• 15.08.2008 23:36

  • von David Pergler

Red-Bull-Sause in Michigan: Vickers auf Pole

Es hatte sich in Michigan bereits im ersten Freien Training angedeutet, nun hat es Brian Vickers wahr gemacht: Die erste Pole für Red Bull ist unter Dach und Fach

(Motorsport-Total.com) - Brian Vickers hat in Michigan für eine kleine NASCAR-Sensation gesorgt und mit seinem Red-Bull-Toyota die erste Pole-Position geholt. Für ihn ist es bereits die fünfte Pole, das letzte Mal, dass Vickers von Startplatz eins in Rennen ging, war im Jahr 2006 in Texas, als der 24-Jährige noch in Hendrick-Diensten war. Apropos Hendrick: Neben Vickers startet sein Ex-Teamkollege Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet).

Titel-Bild zur News: Brian Vickers

Brian Vickers hat die Michigan-Pole in der Tasche, die Erste für Red Bull

38.190 Sekunden reichten aus, um Vickers den "Platz an der Sonne" zu bescheren. Als Dritter gesellte sich der abermals stark fahrende Elliott Sadler (Evernham-Dodge) zur Spitze, der von Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) flankiert wird. Platz fünf ging an "Juniors" Teamkollegen Jeff Gordon, womit alle favorisierten Hendrick-Boliden vorne versammelt sind. Die Chevy-Scharte vom ersten Freien Training ist damit ausgewetzt.#w1#

Greg Biffle (Roush-Ford), der beste Ford-Pilot fiel als Neunter bereits ziemlich ab. Obwohl Michigan das große Heimspiel von Ford ist, konnten sich die Autos mit dem blauen Oval bislang auf dieser Strecke nicht besonders durchsetzen. Dies wird insbesondere aus Chase-Sicht interessant: Matt Kenseth (Roush Ford) ist in der Fahrerwertung einer der Wackelkandidaten, die ihren Playoff-Platz noch verlieren könnten und startet als 14.

Ford schwächelt

Zumindest von Clint Bowyer (Childress-Chevrolet), dem schärfsten Rivalen des Cup-Meisters von 2003 geht in Michigan im Kampf um Platz zwölf zunächst keine große Gefahr aus, der Chevy mit der Nummer 07 kam über Rang 41 nicht hinaus. Bereits etwas abgeschlagen, aber noch nicht ganz weg vom Fenster ist David Ragan (Roush-Ford) auf Tabellenplatz 14, der im Rennen auch nicht weit weg von seinem Teamkollegen sein wird: Der Ford-Fusion mit der Nummer sechs geht als 16. ins Rennen.

Matt Kenseth

Matt Kenseth steuert dem Projekt "Chase 2008" entgegen Zoom

Juan Pablo Montoya (Ganassi-Dodge) war nach einem starken Freien Training auf Position 19 abgerutscht. Ebenfalls abgefallen ist Carl Edwards (Roush-Ford) auf Platz 27. Der 29-Jährige war schon im Freien Training nie so recht in den Tritt gekommen, ebenso wie Tony Stewart, der im Qualifying immerhin Rang 21 erreichen konnte. A.J. Allmendinger (Position 33), der Red-Bull-Teamkollege des Polesetters genoss es, nicht mehr durch die harte Qualifikationsmühle der NASCAR zu müssen und einen sicheren Startplatz zu haben.

Und noch einer dürfte nach dem Qualifying entspannt drein blicken: Kyle Busch (Gibbs-Toyota). Der Tabellenleader startet aus der sechsten Startreihe als Elfter, also wieder recht weit vorne und hat damit gute Chancen, seinen ohnehin beträchtlichem Punktevorsprung in den Playoffs um ein paar Bonuszähler aufzustocken.

Erste Pole für das Red-Bull-Team

Nach der vom Vickers-Team gewonnenen Pitcrew-Challenge und dem Allstar-Race in Charlotte, wo A.J. Allmendinger triumphieren konnte, mehren sich langsam die zählbaren Resultate der des noch recht jungen Red-Bull-Teams, nur ein Cup-Sieg steht noch aus. Nun dürften in Mooresville, dem Sitz des Rennstalls und bei Dietrich Mateschitz, dem Teambesitzer aus Österreich einige Korken geknallt haben. Vor ein paar Jahren plante der millionenschwere Red-Bull-Boss den Aufkauf des damaligen Arrwos-Formel-1-Teams, um draus das "Red-Bull-All-America-Team" zu formen und so die USA auf seinen Energy-Drink aufmerksam zu machen.

Der billigere Schachzug mit einem NASCAR-Team scheint sich nun mehr und mehr auszuzahlen (abgesehen von der Tatsache, dass Mateschitz dennoch seinen Traum von einem eigenem F1-Team verwirklicht hat), die wachsenden Red-Bull-Erfolge dürften der Marke wesentlich mehr Prestige und Aufmerksamkeit in den Augen der Amerikaner bringen, nachdem die NASCAR-Serie der klar beliebteste Rennsport in den USA ist.