richtung, die wir mit dem COT eingeschlagen haben und wie sich die Art des Autobaus dadurch verändern wird. Da müssen wir ganz vorne dabei sein, um auch unsere Kunden optimal beliefern zu können."

Frage: "Ist Ihr neuer Job eigentlich viel administrativer als der alte?"
Reiser: "Ich werde es sicher mehr von der technischen als von der administrativen Seite angehen. Ihr müsst verstehen, dass ein Mann nicht die ganze Firma verändern wird. Es gibt mehrere Abteilungen und bei 400 bis 500 Mitarbeitern kann man nicht davon sprechen, dass eine Person alles über den Haufen werfen wird. Da gibt es zum Beispiel die Chassis-, die Motor-, die Reise- oder die LKW-Abteilung. Dann gibt es administrative Abteilungen. Was mich betrifft ist es wie wenn der Kassier im Supermarkt um die Ecke zum Service Manager aufsteigt."

Veränderungen kommen

Frage: "Werden Sie die Zusammenarbeit mit nur diesem einen Team vermissen?"
Reiser: "Es gibt viele Dinge, die ich vermissen werde, aber es wird auch welche geben, über die ich nun mehr Kontrolle habe. Nach so einer langen Zeit in einer Position wird einem immer etwas fehlen. Es gehört zum Rennsport, zum Älterwerden, zum Wachstum einen Firma und eines Teams dazu. NASCAR bedeutet Veränderung."

Frage: "Werden wir 2008 Veränderungen bei Roush Fenway sehen?"
Reiser: "Ich bin sicher, wir werden ein paar Dinge verändern, sonst hätten sie mich ja nicht gebeten, den Job zu machen. Da ich den Job aber noch gar nicht begonnen habe, kann ich noch nicht mehr dazu sagen."

Frage: "Aber Sie waren dort einen lange Zeit....."
Reiser: "Wir haben einige Dinge, die wir verändern wollen, aber ich muss mir das ganze erst einmal genau ansehen. Jimmie Johnson fährt uns Woche für Woche in Grund und Boden, aber außer Roush Fenway kann praktisch keiner mithalten.

Frage: "Welche Herausforderungen und Möglichkeiten gibt es Yates Racing betreffend?"
Reiser: "Yates Racing ist von uns getrennt. Wir bauen ihre Wagen und bereiten sie in gewisser Weise vor, aber sie sind ein eigenes Rennteam. Max Jones nimmt das dort nun in die Hand. Sie haben ihre eigenen Aufgaben und Ziele."

Sorgenkind COT

Frage: "Wie wird der Car of Tomorrow Veränderungen im Team beeinflussen?"
Reiser: "Ich denke der COT ist mehr ein serienmäßig-produziertes Fahrzeug und dem muss man Rechnung tragen. Aber ich möchte nichts von unserem Vorsprung im Ingenieursbereich einbüßen und daher sehen, dass wir an einen Punkt kommen, wo wir die Wagen selbst bauen können."

Frage: "Hatten Sie befürchtet, Ihr Wechsel könnte Matt Kenseth negativ treffen?"
Reiser: "Das beeinträchtigt Matts Team nicht. Für die ist meine neue Position egal. Das Team wird von Roush Fenway geführt und die machen nichts anders als vorher. Alle Jungs dort im Team wissen genau, was zu machen ist. Indem ich nun dort weg bin, können andere nachrücken und mehr Verantwortung übernehmen. Aber ich bin ja nur um die Ecke - also kann jeder zu mir kommen und mit mir über die Dinge sprechen. Das ist es, wovon ich spreche, wenn ich sage, es hat sich nicht viel geändert."

Frage: "Wie konnte sich Hendrick mit dem Car of Tomorrow so absetzen? Wir das 2008 anders werden?"
Reiser: "Der Car of Tomorrow steht im Zentrum der Vorbereitungen für 2008. Jedes Team hängt sich da voll rein. Jack war zu Saisonbeginn nicht voller Aufmerksamkeit beim COT und wir hatten Probleme. Aber wenn man sieht, wie wir gegen Ende mit dem Wagen unterwegs waren, dann kann man zufrieden sein. Das ist ein gutes Beispiel für unsere Arbeitsweise: wir hatten Probleme, holten uns ein paar Jungs und gingen ans Werk bis es klappte. Genau das wird unsere Marschrichtung für 2008 sein."

Frage: "Viele verstehen nicht, wieso die Teams das nicht ernst nehmen konnten?"
Reiser: "Die Vorbereitung der anderen Teams für den COT war wohl fokussierter als bei uns. Das hat sich aber geändert, denn immerhin haben wir in den letzten Rennen ein paar Mal gewonnen oder waren immer vorne zu finden. Jedes Team hat seine eigenen Prioritäten und diese Saison war eine Ausnahme, weil wir ja zwei Fahrzeuge im Einsatz hatten. Jack hatte sich entschieden, nicht 100 Prozent der Zeit in den COT zu investieren und dafür haben wir ein wenig bezahlt. Aber unsere R&D-Abteilung hat das in drei Monaten wieder wettgemacht."

Frage: "Wird es einen wirtschaftlichen Vorteil geben, wenn man sechs statt vier COTs hat?"
Reiser: "Keine Frage. Der Car of Tomorrow erfordert, dass wir gewisse Teile serienmäßig produzieren. Wir müssen daher die Produktionsweise umstellen."