Osterpause vorbei: "Let's Go Racing Texas-Style!"

Das Duck Commander 500 auf dem Texas Motor Speedway steht am Wochenende im Zeichen eines Geburtstags, eines Comebacks und fragwürdigen Wetters

(Motorsport-Total.com) - Die erste kurze Verschnaufpause im Rennkalender der Saison 2015 im Sprint-Cup ist vorbei. Am kommenden Wochenende heißt es für die Akteure der höchsten NASCAR-Liga "Boogity, Boogity, Boogity - Let's Go Racing Texas-Style!" Auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth steht der siebte von 36 Sprint-Cup-Saisonläufen auf dem Programm. Seit 1997 befindet sich das knapp 70 Kilometer nordwestlich von Dallas gelegene 1,5-Meilen-Oval im Cup-Kalender. Seit 2005 gastiert man dort zweimal pro Saison.

Titel-Bild zur News: Promotion-Girls am Texas Motor Speedway

Auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth ist Spannung garantiert Zoom

Inzwischen ist der Texas Motor Speedway mit seiner Kurvenüberhöhung von 24 Grad nicht nur ein absolut etabliertes 1,5-Meilen-Oval, sondern auch das schnellste. Tony Stewart drehte vor zwölf Monaten im Qualifying eine Runde mit 200,111 Meilen pro Stunde Schnitt. Es war zwar nicht die Runde, mit der sich "Smoke" im entscheidenden Quali-Segment die Pole-Position sicherte, aber dennoch die erste jemals auf einem 1,5-Meilen-Oval gefahrene Runde jenseits der 200er-Marke.

Wo die Durchschnittsgeschwindigkeit in diesem Jahr angesiedelt sein wird, bleibt abzuwarten. Dass das neue Regelpaket mit weniger Motorleistung und kleinerem Heckspoiler gerade auf 1,5-Meilen-Oval nicht zwangsläufig langsamer macht, bewies Jeff Gordon vor wenigen Wochen, als er auf dem Weg zur Pole-Position auf dem Las Vegas Motor Speedway einen neuen Streckenrekord fuhr.

Lange Green-Flag-Runs zu erwarten

Texas Motor Speedway Fort Worth

"The Great American Speedway" ist das schnellste 1,5-Meilen-Oval im Kalender Zoom

Rekordsieger in Fort Worth ist Jimmie Johnson. Der Fahrer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 48 siegte bislang viermal auf dem texanischen Highspeed-Oval. "Ich mag es, wie sich die Strecke im Laufe der Jahre entwickelt hat. Die Bodenwellen, der Reifenverschleiß - all das macht es umso wichtiger, ein Setup auszutüfteln, mit dem das Auto richtig gut fahrbar ist. Denn das Schwierigste ist es, die langen Green-Flag-Runs zu meisten", sagt Johnson, der das Texas-Herbstrennen zuletzt dreimal in Folge gewann, beim Frühjahrsrennen allerdings noch sieglos ist.

Wie schon im vergangenen Jahr, so firmiert das Frühjahrsrennen der Sprint-Cup-Piloten auf dem Texas Motor Speedway auch diesmal wieder unter dem Titel Duck Commander 500. Vorjahressieger Joey Logano (Penske-Ford) gehört allein schon aufgrund seiner Serie von bisher sechs Top-10-Platzierungen anno 2015 zum engen Favoritenkreis. Neben Logano weisen lediglich Tabellenführer Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) und Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) eine solch lupenreine Top-10-Statistik der bisherigen sechs Saisonläufe auf.

Martin Truex Jr. freut sich auf seine Lieblingsstrecke

Martin Truex Jun.

Auf dem 1,5-Meilen-Oval in Las Vegas wurde Martin Truex Jr. Zweiter Zoom

Während Harvick Kurs auf Saisonsieg Nummer drei nimmt und Logano mit einer Wiederholung seines Vorjahreserfolgs Saisonsieg Nummer zwei sicherstellen würde, jagt Truex Jr. seinen ersten Erfolg seit Juni 2013 in Sonoma. Damals fuhr er noch für Michael Waltrip Racing. Mittlerweile ist er auch im Ein-Wagen-Team von Furniture Row Racing ein ernsthafter Kandidat für Rennsiege, insbesondere auf 1,5-Meilen-Ovalen.

"Vor ein paar Jahren hatte ich ein Texas-Rennen so gut wie in der Tasche, doch dann fuhr ich zu schnell aus der Boxengasse und musste mit Platz zwei Vorlieb nehmen", erinnert Truex Jr. an das Frühjahrsrennen 2013 in Fort Worth. Apropos Platz zwei: Vor fünf Wochen wurde er in Las Vegas, dem bisher letzten Rennen auf einem 1,5-Meilen-Oval, ebenfalls Zweiter.

"Wenn ich mir eine Strecke auswählen könnte, diesen positiven Trend fortzusetzen, dann sicherlich den Texas Motor Speedway. Er ist meine Lieblingsstrecke", sagt Truex Jr. und verweist in diesem Zusammenhang genau wie der sechsmalige NASCAR-Champion Jimmie Johnson auf den Reifenverschleiß. "Das hohe Tempo, die starke Überhöhung der Kurven und die Abnutzung der Reifen. All das sind Dinge, die ich mag", so der Furniture-Row-Pilot, der eine der im positiven Sinne größten Überraschungen der bisherigen Saison ist.

Kasey Kahne feiert Geburtstag, Kyle Larson gibt Comeback

Kasey Kahne und Crewchief Keith Rodden

Kasey Kahne, hier mit Crewchief Keith Rodden, wird am Freitag 35 Jahre alt Zoom

Ein anderer Fahrer, auf den es auf 1,5-Meilen-Ovalen immer zu achten gilt, ist Kasey Kahne. Als Fünfter der Punktewertung ist er gegenwärtig der punktbeste Pilot aus dem Quartett von Hendrick Motorsports. Anders als Teamkollege Johnson fehlt Kahne allerdings noch ein Saisonsieg. An der Einstellung seiner Crew soll es nicht scheitern. "Wir wissen, dass wir gute Rennen abliefern und gewinnen können", versichert der Fahrer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 5, der in dieser Saison erstmals nicht mit Kenny Francis, sondern mit Keith Rodden als Crewchief zusammenarbeitet. Gelingt Kahne der erste Saisonsieg an diesem Wochenende? Es wäre passend, schließlich feiert er am Freitag seinen 35. Geburtstag.

Grund zur Freude, wenngleich aus einem anderen Grund, hat auch Kyle Larson. Der 22-jährige Kalifornier kehrt am Wochenende ins Cockpit seines Ganassi-Chevy mit der Startnummer 42 zurück, nachdem er diesen am Martinsville-Sonntag Regan Smith hatte überlassen müssen. Ein körperlicher Zusammenbruch tags zuvor war der Grund für den kurzfristigen Ausfall des besten Sprint-Cup-Rookies der Saison 2014. "Ich freue mich, nach einem verpassten Rennen und einem freien Wochenende, nun wieder ins Auto zu steigen", bekennt Larson.

Zugleich zeigt sich der Ganassi-Youngster erfreut darüber, dass sein Comeback auf dem Texas Motor Speedway über die Bühne geht. "Dort habe ich zum ersten Mal ein Sprint-Cup-Rennen beendet", spricht Larson auf das Herbstrennen des Jahres 2013 an. Zum damaligen Zeitpunkt war im Sinne einer Heranführung an den Sprint-Cup an HScott Motorsports ausgeliehen. Nach zwei Motorschäden bei seinen ersten beiden Cup-Starts in Charlotte und Martinsville, sah er in Fort Worth als 23. die Zielflagge. Im vergangenen Jahr fuhr er dort in Ganassi-Diensten auf die Plätze fünf und sieben.

Wettervorhersage nicht perfekt

Regenwolken über dem Texas Motor Speedway

Bei Regen müssen selbst "die großartigsten Fahrer und Mechaniker der Welt" ausharren Zoom

Während Larson nach Aufklärung seines Ohnmachtsanfalls wieder topfit ist, kommen die in Martinsville anwesenden Chase Elliott (fünfter Hendrick-Chevrolet) und Ron Hornaday (TMG-Chevrolet) diesmal planmäßig nicht zum Einsatz. Dafür greifen die Ein-Wagen-Teams der Wood Brothers (mit Ryan Blaney) und der Leavine Family (mit Michael McDowell) im Rahmen ihres jeweiligen Teilzeitprogramms wieder einmal ins Geschehen ein.

Neben den Sprint-Cup-Boliden sind auf dem Texas Motor Speedway auch die Boliden der Xfinity-Serie am Start. Die dritte NASCAR-Liga hingegen legt einmal mehr eine längere Pause ein: Die Trucks rücken erst wieder in vier Wochen wieder aus, dann auf dem Kansas Speedway. Somit müssen sich die Truck-Piloten auch keine Sorgen um das texanische Wetter machen, die Sprint-Cup- und Xfinity-Piloten indes schon. Die aktuelle Wochenendvorhersage schließt Regenschauer nicht aus.

Ungeachtet der Wettersituation in Fort Worth ist Motorvision TV in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 1:00 Uhr MESZ live mit den Kommentatoren Stefan Heinrich und Pete Fink auf Sendung.

Der Zeitplan für Fort Worth, Texas (MESZ):

Freitag, 10. April:
17:30 Uhr: Erstes Freies Training
20:00 Uhr: Abschlusstraining

Samstag, 11. April:
00:45 Uhr: Qualifying in drei Segmenten
02:30 Uhr: Xfinity-Rennen

Sonntag, 12. April:
01:45 Uhr: Duck Commander 500 (334 Runden; ab 01:00 Uhr live auf Motorvision TV)

Die Meldeliste für Fort Worth, Texas:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 6 Trevor Bayne (Roush-Ford)
07. 7 Alex Bowman (Baldwin-Chevrolet)
08. 9 Sam Hornish Jr. (Petty-Ford)
09. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
12. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
13. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
16. 18 David Ragan (Gibbs-Toyota)
17. 19 Carl Edwards (Gibbs-Toyota)
18. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
19. 21 Ryan Blaney (Wood-Ford)
20. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
21. 23 J.J. Yeley (BK-Toyota)
22. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
23. 26 Jeb Burton (BK-Toyota)
24. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
25. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
26. 32 Mike Bliss (FAS-Ford)
27. 33 Alex Kennedy (Circle-Chevrolet)
28. 34 Chris Buescher (Front-Row-Ford)
29. 35 Cole Whitt (Front-Row-Ford)
30. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
31. 40 Landon Cassill (Hillman-Chevrolet)
32. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
33. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
34. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
35. 46 Michael Annett (HScott-Chevrolet)
36. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
37. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
38. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
39. 55 Brett Moffitt (Waltrip-Toyota)
40. 62 Brendan Gaughan (Premium-Chevrolet)
41. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
42. 83 Matt DiBenedetto (BK-Toyota)
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 95 Michael McDowell (Leavine-Ford)
45. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)

Alle Texas-Sieger auf einen Blick:

2014: Joey Logano / Jimmie Johnson
2013: Kyle Busch / Jimmie Johnson
2012: Greg Biffle / Jimmie Johnson
2011: Matt Kenseth / Tony Stewart
2010: Denny Hamlin / Denny Hamlin
2009: Jeff Gordon / Kurt Busch
2008: Carl Edwards / Carl Edwards
2007: Jeff Burton / Jimmie Johnson
2006: Kasey Kahne / Tony Stewart
2005: Greg Biffle / Carl Edwards
2004: Elliott Sadler
2003: Ryan Newman
2002: Matt Kenseth
2001: Dale Jarrett
2000: Dale Earnhardt Jr.
1999: Terry Labonte
1998: Mark Martin
1997: Jeff Burton