• 27.12.2007 13:55

  • von David Pergler

Petty Enterprises packt die Koffer

Das Team von Richard Petty kann sich dem Sog von Charlotte nicht entziehen und deswegen verlässt Petty Enterprises seine alte Heimat in Randleman

(Motorsport-Total.com) - Petty Enterprises packt ein - und zwar in Umzugskartons. Der Rennstall der NASCAR-Legende Richard Petty zieht nämlich von seiner Heimat in Randleman, North Carolina nach Mooresville, ebenfalls North Carolina. Dort wird das Team die freie Werkstatt von Robert Yates Racing übernehmen. Ziel des Umzuges ist es, näher an Charlotte zu sein.

Titel-Bild zur News: Richard Petty

Richard Petty muss Fortschritt über Familientradition siegen lassen

Charlotte ist mit seinem nur 45 Kilometer entfernten Lowe's Motor Speedway nämlich eines der ganz großen Nervenzentren im amerikanischen Motorsport und die Heimat der NASCAR schlechthin. Fast die gesamte NASCAR-Gemeinde ist dort zu Hause. Von der größeren Nähe zu diesem Knotenpunkt verspricht sich das Team mehr Konkurrenzfähigkeit.#w1#

Die meisten NASCAR Teams, Fahrer und etwa 73% der Team-Mitarbeiter sind nämlich in oder im näheren Umkreis von Charlotte wohnhaft. Und so muss Richard Petty schweren Herzens seine Zelte in der liebgewonnenen und alten Heimat abbrechen, denn die Zukunft und die Konkurrenzfähigkeit seines Teams sind dem US-Idol lieber, als Familien-Tradition.

Geschichte oder Zukunft?

60 Jahre befand sich das Familienunternehmen an dem alten Ort, Petty ist dort aufgewachsen, doch nun ist es Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen: "Ich bin hier in diesem Haus geboren und bin niemals irgendwo hin gegangen. Dann den ganzen Rennkomplex einpacken zu müssen, die ganze Ausrüstung und den ganzen Krempel und an einen anderen Ort ziehen zu müssen - es wäre schon schwer genug, wenn es nur ein Umzug die Straße hier herunter wäre."

"Wie ich immer zu sagen pflege: 'Man bewegt seinen Körper, aber nicht das Herz'. Ist klar, was ich damit meine? Mein Herz wird immer hier bleiben, weil das hier meine Heimat ist", deutet Petty auf 'nascar.com'an, dass ihm der Umzug alles andere als leicht fällt.

Doch es muss sein, die anderen Teams haben nicht nur größere und besser ausgestattete Werkstätten, aber auch mehr Ausrüstung, welche auf dem letzten Stand ist. Nachdem in und um Charlotte die ganzen NASCAR-Schwergewichte stationiert sind, ist dort auch der Austausch und Handel untereinander beträchtlich größer. Es ist leichter, an neueste Ausrüstung und Informationen zu kommen, von den Gerüchten ganz zu schweigen.

Charlottes Hightech-Sirenengesang

Die Anziehungskraft der Motorsport-Hauptstadt ist derart groß geworden, dass sich dem auch Petty nicht entziehen konnte: "Wir sprechen schon seit vier, fünf Jahren über einen Umzug. Wir müssen näher dort hin gelangen, wo die ganzen Wind-Tunnel sind und wo die ganzen Seven-Post-Rig-Maschinen stehen. Dort steht das ganze Zeug, welches für uns immer schwer zu erreichen war, direkt vor unserer Nase."

"So haben wir beschlossen diese schwierige Entscheidung zu treffen und es dort zu versuchen. Und das werden wir tun", so die US-Legende. Allerdings beteuert Petty, dass er der letzte gewesen sein soll, den es von diesem Umzug zu überzeugen galt. Damit will er demonstrieren, dass ihm die Konkurrenzfähigkeit und die Zukunft des Teams am Meisten bedeuten.