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NASCAR-Vorschau: Fontana - einmal quer durch Amerika
Der NASCAR-Tross zieht binnen einer Woche von Daytona an die Westküste zum Auto Club Speedway in Fontana - 48 Sprint-Cup-Fahrzeuge gemeldet
(Motorsport-Total.com) - Der Saisonhöhepunkt einer Sportart ist für gewöhnlich dessen Finale. Nicht so in der NASCAR. Dort startet eine Sprint-Cup-Saison mit dem "Great American Race", dem Daytona 500. Fahrer, Teams, Fans, Medien - der Rummel in Daytona ist immens, und auch 2009 saßen wieder 16 Millionen Amerikaner vor den TV-Bildschirmen.

© NASCAR
NASCAR-Rennen-Nummer zwei: Start zum Auto Club 500 im kalifornischen Fontana
Wenn das Daytona 500 also die mit Abstand populärste Motorsportveranstaltung der USA ist, dann hat natürlich NASCAR-Saisonrennen Nummer zwei nur eine Woche später ein Riesenproblem. Viele Fans in den Südstaaten sind nach den Speedweeks von Daytona müde, was NASCAR aber in jedem Fall vermeiden will, sind halbleere Tribünen.#w1#
Daher unternimmt der NASCAR-Tross direkt nach Daytona einen 4.000-Kilometer-Trip an die Westküste. Seit der Saison 2005 hat sich der Auto Club Speedway in Fontana dieser schwierigen Herausforderung gestellt. Das Zwei-Meilenoval liegt etwa 70 Kilometer östlich von Los Angeles im San Bernadino County.
Statt grillenden Campern mit Barbecue und Dosenbier also eine Woche später nun glitzernde Hollywood-Stars. Selbst Gouverneur Arnold Schwarzenegger schwang in Fontana bereits einmal die Startflagge. Und von wegen reiner Südstaatensport - der US-Bundesstaat Kalifornien hat bereits über 100 NASCAR-Rennen ausgerichtet.
Roger Penske, Greg Moore und Fontana

© Ford
Tragödie: Der unvergessene Greg Moore (mi.) starb 1999 in Fontana Zoom
Zwei der traditionellsten Strecken, der Ontario Motor Speedway und der Riverside International Raceway, liegen in unmittelbarer Nähe zu Fontana. Gebaut wurde der Speedway übrigens von Roger Penske, der auch bereits das Schwesteroval in Michigan errichtet hatte. Historisch gesehen kann Fontana mit seinen knapp 200.000 Einwohnern ansonsten nur von sich behaupten, dass angeblich die Hells Angels just hier gegründet wurden.
Anfang 1997 wurde der California Speedway schließlich eröffnet. Am 22. Juni 1997 war es passenderweise der Kalifornier Jeff Gordon, der das damals California 500 genannte Debütrennen für sich entscheiden konnte. Seit dem Jahr 2004 werden in Fontana zwei Cup-Rennen pro Saison ausgetragen.
Internationale Bekanntheit erhielt der Auto-Club-Speedway jedoch aus äußerst tragischen Gründen, die nichts mit der NASCAR zu tun hatten. Denn am 31. Oktober 1999 verlor Greg Moore beim CART-Saisonfinale in Runde neun die Kontrolle über seinen Players-Forsythe, und crashte mit über 300 Stundenkilometern in eine der Betonmauern im Innenbereich des Ovals.
Moore zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der damals 24-jährige Kanadier galt als eines der größten Talente im US-Motorsport und hatte für die Saison 2000 bereits einen Vertrag mit Roger Penske unterschrieben. Seinen Platz nahm damals Helio Castroneves ein.
Daytona-Sieger Kenseth und Roush traditionell stark

© Ford
Aufgepasst auf Matt Kenseth: Der Daytona-Sieger ist auch in Fontana stark Zoom
Wenn die Statistik ein Indiz liefern kann, dann sollten die Wettbegeisterten ihr Geld auf das Roush-Fenway-Team setzen. Die Ford-Brigade gewann das Auto Club 500 mit Greg Biffle (2005), zweimal mit dem frischgebackenen Daytona-Sieger Matt Kenseth (2006, 2007) und zuletzt mit Carl Edwards (2008) viermal in Folge.
Doch natürlich will auch die California-Fraktion um Jeff Gordon und Jimmie Johnson (jeweils dreimalige Fontana-Sieger) ein Wörtchen mitsprechen. Jeff Gordon beschreibt Fontana: "Ursprünglich war es eine Strecke mit nur einer guten Spur, aber in den letzten Rennen war es möglich, zu dritt oder gar zu viert nebeneinander durch die Kurven zu fahren. Das ist, was wir Fahrer sehen wollen, es gibt uns die Möglichkeit nach Linien zu suchen, die unserem Auto liegen."
Neben Gordon und Johnson tragen noch eine Reihe weitere gebürtige Kalifornier in Fontana ihr Heimrennen aus: Kevin Harvick und Casey Mears (beide Childress-Chevrolet), Robby Gordon (Gordon-Toyota), A.J. Allmendinger (Petty-Dodge) und Rückkehrer David Gilliland, der in Fontana den TRG-Toyota mit der Startnummer 71 übernehmen soll.
Die beiden Busch-Brüder Kurt und Kyle standen hier ebenfalls schon in der Victory Lane, wobei Kyle Busch mit seinem Sieg im September 2005 nach wie der jüngste Cup-Sieger aller Zeiten ist. Dazu gewannen aus der aktuellen Entry-List noch Mark Martin (1998), Jeremy Mayfield (2000) und Elliott Sadler (2004) je einmal in Fontana.
48 Autos gemeldet

© Hendrick
Dale Earnhardt Jr. ist in Fontana bisher noch ohne einen einzigen Sieg Zoom
Auffällig ist: Es fehlen prominente Namen, wie etwa Dale Earnhardt Jr. oder auch Tony Stewart in den Siegerlisten. Und: Wer am Sonntag gewinnen will, der sollte die Pole Position besser vermeiden, denn noch nie konnte der Trainingsschnellste auf dem Auto Club Speedway auch das Rennen für sich entscheiden.
Ihr Saisondebüt 2009 feiern neben Gilliland noch zwei altbekannte Namen: Sterling Marlin löst Brad Keselowski im Phoenix-Chevrolet ab und Dave Blaney versucht den Prism-Toyota ins Feld zu bringen, der in Daytona noch von Ex-Champion Terry Labonte gefahren wurde. Bei Blackjack Racing setzt man auf die Dienste von David Starr, nachdem in Daytona nur Kelly Bires die notwendige Superspeedwaylizenz besaß.
Durch den Regenabbruch in Daytona und das Testverbot über den Winter sind in der NASCAR die aktuellen Kräfteverhältnisse nach wie vor nicht klar. Das Auto Club 500 wird in dieser Frage einen ersten Aufschluss liefern können.In der Nacht von Freitag auf Samstag versuchen also 48 Sprint-Cup-Piloten einen der 43 Startplätze zu ergattern, wenn die Qualifikation von Fontana ansteht.
Am Samstagabend starten dann erst die Camping-World-Trucks und später die Nationwide-Serie, bevor dann in der Nacht von Sonntag auf Montag kurz nach Mitternacht die Startflagge zum Auto Club 500, dem zweiten von 36 Sprint-Cup-Punkterennen der Saison 2009 fallen wird.
Die Entry-List von Fontana:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr.(Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
08. 8 Aric Almirola (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
09. 09 Sterling Marlin (Phoenix-Chevrolet)
10. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
11. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
12. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
13. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
16. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
17. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
18. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
21. 28 Travis Kvapil (Yates-Ford)
22. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
23. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
24. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
25. 34 John Andretti (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
26. 36 Scott Riggs (Baldwin-Toyota)
27. 37 Tony Raines (Front-Row-Chevrolet)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 41 Jeremy Mayfield (Mayfield-Toyota)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
32. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
33. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 51 David Starr (Blackjack-Dodge)
36. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
37. 64 Geoff Bodine (Gunselman-Toyota)
38. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
39. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
40. 73 Mike Garvey (HandS-Dodge)
41. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
42. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
43. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
44. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
45. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
46. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
47. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
48. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

