• 24.03.2014 10:16

  • von Pete Fink

NASCAR bleibt dabei: Teams selbst schuld am Chaos

Reifenchaos in Fontana und die ersten Reaktionen: Jeff Gordon beschwert sich bitter, NASCAR nimmt die Teams in die Verantwortung

(Motorsport-Total.com) - Was sich am Samstag im Freien Training von Fontana angedeutet hatte, setzte sich am Sonntag im Auto Club 400 fort. Und wie. Nach etwa 20 Runden gaben die Goodyear-Reifen gleich reihenweise ihren Geist auf. Erwischte es am Samstag vor allem das Penske-Duo Joey Logano und Brad Keselowski, so wurden am Renn-Sonntag 18 der 43 gestarteten Piloten früher oder später, beziehungsweise ein- oder mehrmals das Opfer von Reifendefekten.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch, Jeff Gordon

Jeff Gordon war einer der großen Pechvögel von Fontana Zoom

Allen voran das Hendrick-Duo Jimmie Johnson und Jeff Gordon. Johnson in direkter Manier, weil ihm sieben Runden vor Schluss der linke Vorderreifen einging und ein sechster Heimsieg damit ad acta gelegt werden konnte. Gordon eher indirekt, weil auch er von Vibrationen berichtete, sein Auto aber noch auf Händen ins Ziel tragen wollte. Doch rund um die Startnummer 24 herrschte in genau diesen entscheidenden Runden Chaos.

Ryan Newman (Childress-Chevrolet), Keselowski, Marcos Ambrose (Petty-Ford) und zu guter Letzt Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) erwischte es in dieser so entscheidenden Phase allesamt binnen weniger Sekunden. NASCAR hielt das Rennen ungewöhnlich lange unter Grün, doch der Bowyer-Dreher war zuviel: Es kam zum neunten Mal Gelb, Jeff Gordon war eingeholt und hatte nach dem Restart in der Green-White-Checkered-Verlägerung keine Siegesaktien mehr.

"Ich weiß gar nicht, wo ich angesichts dieser riesigen Enttäuschung beginnen soll", sagte Jeff Gordon nach dem Rennen. "Wir hatten ein Super-Auto und ich bin einfach nur niedergeschlagen. Die Gelbphase war schlimm und noch schlimmer war, dass Goodyear für das, was heute passiert ist, nicht vorbereitet war. Normalerweise machen sie einem Super-Job, aber das heute war beispiellos. Auch wir hatten ein Reifenproblem und als ich sah, was der 48 passierte, fuhr ich so langsam wie möglich, um meinen Vorsprung zu retten. Dann explodierten rings um mich herum die Reifen."


NASCAR in Fontana

Allerdings gab es nach dem Rennen auch andere Meinungen. Zum Beispiel von NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton, der die Teams in die Verantwortung nahm. NASCAR hatte Anfang 2013 für das neue Gen 6 die Setup-Regeln gelockert. Dies in Bezug auf die erlaubten Reifendrücke und den hinteren Reifensturz. Dieses Jahr kam ein größerer Heckspoiler dazu, der den Abtrieb auf der Hinterachse vermehrte. Dazu die höheren Speeds und der alte, holprige Streckenbelag aus den 1990er-Jahren.

"Meiner Meinung nach waren wir vor einem Jahr früh in der Entwicklung und deswegen gingen die Teams (in Fontana; Anm. d. Red.) nicht so aggressiv wie in dieser Saison an die Sache heran", sagte Pemberton. "Nun haben sie die mechanischen Themen rund um das Auto besser im Griff. Sie haben viele Möglichkeiten und wenn sie zuviel Sturz gefahren haben, was die Reifen abnutzt, dann sehen wir halt genau das, was passiert ist."

Daher ist Goodyear aus der NASCAR-Sicht aus der Schuldfrage für das kalifornische Reifendebakel vom Sonntagabend draußen. "Wir haben mit Goodyear gesprochen", so Pemberton weiter. "Nicht nur wir, auch die Teams haben Goodyear nach einem aggressiveren Reifen gefragt. Aber der Reifen von heute war genau der, den wir auch vor einem Jahr und in der Vergangenheit hier gefahren haben. Es ist ganz einfach das Auto, das sich ein wenig verändert hat."

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