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NASCAR Homestead: Kyle Larson dominiert nach Belieben
Souveräner, aber weitestgehend wertloser Sieg für Kyle Larson auf dem Homestead-Miami Speedway nach unglücklichem Vorfall in der Boxengasse
(Motorsport-Total.com) - Bei NASCARs Rückkehr nach 20 Monaten in den Großraum Miami hat sich Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) am Sonntag den Sieg gesichert. In den Playoffs nutzt ihm der aber nichts, denn aus diesen hat sich Larson vor zwei Wochen auf dem Charlotte-Roval selber eliminiert. Wäre er noch im Titelkampf dabei, dann hätte Larson mit dem Homestead-Sieg nun das Finalticket gelöst - und das, nachdem er eine Woche zuvor in Las Vegas von Bubba Wallace abgeschossen worden war.

© Motorsport Images
Dritter Saisonsieg für Kyle Larson, der aus den Playoffs aber raus ist Zoom
Larsons Vorstellung war mit zwei Stage-Siegen und 199 von 267 möglichen Führungsrunden absolut souverän. Der einzige "Makel" war eine unglückliche Kollision in der Boxengasse. Bei der Anfahrt zum letzten Boxenstopp erwischte Larson das Heck des zu diesem Zeitpunkt führenden Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) und schickte diesen in einen Dreher. (Fotos: NASCAR in Homestead)
In der Schlussphase gab sich Larson dann keine Blöße mehr. Weil er aber nicht mehr in den Playoffs vertreten ist, gab es beim Dixie Vodka 400 auf dem Homestead-Miami Speedway somit mal wieder einen Rennsieger, der keine direkte Auswirkung auf die nächste Playoff-Stufe hat. Joey Logano (Penske-Ford) steht weiterhin als einziger von vier Finalteilnehmern fest. (Ergebnis: NASCAR in Homestead)
Im Qualifying am Samstag eroberte Homestead-Vorjahressieger William Byron (Hendrick-Chevrolet) seine erste Pole der Saison 2022. Im Rennen am Sonntag ging es für ihn darum, möglichst aus dem Minus-Bereich der Playoff-Tabelle herauszufahren. Das sollte ihm letztlich ganz knapp gelingen.
NASCAR 2022: Homestead
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Beim Start kam Polesetter Byron am besten in die Gänge. Er führte die erste Runde vor Christopher Bell (Gibbs-Toyota) und John Hunter Nemechek (23XI-Toyota) an. Nemechek wusste sich bei seinem Einsatz als Ersatz für den gesperrten Bubba Wallace direkt positiv in Szene zu setzen. Im Qualifying am Samstag hatte er die drittschnellste Zeit markiert.
Zwei überzeugende Stage-Siege für Kyle Larson
Noch mehr in Szene wusste sich am Renntag allerdings Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet). In der 27. Runde nahm er seinem Teamkollegen Byron die Führung ab. Drei Runden später gab es die erste von letztlich nur fünf Gelbphasen im Rennen. Grund war ausgerechnet Nemechek, der sich mit dem 23XI-Toyota mit der Startnummer 45 eingangs der Gegengerade gedreht hatte. Ins Ziel kam Nemechek letztlich mit einer Runde Rückstand auf P27.
Und vorne? Zwar verlor Larson die Führung beim ersten Boxenstopp unter Gelb kurzzeitig wieder an Byron, holte sie sich aber kurz nach dem Restart sofort wieder. Anschließend stürmte Larson auf und davon. Als nach 80 Runden die erste Stage-Flagge des Tages gezeigt wurde, hatte Larson satte acht Sekunden Vorsprung und den Stage-1-Sieg in der Tasche. Als Zweiter in diesem ersten Rennsegment kam Byron über die Linie, als Dritter Martin Truex Jr., der wie Larson in den Playoffs keine Rolle spielt.
Zu Beginn von Stage 2 das gleiche Bild wie in der Frühphase von Stage 1: Beim Boxenstopp unter Gelb wurde William Byron an Kyle Larson vorbei wieder in Führung gebracht. Unmittelbar nach dem Restart aber holte sich Larson auf der Strecke die Spitzenposition zurück.
Larsons Dominanz war im zweiten Rennsegment nicht ganz so krass wie im ersten. Dennoch gewann er auch dieses Segment souverän, nachdem er sich bis auf fünf Sekunden abgesetzt hatte. Die Stage-Flagge wurde allerdings zusammen mit der gelben Flagge gezeigt, weil Playoff-Teilnehmer Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford) kurz vor Stage-Ende die Mauer erwischt hatte. Larson holte sich so somit unter Gelb den Stage-2-Sieg, gefolgt von Martin Truex Jr. und William Byron.
Stage 3: Denny Hamlin dreht sich fast - Ryan Blaney dreht sich
Zu Beginn des letzten Rennsegments machte Larson direkt da weiter, wo er aufgehört hatte. Im Unterschied zu den zwei vorangegangenen Boxenstopps unter Gelb wurde er in der Stage-Caution nach Stage 2 am schnellsten abgefertigt und verlor die Führung somit nicht.
Probleme hatte derweil Playoff-Teilnehmer Denny Hamlin (Gibbs-Toyota), der sich wenige Runden nach Eröffnung des letzten Rennsegments um ein Haar gedreht hätte. Nicht nur beinahe, sondern tatsächlich drehte sich ein anderer Playoff-Teilnehmer: Ryan Blaney verlor seinen Penske-Ford unmittelbar nach einem Green-Flag-Stop in der Boxenausfahrt aus der Kontrolle und löste damit inmitten des Boxenstopp-Durchgangs eine Gelbphase aus.
Für den überlegenen Spitzenreiter Kyle Larson bedeutete der Zeitpunkt der von Blaney ausgelösten Gelbphase, dass er mit seinem Boxenstopp hinter Martin Truex Jr. und hinter Playoff-Teilnehmer Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet) zurückfiel. Als Vierter nahm Denny Hamlin den Restart mit noch gut 50 verbleibenden Runden in Angriff.
Und Hamlin schnappte sich beim Beschleunigen aus der zweiten Reihe direkt die Führung. Indes wurde Larson etwas eingeklemmt und fiel auch noch hinter Brad Keselowski (RFK-Ford) zurück. Derweil war Hamlin seine Führung nach nur vier Runden schon wieder los. Der bestens aufgelegte Truex Jr. zog scheinbar spielerisch vorbei.
27 Runden vor Schluss hatte sich Larson wieder bis auf die zweite Position nach vorn gefahren. Von Spitzenreiter Truex Jr. trennten ihn zu diesem Zeitpunkt noch gut eineinhalb Sekunden. Vier Runden später gab es nochmals Gelb. Grund war ein Dreher von Tyler Reddick (Childress-Chevrolet) eingangs der Gegengerade.
Larson dreht Spitzenreiter Truex Jr. in der Boxengasse um
In der Boxengasse kam es dann zur Kollision zwischen Larson und Truex Jr. Der Gibbs-Pilot führte das Feld herein. Als er etwa bei Mitte der Boxengasse abbremste, um seinen Boxenplatz anzufahren, wurde er vom direkt nachfolgenden Larson umgedreht. Truex' Gibbs-Crew musste den Boxenstopp daraufhin anders herum als geplant erledigen. Damit fiel er aus den Top 10 heraus.
Larsons Kommentar nach dem Rennen: "Falls das mein Fehler war, tut es mir leid. Ich glaube aber nicht, dass es mein Fehler war." Truex Jr. sagte, dass er Probleme hatte, seinen Boxenplatz zu finden: "Dass ich umgedreht werde, hatte ich nicht erwartet, aber es geht wohl auf meine Kappe. Die Sicht war nicht gut, weil die Sonne so tief stand."
Larson gelangte nach dem Kontakt in der Boxengasse wieder in Führung. Beim Restart waren noch 17 Runden zu fahren. Larson kam am besten in die Gänge, gefolgt von Hamlin und Chastain. Zehn Runden vor Schluss führte Larson noch immer, hatte aber Chastain als neuen Zweiten und nun bestplatzierten Playoff-Teilnehmer direkt hinter sich.
Für Chastain wurde es aber nichts, mit einem Sieg direkt ins vierköpfige Finale um den Titel vorzustoßen. Im Gegenteil: Er duellierte sich mit A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) um die zweite Position und erwischte dabei mehrmals kurz die Mauer. Den zweiten Platz behauptete Chastain, an Larson aber kam er nicht mehr vorbei.
So holte sich Kyle Larson seinen dritten Saisonsieg (nach Fontana und Watkins Glen), der ihm aber wenig nutzt. Chastain hat nun auch das zweite Rennen der "Round of 8" auf P2 beendet, nachdem er auf dieser Position schon vor einer Woche in Las Vegas ins Ziel gekommen war. A.J. Allmendinger wurde starker Dritter. Austin Dillon (Childress-Chevrolet) und Brad Keselowski rundeten die Top 5 ab.
Martin Truex Jr. belegte nach dem unglücklichen Vorfall in der Boxengasse letztlich P6 vor Denny Hamlin. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford), Kyle Busch (Gibbs-Toyota) und Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet) machten die Top 10 des drittletzten Saisonrennens komplett. Polesetter William Byron kam nach einem verpatzten letzten Boxenstopp auf P12 ins Ziel.
Playoffs: Chase Briscoe mit größtem Rückstand
Den größten Rückstand in Reihen der acht Playoff-Teilnehmer hat vor dem letzten Rennen der "Round of 8" nun Stewart/Haas-Pilot Chase Briscoe mit 44 Punkten im Minus. Als er in der 160. Runde mit ohnehin schon einer Runde Rückstand in Alleinfahrt die Mauer erwischt hatte, war der entstandene Schaden an der rechten Hinterradaufhängung groß genug, dass Briscoe das Rennen vorzeitig beenden musste.
Gibbs-Pilot Christopher Bell, der vor einer Woche in Las Vegas unschuldig in die Auseinandersetzung zwischen Bubba Wallace und Kyle Larson verwickelt worden war, hat nach zwei von drei Rennen der "Round of 8" nun 33 Punkte Rückstand. In Homestead kam Bell, obwohl aus der ersten Startreihe losgefahren, nicht über P11 hinaus.
Penske-Pilot Ryan Blaney fehlen 18 Punkte auf den "Cut". Er beendete das Rennen nach seinem Dreher in der Boxenausfahrt letztlich auf P17. Und auch Denny Hamlin liegt trotz P7 im Rennen nun im Minus-Bereich der Playoff-Tabelle. Ihm fehlen aktuell fünf Punkte auf die Top 4.
Das letzte Rennen der "Round of 8" in den Playoffs findet am kommenden Sonntag (30. Oktober) auf dem Martinsville Speedway statt. Dort entscheidet sich, welche drei Piloten neben dem bereits für das Finale qualifizierten Joey Logano ebenfalls den finalen Titelkampf am 6. November in Phoenix bestreiten werden.


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