• 08.08.2009 11:48

  • von Pete Fink

Montoya: Wann kommt der erste Sieg?

Juan Pablo Montoyas Chancen auf eine Chase-Qualifikation stiegen in den vergangenen Wochen erheblich, nur: Wann steht er in der Victory Lane?

(Motorsport-Total.com) - Die Ausgangslage hat sich in den vergangenen Wochen drastisch verändert. Plötzlich spielt Juan Pablo Montoya munter im Konzert der NASCAR-Stars mit und befindet sich tatsächlich auf dem Kurs direkt in die Playoffs. Dazu muss der Kolumbianer nach dem Chevy Rock'n'Roll 400 in Richmond am 12. September unter den besten Zwölf stehen. Fünf Rennen vor der Entscheidung liegt er auf Platz acht und hat satte 169 Punkte Vorsprung vor Gesamtposition 13.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Selten sah man Juan Pablo Montoya konzentrierter als in der Saison 2009

Die Konkurrenz staunt jedoch nicht etwa. "Wenn es dabei eine Überraschung gibt, dann die, dass es so lange gedauert hat, bis dieses Team mitspielt", erklärte etwa Jeff Gordon am Freitag in Watkins Glen. Seine simple Begründung: "Juan Pablo ist für mich einer der besten Piloten, die ich jemals in einem Rennauto gesehen habe."#w1#

Der vierfache NASCAR-Champion weiß ganz sicher wovon er spricht, wenn er dem einstigen Rookie Montoya mittlerweile "eine sehr clevere Renntaktik" unterstellt. Zudem habe dessen Earnhardt/Ganassi-Team ihm 2009 ein Auto hingestellt, "mit dem er konstant und schnell auftreten kann." Gordons Fazit: "Ich fände es großartig, wenn er in den Chase kommen würde."

Lob von Jeff Gordon und Tony Stewart

Jeff Gordon, Tony Stewart

Tony Stewart und Jeff Gordon achten seit 2009 auch genau auf Montoya Zoom

Der Haken dabei: Montoya würde - Stand heute - mit seiner knallharten Eichhörnchen-Taktik in die Playoffs kommen, ohne ein einziges Sprint-Cup-Rennen gewonnen zu haben. Analoges gilt übrigens auch für Carl Edwards (Roush-Ford) und Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet). Dessen Teamkollege und Boss Tony Stewart weiß, was im Fall der Fälle auf die Top 12 zukommen könnte: "Wenn es Juan Pablo in den Chase schafft, dann wird er auch um den Titel mitfahren."

So ähnlich ließ es vor einer Woche in Pocono auch Montoya durchblicken. Das große Earnhardt/Ganassi-Ziel 2009 ist die Chase-Qualifikation. Alles andere darüber hinaus ist ein Bonus. Oder wie es der 33-Jährige formulierte: "Erst müssen wir in den Chase kommen, dann können wir Spaß haben."

Was nichts anderes bedeutet, als dass man die streng konservative Strategie zunehmend lockern will. Aber wann kommt nun der lange überfällige zweite Sprint-Cup-Sieg nach Sonoma 2007? "Ich bin davon überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird", versicherte Montoya. "Wir müssen jetzt nur genauso weitermachen wie bisher."

Der berühmte Knopf

Juan Pablo Montoya

In Watkins Glen ist eine Top-5-Platzierung das EGR-Pflichtprogramm Zoom

Denn wenn man in der NASCAR anfängt, "regelmäßig Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden und jede Woche ein paar Mal in Front liegt, dann geht an irgendeinem Wochenende der Knopf endgültig auf. Und wenn das passiert, dann glaube ich fest daran, dass dies erst der Anfang ist."

Das ist wiederum nichts anderes als eine indirekte Andeutung dessen, was passieren könnte, wenn es der Kolumbianer tatsächlich in den Chase schafft. Eine Frage der Konstanz und danach des Timings also. Übrigens: 2003 gab es mit Matt Kenseth einen NASCAR-Champion, der mit nur einem einzigen Sieg in 36 Punkterennen Meister wurde.


Fotos: NASCAR in Watkins Glen


Kenseth holte sich jedoch sagenhafte 25 Top-10-Resultate. Das war allerdings vor der Einführung des Chase-Systems - und dessen letztlicher Auslöser. Montoya schaffte es in seinen bisher 21 Auftritten 2009 immerhin elfmal in die Top 10, fährt also ähnlich konstant, wie es anno 2003 der Roush-Pilot umsetzte.

Was Watkins Glen betrifft, gab sich der Earnhardt/Ganassi-Pilot eher zugeknöpft. "Hier geht es in erster Linie um deinen Benzinverbrauch und ein wenig Glück", beschrieb Montoya, der am Sonntagabend als Zehnter ins Rennen gehen wird. Die Top 5 sind das Ziel. "Wenn du zu aggressiv zur Sache gehst, dann wirst du die Zielflagge nicht sehen. Entscheidend werden auch die Restarts werden. Ich mache dabei immer einige Positionen gut, hoffentlich bleibt das so."