• 14.04.2009 14:10

  • von Pete Fink

NASCAR-Vorschau: Die Klapperschlangen von Phoenix

Jede Menge Kakteen und Klapperschlangen erwarten die 48 Sprint-Cup-Piloten in der Wüste von Arizona, wenn es gilt, Jimmie Johnson zu schlagen

(Motorsport-Total.com) - "Es gibt nicht viele Strecken, auf denen du über die Gegengerade schauen kannst, und überall Berge und Kakteen siehst. Die Leute erzählen sich, dass hier jeden Morgen Cowboys mit einem Sack bewaffnet Klapperschlangen einsammeln, damit sich die Leute sicher hinsetzen können. Es ist einfach eine ganz spezielle Rennstrecke."

Titel-Bild zur News: Phoenix

Phoenix erwartet 2009 am Wochenende zum ersten Mal den NASCAR-Tross

Dieses Zitat stammt von Tony Stewart, der den Phoenix International Raceway so gut wie seine eigene Westentasche kennt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag geht in der Wüste von Arizona mit dem Subway Fresh Fit 500 das erste Flutlichtrennen der Sprint-Cup-Saison 2009 über die Bühne.#w1#

Was für deutsche NASCAR-Fans eine eher schlaflose Nacht bedeutet, denn die Startzeit ist erst um 2:45 Uhr. In den USA wiederum ist dies das große Geschäft, denn beim achten Saisonrennen fahren die 43 Sprint-Cup-Boliden zur so beliebten amerikanischen Prime Time am Samstagabend.

Neben dem ersten Flutlichtrennen der Saison ist die zweite Besonderheit die Zahl 500, die in diesem Fall ausnahmsweise keine Meilenangabe darstellt, sondern Kilometer. Eigentlich müsste dort als Kennzeichnungsziffer also eine 312 stehen, denn genauso viele Runden werden auf dem Ein-Meilenoval von Phoenix gefahren. In Summe ergibt das 502,1 Kilometer, was - etwas vereinfacht - eben die Bezeichnung Subway Fresh Fit 500 herleitet.

Johnson gewann dreimal in Serie

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson ist seit über einem Jahr in Phoenix ungeschlagen Zoom

Erbaut wurde der Phoenix International Raceway bereits im Jahr 1964, doch erst seit der Saison 1988 kommt auch die NASCAR zu einer Stippvisite vorbei. Das bereits traditionelle Herbstrennen im November wurde in der Saison 2005 dann um einen zweiten Auftritt im Frühjahr ergänzt. Das Banking ist mit elf Grad in Turn 1 und 2, sowie nur neun Grad in den Kurven drei und vier eher gering. Trotzdem ist das Oval ähnlich wie Richmond sehr schnell.

Ein kurzer Blick in die Statistik gibt Aufschluss über die Favoriten. Die kommen natürlich aus dem Hendrick-Stall, denn seit der Einführung des Car of Tomorrows im Jahr 2007 haben nur zwei Piloten in Phoenix gewonnen: Einmal Jeff Gordon und zuletzt dreimal in Folge (!) Jimmie Johnson. 2003 und 2004 behielt Dale Earnhardt Jr. die Oberhand, während Mark Martins einziger Phoenix-Erfolg aus der Saison 1993 datiert.

Doch es gibt eben einen heißen Außenseiter. Tony Stewart hat in Arizona wohl mehr Runden gedreht, als die meisten seiner Sprint-Cup-Konkurrenten zusammen. Seit 1993 fuhr er in Phoenix in fast allen unteren StockCar-Klassen, später bei den IndyCars und schließlich in der Nationwide-Serie - und im Sprint-Cup, wo er 1999 auch gewann.

A.J. Foyt das große Stewart-Vorbild

Tony Stewart

Tony Stewart kennt in Phoenix jede Klapperschlange beim Vornamen Zoom

"Ich glaube, man kann durchaus behaupten, dass meine Karriere genau hier so richtig in Schwung kam", erinnerte sich der neue Stewart-Haas-Teambesitzer. "Als ich begann, arbeitete ich noch als Mechaniker und bekam fünf Dollar die Stunde. Ein Preisgeld von 3.500 Dollar bedeutete damals eine ganze Menge Geld für mich. Später hatte ich immer nur Angst, dass ich irgendwann wieder richtig arbeiten muss, wenn ich keinen Erfolg haben würde."

Der große Stewart-Förderer hieß damals A.J. Foyt, zu dessen Ehren sein Stewart/Haas-Chevrolet heute die Startnummer 14 trägt. Foyt besorgte Stewart einen Job als IndyCar-Reifentester für Firestone. "Das Wetter in Phoenix ist immer gut und wir waren sogar im Winter zwei oder dreimal für jeweils drei Tage hier. Ich habe hier soviel Zeit verbracht, dass ich wahrscheinlich jede Linie kenne, die hier jemals gefahren wurde. Und ich weiß sogar, warum sie benutzt wurde."

Ein optimales Setup ist in Phoenix nicht möglich. "Man muss seine Optionen genau abwägen und das Auto für die Kurve einstellen, die einem wichtiger ist. Es geht nicht, dass dein Auto in beiden Ecken perfekt sein wird. Doch wie meine Vorliebe aussieht, das verrate ich niemandem. Das ist mein Geheimnis, denn das ist eine geheime Variable, die ich natürlich zu meinem Vorteil ausnutzen will."

Was macht Montoya?

Juan Pablo MontoyaFontana, California Speedway

Kann Juan Pablo Montoya in Phoenix zum großen Schlag ausholen? Zoom

Das Problem an der Sache: Neben der Hendrick-Armada und Phoenix-Intimus Stewart wissen auch eine ganze Reihe anderer Piloten, wie man in Arizona gewinnt. Das Childress-Duo Jeff Burton und Kevin Harvick siegte jeweils zweimal, die Brüder Kurt und Kyle Busch (Penske-Dodge; Gibbs-Toyota) schlugen die Konkurrenz in der Saison 2005, und auch Daytona-Sieger Matt Kenseth (Roush-Ford) holte sich 2002 die Sieger-Trophäe ab.

Gespannt sein darf man in Phoenix auch auf die Vorstellung von Juan Pablo Montoya. Dessen beste Platzierung bisher war ein 16. Rang, doch auf dem flachen Oval fuhr der Kolumbianer bei den großen Sprint-Cup-Tests im Frühjahr 2008 reihensweise Bestzeiten.

Die Umsetzung im Rennen gelang später nicht optimal, aber in der NASCAR-Saison 2009 sind alle Testfahrten auf den Strecken verboten, auf denen später gefahren wird. Frische Daten gibt es also keine, dafür ein neues Chassis: Das Earnhardt/Ganassi-Team hat ein brandneues Auto aus den gemeinsamen Erkenntnissen fertig. Ob und für wen es zum Einsatz kommt, ist derzeit noch offen.

48 Fahrer wollen dabei sein

Start Phoenix November 2007

48 Piloten wollen in der Nacht zum Sonntag den Phoenix-Start miterleben Zoom

Die Konkurrenz in Phoenix ist groß. Insgesamt 48 Sprint-Cup-Boliden wollen den Sprung ins 43-köpfige Startfeld schaffen. Mit Brandon Ash und Trevor Boys (beide Dodge) befinden sich auch zwei Piloten auf der Entry-List, die in der Saison 2009 bislang noch überhaupt nicht in Erscheinung traten.

Kanonenfutter stellten bisher auch Dexter Bean (Blackjack-Dodge) und Tony Raines (Haefele-Dodge) dar, die bislang in jedem ihrer Versuche an der Qualifikationshürde scheiterten. Am Freitag gibt es übrigens keinen Ex-Champion mit garantiertem Startrecht. Das Spiel lautet also: 35 Fixstarter, dazu die acht schnellsten Zeitqualifikanten und fünf Teams müssen wieder nach Hause fahren.

Die Qualifikation zum Subway Fresh Fit 500 beginnt in der Nacht von Freitag auf Samstag um 1:10 Uhr MESZ. Anschließend trägt die Nationwide-Serie ihr Bashas Supermarket 200 aus. Die Startflagge zum Sprint-Cup-Mainevent fällt in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2:45 Uhr MESZ.

Die Entry-List von Phoenix:

01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr.(Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 02 Brandon Ash (Ash-Dodge)
04. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
05. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
06. 06 Trevor Boys (Boys-Dodge)
07. 6 David Ragan (Roush-Ford)
08. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
09. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
10. 09 Sterling Marlin (Phoenix-Dodge)
11. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
12. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
13. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
14. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
15. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
16. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
17. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
18. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
19. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
20. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
21. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
22. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
23. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
24. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
25. 34 John Andretti (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
26. 36 Scott Riggs (Baldwin-Toyota)
27. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
28. 41 Jeremy Mayfield (Mayfield-Toyota)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
31. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
32. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
34. 51 Dexter Bean (Blackjack-Dodge)
35. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
36. 64 Todd Bodine (Gunselman-Toyota)
37. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
38. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
39. 73 Tony Raines (Haefele-Dodge)
40. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
41. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
42. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
43. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
44. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
45. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
46. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
47. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
48. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

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