NASCAR-Finale 2023 Phoenix: Ryan Blaney ist erstmals Champion!

Auch ohne den Rennsieg setzt sich Penske-Pilot Ryan Blaney im "Championship 4"-Finale der NASCAR Cup-Saison 2023 gegen zweimal Hendrick durch - Crash von Bell

(Motorsport-Total.com) - Ryan Blaney (Penske-Ford) ist der Champion der 75. Saison der NASCAR Cup Series! Im Finale mit vier Titelkandidaten am Sonntag in Phoenix setzte sich der Penske-Pilot, für den es die erste Finalteilnahme war, allen voran gegen die Hendrick-Piloten Kyle Larson und William Byron durch. (Fotos: NASCAR-Finale 2023 in Phoenix)

Titel-Bild zur News: Ryan Blaney

Ryan Blaney (Penske-Ford) ist der NASCAR Cup-Champion 2023 Zoom

Die zehnte Auflage eines vierköpfigen Finales in der höchsten NASCAR-Liga hat zum ersten Mal einen anderen Rennsieger als den neuen Champion hervorgebracht. Aber dass Ryan Blaney den Sieg in Phoenix nicht eingefahren hat, sondern Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet) als Erster ins Ziel kam, das spielt im Titelkampf keine Rolle, weil Chastain keiner der vier Finalteilnehmer war. (Ergebnis: NASCAR-Finale 2023 in Phoenix)

Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet), der vor zwei Jahren den Titel errungen hatte, muss sich diesmal mit dem Vizetitel begnügen. Hendrick-Teamkollege William Byron, für den es wie für Ryan Blaney die erste Finalteilnahme war, bestimmte von der Pole die Anfangsphase des Rennens, hat im Titelkampf aber "nur" als Dritter abgeschlossen.

Übrigens: William Byrons Freundin darf trotzdem jubeln. Ihr Lebensgefährte hat den Titel zwar verpasst, aber ihr Bruder hat ihn errungen. Byrons Freundin seit Jahren ist Erin Blaney, die Schwester von Ryan Blaney.

"Wir haben hart gekämpft. Und das hat sich am Ende ausgezahlt", so der neue NASCAR-Champion Ryan Blaney, der sich mit diesen Worten gegenüber dem TV-Sender NBC nicht nur auf das Saisonfinale, sondern die gesamte Saison bezog. "Ein unglaubliches Jahr und unglaubliche Playoffs waren das für uns", sagte er.

Für Ryan Blaney, den 29-jährigen Sohn von Ex-NASCAR-Pilot Dave Blaney, ist es der erste Titel seiner Karriere. Für das Penske-Team ist es bereits der dritte Titel in sechs Jahren in der NASCAR-Topliga, nachdem Blaneys Teamkollege Joey Logano sowohl 2018 als auch 2022 der Champion war. Den ersten Penske-Titel hatte Brad Keselowski in der Saison 2012 errungen.

Der vierte Finalteilnehmer 2023 neben Ryan Blaney, Kyle Larson und William Byron, nämlich Christopher Bell (Gibbs-Toyota), schied am Sonntag in Phoenix nach einem Drittel der Renndistanz mit einem unverschuldeten Crash aus.

Bell war in Reihen der vier Titelkandidaten der einzige, der auch im Vorjahr einer der vier Finalteilnehmer war. Damals belegte er den dritten Platz in der abschließenden Gesamtwertung. Diesmal bleibt dem 28-Jährigen aufgrund des Crashs gar nur der vierte Tabellenplatz.

Hendrick-Pilot William Byron erarbeitete sich die beste Ausgangsposition für das Rennen, indem er im Qualifying am Samstag auf die Pole fuhr. Es war seine vierte Pole der Saison, aber die erste in den Playoffs. Die kam für ihn genau zum richtigen Zeitpunkt. Hendrick-Teamkollege Kyle Larson schaffte es als einziger weiterer Finalteilnehmer ebenfalls ins Q2-Segment des Qualifyings. Er nahm das Rennen von P4 und somit aus der zweiten Startreihe in Angriff.


Fotostrecke: Alle NASCAR-Champions der Playoff-Ära

Gibbs-Pilot Christopher Bell hat es in den diesjährigen Playoffs viermal auf die Pole geschafft. Ausgerechnet im Qualifying zum Finale aber verfehlte er die Top 10 der Startaufstellung. Auf seiner Q1-Runde hatte Bell einen kleinen Fehler drin. Die Konsequenz: Startplatz 13 und die drittbeste Ausgangsposition in Reihen der vier Titelkandidaten. Sogar noch eine Reihe hinter Bell ging der spätere Champion, Penske-Pilot Ryan Blaney, von P15 der Startaufstellung ins Finale.

William Byron führt die ersten knapp 100 Runden an

William Byron eroberte mit der Bestzeit im Qualifying nicht nur die beste Position für den Start, sondern auch für alle Boxenstopps - den begehrten Boxenplatz, der sich am nächsten zum Ausgang der Boxengasse befindet.

Im Rennen brachte Byron der Vorteil des besten Boxenplatzes einmal die Spitzenposition im Titelkampf wieder, nachdem er sie kurz zuvor auf er Strecke verloren hatte. Im entscheidenden Moment aber konnte er diesen Vorteil nicht ausspielen.

Beim Start verteidigte Polesetter Byron die Führung. Die hielt er für knapp 100 Runden. In diese Phase fiel die erste Gelbphase, nämlich die erste der beiden obligatorischen Stage-Cautions. Bei Ende des ersten Rennsegments (Stage 1 über 60 Runden) fuhren alle vier Titelkandidaten in den Top 10, nämlich William Byron auf P1, Kyle Larson auf P5, Christopher Bell auf P9 und Ryan Blaney auf P10.


NASCAR-Finale 2023: Phoenix

Die Highlights vom "Championshiip 4"-Finale der NASCAR Cup Series 2023, der NASCAR Cup Series Championship auf dem Phoenix Raceway!

Aber: Wie seit Einführung der Stages (2017) üblich, ist das Saisonfinale das einzige Rennen, in dem es keine Bonuspunkte für Top-10-Platzierungen in Stage 1 oder Stage 2 gibt. Anderenfalls würde das System nicht funktionieren, dass der bei Rennende bestplatzierte der vier Finalteilnehmer automatisch der Champion ist.

Kevin Harvick übernimmt im Rennen, Ryan Blaney im Titelkampf

Sowohl beim Boxenstopp in der ersten Stage-Caution als auch beim Restart, der den Rennbetrieb in Stage 2 eröffnete, verteidigte William Byron seine Führung weiter. In der 93. von insgesamt 312 Rennrunden aber wurde ihm die Führung auf der Strecke abgeknöpft. Derjenige, dem das gelang? Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford) im letzten Rennen seiner NASCAR-Karriere.

Nur 14 Runden nachdem Byron die Spitzenposition im Rennen an Harvick verloren hatte, verlor der Fahrer des #24 Hendrick-Chevrolet auch die Spitzenposition im Titelkampf. Ausgerechnet Ryan Blaney war es, der sie ihm auf der Strecke abnahm.

Blaney war in Reihen der vier Finalteilnehmer am weitesten hinten gestartet und hatte auch Stage 1 am weitesten hinten beendet. Im zweiten Stint, also dem, der Stage 2 eröffnete, hatte Blaney aber (abgesehen von Kevin Harvick) das am besten liegende Auto. Damit umkurvte er innerhalb weniger Runden nacheinander seine Titelrivalen Kyle Larson, Christopher Bell und eben auch William Byron.

Bremsscheibe explodiert: Christopher Bell crasht aus Titelkampf

Der erste große Aufreger im vierköpfigen Titelkampf kam in der 108. Runde. An fünfter Stelle im Rennen und dritter Stelle im Titelkampf liegend erwischte es Christopher Bell. Mit einer explodierten rechten vorderen Bremsscheibe krachte er in die Mauer von Turn 3. Beim Einschlag wurde der #20 Gibbs-Toyota so stark beschädigt, dass das Rennen für Bell zu Ende und der Titeltraum für ihn geplatzt war.

"Das war der erste Mal überhaupt in meiner Karriere, das mir eine Bremsscheibe explodiert ist. Ich war überrascht", lautete die erste Reaktion von Christopher Bell im TV-Interview von NBC. Seit der Einführung des Next-Gen-Autos zu Beginn der vergangenen Saison war es im ganzen Feld allerdings alles andere als die erste explodierte Bremsscheibe.

Nach diesem ersten Crashs des Tages in Phoenix ging es für alle im Rennen verbliebenen Piloten zum zweiten Routinestopp an die Box. Dabei verteidigte Kevin Harvick die Führung. Die allerdings verlor er beim Restart an Ross Chastain.

William Byron bekommt Führung im Titelkampf zurück

Indes führte William Byron die drei verbliebenen Titelkandidaten zu Beginn des dritten Stints wieder an. Denn dank des Vorteils des besten Boxenplatzes war er an Ryan Blaney wieder vorbeigekommen. Für den Penske-Piloten kam erschwerend hinzu, dass sein Reifenwechsel nicht optimal klappte. Der Wechsel des linken Vorderrads dauerte etwas länger als geplant.

Bei Ende des zweiten Rennsegments (Stage 2 über 125 Runden) lag William Byron im Klassement an vierter Stelle, damit aber im Titelkampf immer noch vorne. Denn Ryan Blaney beendete das Segment als Sechster, Kyle Larson als Siebter. Ganz vorne hatte Chris Buescher (RFK-Ford) kurz vor der Stage-Flagge die Führung von Ross Chastain übernommen.

William Byron

William Byron (Hendrick-Chevrolet) belegt letztlich den dritten Tabellenplatz Zoom

Chris Bueschers Führung im Rennen war von kurzer Dauer. Nach dem Boxenstopp in der Stage-2-Caution kam Ross Chastain als Erster aus der Boxengasse. Während der Trackhouse-Pilot die Spitze auch beim Restart behauptete, verteidigte direkt dahinter William Byron die Spitzenposition im Titelkampf. Ryan Blaney und Kyle Larson lagen aber nicht weit zurück. So ging es ins entscheidende dritte Rennsegment des Tages, das finale Segment der gesamten Saison.

Ryan Blaney umkurvt William Byron abermals

Nur wenige Runden nach dem Restart ins letzte Rennsegment fand Ryan Blaney abermals unter Grün einen Weg an William Byron vorbei. Damit war es zum zweiten Mal an diesem Tag der Penske-Pilot, der im mittlerweile nur noch dreiköpfigen Titelkampf das Zepter in Händen hielt. Noch aber waren 100 Runden zu fahren.

Gut 70 Runden vor Schluss wurde der letzte routinemäßige Boxenstopp eingelegt. Es war der erste und einzige Green-Flag-Stop, aber noch nicht der letzte Boxenstopp des Tages. William Byron und Kyle Larson kamen zuerst und zwar gleichzeitig.

Dabei wurde Larson einen Tick schneller abgefertigt als Byron, der die Position im Duell trotz des besseren Boxenplatzes verlor. Eine Runde nach dem Hendrick-Duo kam auch Ryan Blaney, und zwar gleichzeitig mit Rennspitzenreiter Ross Chastain, an die Box.

Nach dem Boxenstopp-Durchgang hatte Ross Chastain weiterhin die Führung im Rennen inne. Direkt hinter ihm hatte Ryan Blaney weiterhin die Spitze im Titelkampf inne, hatte eingangs des letzten Stints aber Kyle Larson statt William Byron als ersten Verfolger.

Ross Chastain im Führungsduell gegen Ryan Blaney stur

Gut 50 Runden vor Schluss wollte Blaney auch die Spitzenposition im Rennen an sich reißen. Aber das klappte nicht. Nachdem er einmal am Heck des Trackhouse-Chevrolet von Chastain angeklopft hatte, zeigte Chastain erst Recht kein Interesse, den Penske-Piloten vorbeizulassen. Im Gegenteil: Die Privatfehde der beiden nutzte Martin Truex Jr. aus, um Blaney zu überholen.

Während sich Truex Jr, der am vergangenen Wochenende aus den Playoffs eliminiert wurde, nun auf die Verfolgung von Spitzenreiter Chastain machte, verlor Titelkandidat Blaney in dieser Phase des Rennens etwas an Boden. Er lag aber immer noch vor Kyle Larson und William Byron, was die Hauptsache für ihn war. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 45 Runden zu fahren.

Und nur wenige Runden später hatte sich Blaney von seinem Durchhänger erholt. Er ging an Truex Jr. vorbei und hatte damit abermals nur noch den Trackhouse-Chevrolet von Chastain vor sich.

Den freilich musste Blaney genau wie den Gibbs-Toyota von Truex Jr. im Sinne der Titelambitionen gar nicht zwingend überholen. Trotzdem probierte der Penske-Pilot genau das wieder. Unterbrochen wurde das Duell von der letzten Gelbphase, die Kyle Busch (Childress-Chevrolet) mit einem Dreher auslöste.

Kyle Larson übernimmt Spitze im Titelkampf an der Box

So ging es 36 Runden vor Schluss doch noch einmal an die Box, und zwar unter Gelb. Zwei, die im Titelkampf keine Rolle spielten - nämlich Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Erik Jones (Legacy-Chevrolet) - zockten mit nur zwei frischen Reifen und kamen damit ganz nach vorne.

In Reihen der Titelkandidaten aber war es bei diesem Boxenstopp erstmals Kyle Larson, der das Zepter übernahm. Sowohl beim Fahren durch die Boxengasse als auch beim Service der Crew auf dem Boxenplatz verbrachte Larson weniger Zeit als Ryan Blaney.

Beim Restart holte sich Ross Chastain die Führung im Rennen zurück, aber erst nach mehreren Runden Three-Wide-Racing mit Denny Hamlin und Titelkandidat Kyle Larson. Während Hamlin mit seinen nur zwei frischen Reifen anschließend durchgereicht wurde und Chastain in Front lag, hatte Larson an zweiter Stelle liegend seine beiden Titelrivalen Ryan Blaney und William Byron direkt hinter sich.

Kyle Larson

Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) schließt die Saison als Vizechampion ab Zoom

Ryan Blaney umkurvt auch Kyle Larson - Ross Chastain gewinnt Finale

Wenige Runden nach dem Restart aber war es Ryan Blaney, dessen Penske-Ford etwas besser lag als der #5 Hendrick-Chevrolet von Kyle Larson. 21 Runden vor Schluss kam es im Duell um die zweite Position im Rennen - vor allem aber im Duell um die erste Position im Titelkampf - zum entscheidenden Positionswechsel.

Blaney ging an Larson vorbei und hielt damit wieder das Zepter in Händen. So ging es hinter Ross Chastain in der Reihenfolge Blaney-Larson-Byron in die letzten 20 Runden der Saison und die Entscheidung im Kampf um den Titel.

Fünf Runden vor Schluss lautete die Reihenfolge im Rennen noch immer Chastain vor Blaney, Larson und Byron. Und dabei blieb es. Hinter Rennsieger Ross Chastain kreuzte Ryan Blaney als Zweiter im Rennen aber als der neue NASCAR Cup-Champion die Ziellinie.

Direkt hinter Champion Ryan Blaney kamen auf dem dritten und vierten Platz im Rennen die Hendrick-Teamkollegen Kyle Larson und William Byron ins Ziel, womit es für sie in der finalen Gesamtwertung der Saison der zweite und dritten Platz geworden ist.

Ross Chastain

Der letzte Rennsieg der Saison ging an Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet) Zoom

Martin Truex Jr., der punktbeste Fahrer der Regular-Season, der den Einzug ins vierköpfige Finale am vergangenen Wochenende in Martinsville verpasst hat, brachte ausgerechnet im einzigen Playoff-Rennen, in dem er keine aktive Rolle mehr spielte, mit P6 sein bestes Ergebnis der zehn Playoff-Rennen ins Ziel.

Kevin Harvick beendet NASCAR-Karriere mit Top-10-Ergebnis

Die Abschiedsvorstellung war es am Sonntag für Kevin Harvick. Er begann das 826. und letzte Rennen seiner Karriere in der höchsten NASCAR-Liga nach starkem Qualifying vom dritten Startplatz. Im Rennen kam er im #4 Stewart/Haas-Ford nach seiner zwischenzeitlichen Führung letztlich auf dem siebten Platz ins Ziel. Damit hat der Cup-Champion von 2014 seine aktive Karriere mit einem Top-10-Ergebnis beendet.

In gut einem Monat wird Harvick 48 Jahre alt. Ab 2024 taucht er in der NASCAR-Szene nicht mehr als Fahrer, sondern als TV-Kommentator auf. Diesen Job tritt er an der Seite seines ehemaligen Teamkollegen Clint Bowyer an, der seinen NASCAR-Helm vor drei Jahren an den Nagel gehängt hat und seitdem einer der NASCAR-Kommentatoren für den TV-Sender Fox ist.

Von einer Generation zur anderen: Während Kevin Harvicks aktive NASCAR-Karriere nach 826 Cup-Rennen über einen Zeitraum von 23 Jahren nun zu Ende ist, hat sich der 21-jährige Ty Gibbs den Gewinn der diesjährigen Rookie-Wertung gesichert. Am Steuer des #54 Gibbs-Toyota fuhr der letztjährige Xfinity-Champion in seiner ersten vollen Cup-Saison zehnmal in die Top 10, darunter viermal in die Top 5. Allerdings hatte der Enkel von Teambesitzer Joe Gibbs ab August keine Konkurrenz mehr im Kampf um den Rookie-Titel.

Kevin Harvick

Kevin Harvick beendete seine 23-jährige NASCAR-Karriere mit P7 im Rennen Zoom

Denn Noah Gragson hat seit Ende Juli noch kein Rennen wieder bestritten. Aufgrund eines Social-Media-Fauxpas wurde er von NASCAR gesperrt. Kurz darauf ging die Zusammenarbeit mit Legacy Motor Club zu Ende. Im Team, an dem Jimmie Johnson Anteile hält, hat Gragson keine Zukunft. Dafür könnte er 2024 bei Stewart-Haas Racing als Nachfolger für Aric Almirola unterkommen.

Für Almirola war es am Sonntag das letzte Rennen im #10 Stewart/Haas-Ford. Dieses schloss er auf Platz 13 ab. Seine Karriere in der NASCAR-Topliga wird Almirola aller Wahrscheinlichkeit nach beenden. Anders als Teamkollege Kevin Harvick hat er einen kompletten Rücktritt als Fahrer aber noch nicht wörtlich verkündet. (Übersicht: Fahrer, Teams und Fahrerwechsel für die NASCAR Cup-Saison 2024)

Mit Three-Wide-Move: Cole Custer ist Xfinity-Champion

Das Finale der NASCAR-Topliga am Sonntag war am Phoenix-Wochenende wie üblich eins von drei vierköpfigen Finalrennen. Voraus gingen am Samstag und bereits am Freitag die Titelentscheidungen in der zweiten NASCAR-Liga (Xfinity-Serie) und der dritten NASCAR-Liga (Truck-Serie).

Im Xfinity-Finale am Samstag triumphierte Cole Custer (Stewart/Haas-Ford). Beim Overtime-Restart mit noch zwei zu fahrenden Runden fiel er zunächst von der ersten auf die dritte Position zurück. Dann aber gelang ihm ein Three-Wide-Move gegen zwei seiner drei Mitstreiter im Titelkampf. Auf der Innenbahn setzte sich Custer gegen Justin Allgaier (JR-Chevrolet) und Saisondominator John Hunter Nemechek (Gibbs-Toyota) durch, die ausgangs Turn 2 aneinandergerieten.

Das Xfinity-Rennen hatte direkt mit einer Berührung Allgaier vs. Nemechek begonnen, bei der sich Allgaier gedreht hatte. Nach der Kollision der beiden beim Overtime-Restart gewann Custer gewann das Rennen und damit seinen ersten Titel. Allgaier (P3) wurde Vizechampion. Nemechek rutschte noch bis auf P28 ab. Damit war der siebenmalige Saisonsieger nur Vierter im finalen Titelkampf hinter Sam Mayer (JR-Chevrolet).

NASCAR Xfinity-Champion 2023: Cole Custer

NASCAR Xfinity-Champion 2023: Cole Custer (Stewart/Haas-Ford) Zoom

Nach Crash der Rivalen: Ben Rhodes ist Truck-Champion

Auch im Truck-Finale am Freitagabend gerieten zwei der vier Titelkandidaten gleich mehrfach aneinander. Zunächst wurde Corey Heim (Tricon-Toyota) in Führung liegend von Carson Hocevar (Niece-Chevrolet) unglücklich in einen Dreher geschickt. Heim, der punktbeste Fahrer der Regular-Season, sah die Szene nicht als unglücklichen Zwischenfall an. Wenig später drückte er Hocevar in die Mauer, womit auch dessen Titelchancen im Eimer waren.

So wurde aus dem Vierkampf um den Titel ein Zweikampf. In diesem setzte sich Ben Rhodes (ThorSport-Ford) knapp gegen Grant Enfinger (GMS-Chevrolet) durch. Im Rennen ging es dabei "nur" um den fünften und sechsten Platz, aber das spielte keine Rolle.

Weil Rhodes auf P5 vor Enfinger ins Ziel kam, stellte er seinen zweiten Truck-Titel sicher. Der erste war ihm 2021 gelungen. In der seit 1995 geschriebenen Geschichte der Truck-Serie ist Ben Rhodes erst der fünfte Fahrer, der den Titel mehr als einmal errungen hat. Die anderen sind Todd Bodine (zwei Titel), Jack Sprague und Matt Crafton (jeweils drei Titel) sowie Ron Hornaday (vier Titel). Den letzten Rennsieg der Truck-Saison 2023 holte sich übrigens Christian Eckes (McAnally/Hilgemann-Chevrolet), der den Finaleinzug knapp verpasst hatte.

NASCAR Truck-Champion 2023: Ben Rhodes

NASCAR Truck-Champion 2023: Ben Rhodes (Thorsport-Ford) Zoom

Damit ist die NASCAR-Saison 2023 in allen drei Ligen abgeschlossen. Die Saison 2024 beginnt für die Topliga am 4. Februar mit dem punktelosen Clash, der zum dritten Mal im Los Angeles Memorial Coliseum stattfindet. Der offizielle Auftakt in die Meisterschaftssaison der NASCAR Cup Series 2024 ist zwei Wochen später (18. Februar) das 66. Daytona 500 (Kompletter NASCAR Cup-Kalender 2024).