• 20.07.2011 14:29

  • von Pete Fink

Montoya: Warum Ganassi die Notbremse zieht

Sieben Rennen vor der Entscheidung wackelt die Chase-Teilnahme von Juan Pablo Montoya massiv - Chip Ganassi will nun seine letzte Chance nutzen

(Motorsport-Total.com) - Nach Donnie Wingo (jetzt Trevor Bayne/Wood Brothers), Jimmy Elledge (Justin Allgaier/Turner Motorsports) und Brian Pattie bekommt Juan Pablo Montoya den insgesamt vierten Crewchief seiner mittlerweile viereinhalbjährigen NASCAR-Karriere. Der neue starke Mann am Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 heißt Jim Pohlman, dessen Status zunächst der eines Interim-Crewchiefs ist.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya Brian Pattie Crewchief

Montoya und Pattie: Nur ein Sieg in 115 gemeinsamen Rennen...

Der erst 33-jährige Pohlman steht seit 2006 auf der Bezahlliste von Chip Ganassi und war zuvor bereits ein Carchief bei Ray Evernham Motorsports. Als solcher zeichnete er unter anderem für Altmeister Bill Elliott und Kasey Kahne verantwortlich. Bei Ganassi arbeitete Pohlman zuletzt in der Entwicklungsabteilung, Pattie wird den neuen Montoya-Crewchief unterstützen.

"Ich werde Jim helfen wo ich nur kann, denn in den nächsten drei Rennen kann er jedes Mal gewinnen", sagte Pattie gegenüber 'ESPN'. Speziell beim Brickyard 400 von Indianapolis ist Montoya natürlich zu den Top-Favoriten zu zählen. "Juan sitzt in Indy in einem nagelneuen Auto und hat vor einigen Wochen dort Reifentests gefahren", so Pattie bei 'Foxsports'. Er glaubt: "Juan sollte dort also wieder sehr gut aussehen."

Aber auch in Pocono und auf der Rundstrecke von Watkins Glen besitzt der Kolumbianer gute Siegchancen. Was in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer der Fall war, wie der Ex-Crewchief zugeben musste. "Die Dinge in der Boxengasse liefen nicht so, wie wir uns das gewünscht haben", gab Pattie zu. Zum Beispiel am vergangenen Wochenende in Loudon, als Montoya ohne Sprit ausrollte, obwohl er neun Runden später tankte als Sieger Ryan Newman.

Ein Sieg in 115 Rennen

Dieser Fauxpas war nicht das einzige Problem der Startnummer 42, was in der Konsequenz nur Gesamtrang 17 bedeutet. 59 Punkte müsste die Montoya-Crew in noch sieben verbleibenden Qualifikationsrennen aufholen, um nach 2009 die zweite Chase-Qualifikation zu schaffen. Oder anders formuliert: Nach 2010 droht die zweite Playoff-Pleite in Folge - und das personelle Bauernopfer heißt natürlich Brian Pattie.

Start zum Allstate 400 at the Brickyard 2009

In Indianapolis ist ein Montoya-Sieg fast schon Pflicht... Zoom

In der NASCAR geht es um die Konstanz und genau dies ließ die Startnummer 42 in der Vergangenheit vermissen, obwohl der rote Chevy regelmäßig zu den schnellsten Autos im Feld zählte. In der Ära Pattie gelang es dem Montoya-Team in 115 gemeinsamen Rennen nur einen einzigen Sieg (Watkins Glen 2010) herauszufahren. Viel zu wenig, um im Titelrennen eine wirklich entscheidende Rolle zu spielen.

So besteht Montoyas einzige Chase-Chance darin, sich mit Rennsiegen eine der beiden Wild-Cards zu sichern. Die Playoff-Plätze elf und zwölf belegen diejenigen Piloten, die die meisten Einzelsiege für sich verbuchen können und in der Gesamtwertung zwischen Rang elf und 20 landen. Dies trifft derzeit nur auf Daytona-Sieger David Ragan (Roush-Ford; 13.) zu. Damit würde zur Stunde Tony Stewart als Gesamtelfter in den Chase nachrücken, der in jedem Fall mit zwölf Piloten ausgefahren wird.

Das bedeutet: In Indianapolis, Pocono und Watkins Glen müssen Montoya-Siege her. Unbedingt. Gelingt dies zum Beispiel in Indy (31.07.) und auf dem Glen (14.08.), so besitzt Chip Ganassi immer noch sehr gute Karten, die 42 mit zwei Einzelsiegen in den so lukrativen Chase zu bringen. Nichts anderes ist nun die schwierige Aufgabe des neuen starken Manns und sollte es tatsächlich so kommen, dann könnte aus dem Interim-Crewchief Pohlman ein Crewchief werden.

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