Montoya: Besser als Platz sieben
Während Brian Pattie seine Rennstrategie in Frage stellte, stand Juan Pablo Montoya hinter seinem Crewchief: "Brians Entscheidungen waren gut"
(Motorsport-Total.com) - Unter dem Strich gilt für Juan Pablo Montoya nur eines: Wieder einmal ließ der Kolumbianer am Sonntagabend beim 5-Hour-Energy 500 auf dem Pocono Raceway eine recht gute Gelegenheit verstreichen, seinen längst überfälligen ersten Ovalsieg einzufahren. Platz sieben ist in Sachen Meisterschaftspunkte zwar ein ordentliches Resultat, angesichts des Rennverlaufs jedoch viel zu wenig.

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Daumen hoch: Juan Pablo Montoya war mit seiner Rennstrategie einverstanden
Denn die Startnummer 42 war zu Rennbeginn voll auf der Höhe des Geschehens und konnte die Pace von Leader Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) als einzige im Feld mitgehen. Als Hamlin früh in Probleme kam, übernahm Montoya sogar das Kommando. Bis Runde 116. Dann wiederholte Crewchief Brian Pattie die Strategie, die seinen Schützling zu Rennbeginn an die Spitze gebracht hatte: Nur zwei neue Reifen bei einem Boxenstopp.
Klar ist: Liegt ein Auto im Mittelfeld, so ist diese Strategie nichts Ungewöhnliches. Im Fall Montoya, der zu diesem Zeitpunkt an der Spitze lag, jedoch schon. So sah es auch Pattie: "Das war eine ganz schlechte Entscheidung. Ich habe damit gerechnet, dass mehr Leute nur zwei Reifen holen werden, um sich die nötige Track-Position zu verschaffen. Meine Absicht war es, uns genau für diese Situation ein Polster zu sichern."
Die Konsequenz war logisch: Montoya wurde eine leichte Beute von Jeff Gordon und Co. und kam nur auf Platz vier liegend aus der ersten Runde unter Grüner Flagge zurück. Insgesamt ließ Pattie sein Team viermal nur zwei neue Reifen abholen. "Das ist schon komisch. Die Konkurrenz hat das ja mitbekommen, aber sie haben nicht nachgezogen. Das hat uns geschadet."
Montoya steht hinter seinem Crewchief

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Nur zwei neue Reifen: Jeff Gordon schnupft Juan Pablo Montoya Zoom
Selbst der vierte Platz, auf dem sich Montoya schließlich eingenistet hatte, konnte nicht gehalten werden. Der Kolumbianer musste nach seinem letzten Stopp 28 Runden mit einem Tankinhalt bestreiten und bekam zudem noch Getriebeprobleme. Jimmie Johnson, Kevin Harvick und Dale Earnhardt Jr. zogen in der Schlussphase an der 42 vorbei.
"Vierter hätten wir werden können", gab Pattie zu. "17 Runden vor Schluss machte unser Getriebe Probleme und wir mussten Dampf rausnehmen. Außerdem war es eng in Sachen Benzin. Mit unserem frühen Stopp haben wir versucht, die Konkurrenz auch an die Box zu zwingen, damit alle in potenzielle Spritprobleme kommen, aber auch das hat nicht so funktioniert wie erhofft. Wir waren besser als Platz sieben."
Montoya stand jedoch vollkommen hinter den Entscheidungen seines Crewchiefs. "Unser Auto war das ganze Rennen über gut, vor allem auf den Long-Runs. Was uns gefehlt hat, war ein wenig Speed. Die Strategie mit den zwei Reifen hat uns zwar etwas geschadet, aber sobald wir wieder auf Touren kamen, war das schon okay."
"Denn eines ist auch klar: Hätten wir (mit vier neuen Reifen; Anm. d. Red.) länger gestoppt, dann wären wir vielleicht als Siebte oder Achte wieder auf die Strecke gekommen. Das muss man auch sehen. Das war schon die optimale Variante, um böse Überraschungen zu vermeiden und die Track-Position zu behalten. Brians Entscheidungen waren gut und ich habe überhaupt kein Problem damit."

