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NASCAR Darlington: Harvick staubt Sieg beim Playoff-Auftakt ab

Weil sich zwei andere gegenseitig im Weg stehen, zieht Kevin Harvick als Abstauber mit Darlington-Sieg frühzeitig in die zweite Playoff-Stufe ein

(Motorsport-Total.com) - Die 17. Playoffs in der Geschichte der NASCAR Cup Series sind am Sonntagabend mit einem Sieg für Kevin Harvick eröffnet worden. Beim Southern 500 auf dem Darlington Raceway setzte er sich mit seinem #4 Stewart/Haas-Ford mit einem Paint-Scheme im Design von Busch Beer aus dem Jahr 1997 durch.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick

Mit Abstauber-Sieg in Darlington frühzeitig in der "Round of 12": Kevin Harvick Zoom

Denn auch in diesem Jahr - dem ersten mit Darlington als Playoff-Auftakt - stand das traditionelle Southern 500 wieder im Zeichen zahlreicher Retro-Paint-Schemes. Diese wurden von den Teams anlässlich der inzwischen ebenfalls schon traditionellen Throwback-Initiative aufgelegt (Fotos: Southern 500 in Darlington).

Für Harvick ist es der achte Saisonsieg 2020 und weil es der erste in den Playoffs ist, zieht er mit diesem frühzeitig in die zweite Playoff-Stufe, die "Round of 12", ein. Eine dominante Fahrt zum Sieg war es für Harvick aber nicht, denn im Kampf um den Sieg standen sich zwei andere gegenseitig im Weg: Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) und Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet).

Zwei Stage-Siege für Martin Truex Jr. - Jimmie Johnson stark, aber ...


NASCAR 2020: Darlington III

Die Highlights von Rennen 1 von 10 der Playoffs in der NASCAR Cup Series 2020, dem Southern 500 auf dem Darlington Raceway!

Die seit drei Wochen angewandte Praktik der Berechnung der Startaufstellung wird bei den zehn Playoff-Rennen dahingehend angepasst, dass die Playoff-Teilnehmer grundsätzlich von den vorderen Startplätzen losfahren. In Darlington führte Chase Elliott das Feld ins Rennen. Neben sich hatte er Denny Hamlin (Gibbs-Toyota).

In der zweiten Reihe direkt zwei weitere Hendrick-Piloten: William Byron und Alex Bowman. Sie fuhren genau wie Elliott ein Retro-Paint-Scheme aus der Karriere ihres Noch-Teamkollegen Jimmie Johnson, der Ende des Jahres zurücktritt und den Playoff-Einzug in seiner letzten Saison verpasst hat. Johnson fuhr mit seinem Kombinationsdesign zu Ehren von Richard Petty und Dale Earnhardt nur von P22 los, spielte im Rennen aber lange Zeit eine gehörige Rolle.

Im ersten Rennsegment (Stage 1) führte der von P1 gestartete Chase Elliott den Großteil der Runden an. Nach routinemäßigen Boxenstopps unter Grün aber übernahm Martin Truex Jr. das Kommando. Er holte sich den Stage-1-Sieg vor Jimmie Johnson, der hauptsächlich mit Überholmanövern auf der Strecke 20 Positionen gutmachte, und vor Elliott. In den Top 10 von Stage 1 war Johnson der einzige, der nicht zum Kreis der Playoff-Teilnehmer gehört.

Das zweite Rennsegment (Stage 2) sah zunächst eine lange Führung für Truex Jr. Dann lag strategiebedingt Kevin Harvick einige Runden an der Spitze, weil er seinen Green-Flag-Stop vorgezogen hatte. Letzten Endes aber holte sich Truex Jr. auch den zweiten Stage-Sieg. Denny Hamlin kam als Zweiter über die Linie, Harvick als Dritter vor Alex Bowman und Johnson. Letztgenanntem freilich nutzen die insgesamt 15 gesammelten Bonuspunkte herzlich wenig, nun da er den Playoff-Einzug vor einer Woche verpasst hat. Am Ende belegte Johnson den 18. Platz im Rennen.

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson trat im Look von Richard Petty und Dale Earnhardt an Zoom

Im Kampf um den Sieg stemmte sich im letzten Rennsegment Denny Hamlin mit einigen Führungsrunden gegen die Dominanz von Martin Truex Jr. Doch beim letzten Green-Flag-Stop, der rund 60 Runden vor Schluss eingelegt wurde, ging es für Hamlin schief. In der Runde, in der er stoppen wollte, schaffte er es im dichten Überrundungsverkehr nicht nach unten in die Boxengasse zu ziehen. So musste er eine weitere Runde drehen und verlor massiv Track-Position.

Kollision Martin Truex Jr. vs. Chase Elliott im Kampf um den Sieg

Chase Elliott und Kevin Harvick hingegen, die Gegensatz zu Truex Jr. und Hamlin auf zwei Green-Flag-Stops im letzten Rennsegment gepolt waren, kam 47 Runden vor Schluss eine Gelbphase aufgrund von Kleinteilen (Debris) entgegen. Beide gewannen dadurch massiv Track-Position und fuhren in der Schlussphase ernsthaft um den Sieg mit.

Beim Restart mit noch 41 Runden auf der Uhr führte Elliott vor Harvick und Truex Jr. Der Langzeitspitzenreiter kassierte Harvick sofort, an Elliott aber kam er zunächst nicht vorbei. Doch 15 Runden vor Schluss probierte er es. Mit mehr Schwung aus Turn 4 herausgekommen, ging Truex Jr. auf der Start/Ziel-Gerade innen neben Elliott. In Turn 1 aber zog der Gibbs-Pilot zu früh wieder nach oben. Es kam zur Berührung und beide Autos landeten an der Mauer.

Zwar übernahm Truex Jr. damit kurzzeitig wieder die Führung, musste aber zwei Runden später einen Reifen wechseln lassen. Bei Elliott hielten zwar die Reifen, aber er wurde nach dem Mauerkontakt durchgereicht. Harvick sagte Danke und übernahm kampflos die Führung.

Harvick rettet den Sieg knapp vor Austin Dillon

Am Ende machte Austin Dillon (Childress-Chevrolet) noch Druck auf Spitzenreiter Harvick. Doch der Champion der Regular-Season brachte einen Vorsprung von 0,343 Sekunden ins Ziel und hat damit nach sieben Siegen in der Regular-Season auch das erste Rennen der Playoffs gewonnen.

Austin Dillon, der ebenfalls zum 16-köpfigen Kreis der Playoff-Teilnehmer zählt, setzte mit P2 ein Ausrufezeichen. Gleiches gilt für Joey Logano, der seinen #22 Penske-Ford nach einer zu Beginn des letzten Rennsegments passierten Kollision mit Corey LaJoie (Go-FAS-Ford) noch als Dritter ins Ziel brachte.

Weil auch William Byron (Hendrick-Chevrolet; 5.), dessen Teamkollege Alex Bowman (6.), Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 7.), Kurt Busch (Ganassi-Chevrolet; 8.), Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford; 9.) und dessen Teamkollege Clint Bowyer (10.) in die Top 10 fuhren, kamen letztlich neun der 16 Playoff-Teilnehmer in den Top 10 ins Ziel.

Für Denny Hamlin aber reichte es nach der missglückten Anfahrt zum letzten Boxenstopp nur zu P13. Damit schloss er freilich noch deutlich besser ab als Chase Elliott und Martin Truex Jr., die nach der späten Kollision im Kampf um die Führung mit P20 und P22 aus der Wäsche schauten.

Playoff-Stand: Mehrere Rückschläge für Ryan Blaney

Für einen der 16 Playoff-Teilnehmer begann das Auftaktrennen im Titelkampf schon vor dem Start denkbar schlecht. Penske-Pilot Ryan Blaney wurden in der Tabelle zehn Punkte abgezogen, er wurde ans Ende der Startaufstellung versetzt und musste zudem auf Crewchief Todd Gordon verzichten. Grund: Bei der Technischen Inspektion vor dem Rennen fiel den NASCAR-Offiziellen auf, dass der notwendige Ballast an Blaneys #12 Penske-Ford nicht regelkonform platziert war.

Im Rennen kamen für Blaney noch ein Reifenschaden und eine Beschädigung an der Front des Autos hinzu. Am Ende gab es für ihn mit Penske-Renndirektor Travis Geisler als einmaligem Crewchief nur den 24. Platz. Indes wurde es für Teamkollege Brad Keselowski nach einem recht heftigen Mauerkontakt infolge einer Berührung mit Aric Almirola immerhin noch P11 im Endergebnis.

Das zweite von zehn Playoff-Rennen und gleichzeitig das zweite von drei der ersten Playoff-Stufe ("Round of 16") steigt am kommenden Samstagabend als Flutlichtrennen auf dem Richmond Raceway. Zu Ende geht die "Round of 16" eine Woche später mit einem weiteren Short-Track-Rennen unter Flutlicht, dann auf dem Bristol Motor Speedway.


Fotostrecke: Der aktuelle Playoff-Stand im NASCAR Cup 2020