NASCAR Sonoma: Kyle Larson feiert überzeugenden Heimsieg

Dritter Saisonsieg für Hendrick-Pilot Kyle Larson, der beim NASCAR-Comeback nach einjähriger Pause in Sonoma erstmals ein Rundkurs-Rennen gewinnt

(Motorsport-Total.com) - Nach Zwangspause im Coronajahr 2020 ist der NASCAR-Zirkus am Wochenende an den Sonoma Raceway in Kalifornien zurückgekehrt. Und der unweit des Sonoma Raceway in Elk Grove geborene Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) hat am Sonntag bei perfektem Kalifornien-Wetter (Sonnenschein und 28 Grad Celsius) das Toyota / Save Mart 350 für sich entschieden.

Titel-Bild zur News: Kyle Larson

Dritter Saisonsieg 2021 für Kyle Larson und sein erster auf einem Rundkurs Zoom

Nach vier späten Gelbphasen ging das Rennen sogar in die Verlängerung (Overtime). Larson aber, der dem Rennen klar seinen Stempel aufdrückte, ließ auch bei den vier letzten Restarts nichts anbrennen. Dennoch: "Einfach war das nicht. Denn auf dieser Strecke ist es schon schwer, überhaupt auf der Bahn zu bleiben", so die ersten Worte von Larson, für den es nicht nur der erste Heimsieg in Sonoma, sondern auch der erste Rundkurs-Sieg überhaupt ist. (Fotos: NASCAR in Sonoma)

Gefahren wurde genau wie beim bis dato letzten Sonoma-Rennen vor zwei Jahren wieder die komplette Strecke, die man auch von 1989 bis 1997 gefahren hatte. In den Jahren 1998 bis 2018 fuhr man die Kurzanbindung, die das "Karussell" (Kurve 6) auslässt.

Beim Start verteidigte Lokalmatador Kyle Larson den Vorteil von P1 der diesmal wieder berechneten Startaufstellung. Larson bog vor zwei seiner drei Hendrick-Teamkollegen in die erste Kurve ein: Chase Elliott und William Byron.

Zwei Stage-Siege für Kyle Larson zu Beginn

Am Ende von Stage 1 (Runde 20) hatte Larson noch immer die Nase vor Elliott. Byron hingegen gehörte zu denjenigen, die kurz vor Stage-Ende unter Grün zum Boxenstopp kamen. So sah Kyle Busch (Gibbs-Toyota) die erste Stage-Flagge als Dritter hinter Larson und Elliott.

Zu Beginn von Stage 2 führte strategiebedingt Kurt Busch (Ganassi-Chevrolet). Larson und Co. hingen nach Boxenstopp, den sie während der Stage-Caution eingelegt hatten, im Mittelfeld fest. Der Stage-1-Sieger nahm nur als 15. Tempo auf und verlor aufgrund der schlechteren Außenbahn (rechts) direkt eine Position an Elliott. Wenig später ging Larson wieder vorbei.

Bei Halbzeit von Stage 2 sorgte ein Crash von Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) in Kurve 1 für eine Gelbphase. Larson war einer derjenigen, die unter Gelb nicht an die Box kamen. So übernahm er wieder die Führung und hatte nach insgesamt 40 Runden auch den Stage-2-Sieg in der Tasche, diesmal vor Joey Logano (Penske-Ford) und dem vierten Hendrick-Piloten: Alex Bowman.

Larson stürmt mit frischeren Reifen durch das Feld

Das entscheidende dritte Rennsegment war 50 Runden lang und begann strategiebedingt wieder mit Kurt Busch an der Spitze. Indes nahm Kyle Larson diesen Restart sogar nur als 21. unter die Räder. Kurt Busch verlor die Spitzenposition rasch an Chase Elliott, der seit der Stenhouse-Gelbphase auf anderer Boxenstoppstrategie unterwegs war als Larson.

Larson aber stürmte mit frischeren Reifen als der Großteil der vor ihm liegenden Fahrer binnen weniger Runden wieder in die Top 5 nach vorne. Als noch 38 Runden zu fahren waren, lag er schon wieder an zweiter Stelle hinter Elliott. Fünf Runden später - nach mehrmaligem Anklopfen - setzte sich Larson in Kurve 7 neben Elliott und holte sich die Führung zurück.

Elliott, der mittlerweile auch Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) hatte ziehen lassen müssen, kam 28 Runden vor Schluss an dritter Stelle liegend zum letzten Green-Flag-Stop. Truex Jr. stoppte eine Runde später an zweiter Stelle liegend. Eine weitere Runde später kam Larson als Spitzenreiter zum Service.

Beim Herausfahren aus der Boxengasse musste sich Larson hinter Truex Jr. einreihen. Mit einer Runde auf seinen Reifen kam der Gibbs-Pilot gerade so vorbei. Hingegen hatte Elliott ein paar Sekunden Rückstand. Die Führung übernahm vorübergehend Joey Logano, gefolgt von Kyle Busch, Kurt Busch und Brad Keselowski (Penske-Ford).

Während diese vier Fahrer hatten einen letzten Green-Flag-Stop noch vor sich hatten, kämpfte sich Larson abermals in Kurve 7 an Truex Jr. vorbei und übernahm damit virtuell wieder das Zepter im Rennen. Logano bog an die Box ab. Keselowski und die Busch-Brothers wurden noch auf der Strecke von Larson kassiert. Somit lag der Lokalmatador 22 Runden vor Schluss nicht mehr nur virtuell, sondern auch tatsächlich wieder in Führung.

Vier späte Gelbphasen und Verlängerung

Eine Gelbphase, die 19 Runden vor Schluss durch Motorschaden bei Quin Houff (StarCom-Chevrolet) ausgelöst wurde, brachte nahezu das gesamte Feld zu einem letzten Stopp unter Gelb an die Box. Allen voran Logano aber blieb draußen.

Beim Restart hatte Larson in dritter Reihe die günstige Innenbahn neben Truex Jr.. Diese aber bekam er "geschenkt". Denn Keselowski war wie Logano unter Gelb auf der Bahn geblieben, hatte aber kurz zuvor bei seinem letzten Green-Flag-Stop eine Strafe kassiert (Druckluftschlauch überfahren) und wurde für den Restart ans Ende der Führungsrunde versetzt.

Es dauerte nicht lange, da hatte der beim Restart an fünfter Stelle gelegene Larson wieder die Spitze übernommen. Doch 14 Runden vor Schluss gab es nochmals Gelb. Grund war eine Kettenreaktion mit fünf Autos im vorderen Mittelfeld in Kurve 11. Corey LaJoie (Spire-Chevrolet) blieb gegen die Fahrtrichtung auf der Strecke stehen, konnte aber weiterfahren. Indes war das Rennen für William Byron mit beschädigtem Kühler gelaufen - sein erster Ausfall der Saison.

Beim Restart ließ Larson als Spitzenreiter nichts anbrennen. Er bog vor Logano und Elliott in die ersten Kurven ein und setzte sich zügig ab. Dahinter kamen Elliott und Truex Jr. an Logano vorbei, dessen Reifen etwas älter waren. Doch fünf Runden vor Schluss gab es nochmals Gelb. Ryan Preece (JTG-Chevrolet) und Cody Ware (Ware-Chevrolet) waren in den Esses vom rechten Weg abgekommen und kollidiert.

Beim nächsten Restart war Elliott zwangsläufig nochmals direkt am Heck von Spitzenreiter Larson dran. Der freilich setzte sich abermals zügig ab. Doch es war noch immer nicht der letzte Restart. Denn in Kurve 5 kam es im Mittelfeld zu einer erneuten Kettenreaktion. In diesem Fall blieb Anthony Alfredo (Front-Row-Ford) gegen die Fahrtrichtung auf der Strecke stehen. So ging es in die Verlängerung.

Larson siegt souverän vor Elliott und Truex Jr.

Auch den Overtime-Restart erwischte Larson am besten. Entscheidend absetzen konnte er sich zwar nicht mehr. Aber für Elliott reichten die lediglich zwei verbleibenden Runden nicht, um noch etwas zu probieren. So brachte Larson seinen ersten Sonoma-Sieg mit 0,6 Sekunden Vorsprung auf Elliott ins Ziel. Truex Jr., Logano und Kyle Busch komplettierten die Top 5.

Kurt Busch wurde Sechster vor Ganassi-Pilot Ross Chastain, der die Kettenreaktion in Kurve 11 maßgeblich ausgelöst hatte, im Gegensatz zu Byron aber weiterfahren konnte. Hinter Chastain, der auf P7 ins Ziel kam, rundeten Denny Hamlin (Gibbs-Toyota), Alex Bowman und Ryan Blaney (Penske-Ford) die Top 10 des dritten von sieben Rundkurs-Rennens der Saison ab. Für Brad Keselowski sprang nach der späten Strafe nicht mehr als P15 heraus.


NASCAR 2021: Sonoma

Die Highlights von Rennen 16 von 36 der NASCAR Cup Series 2021, dem Toyota / Save Mart 350 auf dem Sonoma Raceway!

Ben Rhodes, der in der dritten NASCAR-Liga (Truck-Serie) um den Titel kämpft, gab am Sonntag sein Debüt in der Topliga. Am Steuer des Spire-Chevrolet mit der Startnummer 77 kam er im diesmal nur 37-köpfigen Feld auf P30 ins Ziel.

Zwei Premieren an nächsten zwei Wochenenden

Am kommenden Sonntag (13. Juni) geht es in der NASCAR Cup Series nicht um Punkte, gefahren wird trotzdem. Auf dem Programm steht das All-Star-Race. Dieses wird erstmals in seiner 37-jährigen Geschichte auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth ausgetragen. Rennstart allerdings ist erst am Sonntagabend.

Das nächste Punkterennen findet am darauffolgenden Sonntag statt und dabei handelt es sich ebenfalls um eine Premiere. Denn am 20. Juni gastiert die NASCAR-Topliga zum ersten Mal überhaupt in ihrer 73-jährigen Geschichte auf dem Nashville Superspeedway, der sich von 2001 bis 2008 im IndyCar-Kalender befand.