NASCAR Watkins Glen: William Byron cruist zum fünften Saisonsieg

Während William Byron erstmals auf einem Rundkurs triumphiert, sind zwei weitere Playoff-Tickets fest vergeben und beim Regular-Season-Finale nur noch eins offen

(Motorsport-Total.com) - Erster Rundkurs-Sieg für William Byron in der NASCAR Cup Series. Auf der ehemaligen Formel-1-Strecke in Watkins Glen im US-Bundesstaat New York fuhr Byron den #24 Hendrick-Chevrolet souverän zum Sieg. In der laufenden Saison 2023 ist es für Byron bereits der fünfte Rennsieg. Und für Hendrick Motorsports ist es der fünfte aufeinanderfolge Watkins-Glen-Sieg. (Fotos: NASCAR in Watkins Glen)

Titel-Bild zur News: William Byron

Erster Rundkurs-Sieg für William Byron (Hendrick-Chevrolet) Zoom

90 Runden waren zu fahren. Genau wie eine Woche zuvor auf dem Indianapolis-Rundkurs gab es nur eine einzige Gelbphase. Die Distanz wurde mit zwei Boxenstopps absolviert. Hinter Sieger William Byron belegte der von der Pole gestartete Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) den zweiten Platz. Hamlins drei Gibbs-Teamkollegen Christopher Bell, Ty Gibbs und Martin Truex Jr. fuhren allesamt ebenfalls in die Top 6. (Ergebnis: NASCAR in Watkins Glen)

Dank der Qualifying-Bestzeit vom Samstag war es für Denny Hamlin bereits seine dritte Rundkurs-Pole in dieser Saison nach Sonoma und Chicago. Neben ihm aus der ersten Reihe startete der spätere Sieger William Byron. Anfangs aber machte ein anderer das Tempo.

Während Hamlin als Erster in die erste Kurve einbog und auch als Erster aus dieser herauskam, wurde Byron sofort von Michael McDowell (Front-Row-Ford) kassiert. Damit nicht genug: Drei Runden später, ebenfalls in Kurve 1, überholte McDowell auch Spitzenreiter Hamlin und griff sich die Führung. McDowell knüpfte somit nahtlos an seine starke Rundkurs-Performance von vor sieben Tagen an.

Bis zum Ende des ersten Rennsegments nach 20 Runden gab sich McDowell keinerlei Blöße. Eine Gelbphase gab es vor der Stage-Flagge nicht und - wie seit Saisonbeginn auf Rundkursen üblich - auch mit der Stage-Flagge nicht. Michael McDowell gewann Stage 1 unter Grün vor William Byron und Denny Hamlin.

Michael McDowell nach Stage-1-Sieg zweimal bestraft

Nachdem er im ersten Rennsegment absolut souverän agiert hatte, leistete sich McDowell aber direkt zu Beginn von Stage 2 einen Fehler. Bei der Anfahrt zum ersten Boxenstopp, den er direkt nach dem Stage-1-Sieg unter Grün einlegte, durchfuhr er vier statt der maximal erlaubten drei Boxenplätze. Das gab eine Durchfahrtsstrafe, die McDowell vorübergehend aus den Top 10 herauswarf.

Die Führung erbte William Byron. Mit ihm an der Spitze begann das zweite Rennsegment. Dieses umfasste ebenfalls 20 Runden. Und auch dieses lief komplett unter Grün ab. So ging der Stage-2-Sieg an Byron, gefolgt von Denny Hamlin und von Ty Gibbs, der das bisher stärkste Rennen seiner Rookie-Saison in der NASCAR-Topliga fuhr.

William Byron nach Stage-2-Sieg souverän

Zu Beginn des letzten Rennsegments - noch immer ohne eine Gelbphase - wurde Ty Gibbs auf der Strecke von Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) überholt und damit von der dritten auf die vierte Position verdrängt. Wenige Runden später griff sich Larson auch Denny Hamlin und übernahm damit die zweite Position.

Indes gab William Byron mit fünf Sekunden Vorsprung weiter das Tempo vor. Der anfängliche Spitzenreiter Michael McDowell hatte sich zu diesem Zeitpunkt - 30 Runden nach seiner Strafe - schon wieder in die Top 10 nach vorn gefahren.

Beim zweiten Boxenstopp aber kassierte McDowell wieder eine Durchfahrtsstrafe. In diesem Fall lag der Fehler bei seiner Boxencrew. Einer der Reifenwechsler war zu früh über die Mauer gesprungen. Auch der an zweiter Stelle liegende Kyle Larson fing sich beim zweiten Boxenstopp eine Durchfahrtsstrafe ein. In seinem Fall war eine Überschreitung des Speedlimits in der Boxengasse der Grund.


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Einzige Gelbphase: Chase Elliott ohne Benzin

Die einzige Gelbphase gab es nach 55 von 90 Runden. Grund: Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) zögerte den zweiten Boxenstopp lange hinaus und blieb schließlich im Bereich der Bus-Stop-Schikane ohne Benzin liegen. Ersten Anzeichen nach war es kein komplett trockener Tank, sondern ein Problem mit der Benzinversorgung zum Motor.

Für die Spitzengruppe, angeführt von William Byron, kam die Gelbphase im Timing für den zweiten und gleichzeitig letzten Routinestopp wie gerufen. Byron, Hamlin und Co. stoppten unter Grün, unmittelbar bevor die Boxengasse wegen Gelb geschlossen wurde.

Beim einzigen Restart lautete die Reihenfolge William Byron, Denny Hamlin, Christopher Bell, A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) und Ty Gibbs, der sich der Angriffe von Martin Truex Jr. im vierten Gibbs-Toyota erwehren musste.

William Byron siegt - Vier Gibbs-Toyota in den Top 6

Ganz vorne setzte sich Byron direkt wieder um einige Fahrzeuglängen ab. Zwar legte Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford) im Hinterfeld 17 Runden vor Schluss ausgangs der letzten Kurve einen Dreher hin, aber das Rennen lief bis ins Ziel unter Grün weiter.

William Byron fuhr seinen fünften Saisonsieg 2023 und den ersten Rundkurs-Sieg seiner Cup-Karriere mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf Denny Hamlin ein. Christopher Bell wurde Dritter vor A.J. Allmendinger, der als Vierter genau zwischen den vier Gibbs-Toyota abschloss. Im Kampf um den fünften Platz behaupte sich Ty Gibbs gegenüber Martin Truex Jr.

Brad Keselowski und Kevin Harvick sichern Playoff-Ticket

Chris Buescher (RFK-Ford), Tyler Reddick (23XI-Toyota) sowie Ryan Blaney und Joey Logano (beide Penske-Ford) rundeten die Top 10 ab. Brad Keselowski (RFK-Ford) auf P15 und Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford) auf P21 haben beide ihre Playoff-Qualifikation über die Punkte sichergestellt.

Für Keselowski wird es ab Anfang September die erste Playoff-Teilnahme seit er Teilhaber im Roush-Team ist. Für Harvick wird es in seiner letzten Saison ein letzter Kampf um den Titel.

Zurück zum Rennen: Michael McDowell fuhr 20 Runden vor Schluss trotz seiner zweier Strafen schon wieder an achter Stelle. Dann aber trat am gelben #34 Front-Row-Ford ein Motorproblem auf. Der Indianapolis-Rundkurs-Sieger suchte die Boxengasse auf und musste dort schließlich aufgeben.

Mike Rockenfeller kam bei seinem zweiten Einsatz im #42 Legacy-Chevrolet auf dem 19. Platz ins Ziel. Gestartet war "Rocky" von der 21. Position. Beim Rennen der NASCAR Cup Series in Watkins Glen war Rockenfeller auch 2022 schon am Start gewesen, damals im #77 Spire-Chevrolet mit Platz 30 im Endergebnis.

Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller fuhr bei seinem zweiten Einsatz für Legay Motor Club auf P19 Zoom

Wer holt sich den letzten Playoff-Platz?

In der Playoff-Tabelle, die zum jetzigen Zeitpunkt noch immer virtuell ist, wäre Bubba Wallace (23XI-Toyota) aktuell als 16. für den Titelkampf qualifiziert. Sicher ist ihm der letzte Playoff-Platz aber noch nicht.

Gibt es am kommenden Wochenende einen neuen Saisonsieger, der nicht Bubba Wallace heißt, dann zieht dieser neue Saisonsieger im letzten Moment in die Playoffs ein und Wallace schaut trotz aktuell 32 Punkten Plus doch noch in die Röhre.

Das Finale der Regular-Season, in dem es um um genau diesen letzten noch offenen Playoff-Platz geht, findet am kommenden Samstagabend (26. August) auf dem Daytona International Speedway als Flutlichtrennen statt.