Martinsville: Nur Ragan schlägt Jeff Gordon
Während David Ragan (Roush-Ford) am Freitag in Martinsville die Bestzeit holte, meldete Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) nachdrücklich seine Ansprüche an
(Motorsport-Total.com) - Martinsville ist eine der Strecken, wo im Vorfeld beschlossen wurde, die Qualifikation erst am Samstag durchzuführen. Hintergrund ist natürlich die Hoffnung, dass mit dem Sprint-Cup-Qualifying und gleich im Anschluss dem Truck-Rennen der Samstag aufgewertet wird. So gab es am Freitag nur zwei Freie Trainings - die einzigen des gesamten Sprint-Cup-Wochenendes.

© NASCAR
Jeff Gordon gewann in diesem Jahr bereits ein Rennen in Phoenix
Ford-Youngster David Ragan war auf dem nur 800 Meter langen Short-Track im US-Bundesstaat Virginia nach beiden Einheiten etwas überraschend der Tagesschnellste mit einer Zeit von 19.670 Sekunden. Der 25-jährige Roush-Pilot entthronte damit kurz vor Schluss Jeff Gordon, der zuvor in 19.680 Sekunden die Bestzeit hielt. Doch nicht nur das.
Der Hendrick-Pilot legte noch einige weitere superschnelle Runden hin und gab sich auch "fast komplett zufrieden" mit dem Fahrverhalten seines Chevrolet Impala, was den siebenfachen Martinsville-Sieger zu einem großen Favoriten für den Sonntagabend im Goodys Fast Relief über 500 Runden macht. Und: Unvergessen ist natürlich auch die großartige Gordon-Vorstellung des Vorjahres, als er den Sieg nur durch einen Fehler beim letzten Restart verlor.
Kyle Busch sparsam - Red Bull im Aufwind
Die Plätze drei und vier gingen an Brad Keselowski (Penske-Dodge; 19.691) und David Reutimann (Waltrip-Toyota; 19.753). Auf dem aufsteigenden Ast befindet sich auch das Red-Bull-Team, das mit Kasey Kahne (5.) und Brian Vickers (9.) beide Toyota Camry in die Top 10 brachte. Eine kleine Randnotiz dazu: Martinsville ist die erste Strecke, die Kasey Kahne in Red-Bull-Diensten zum zweiten Mal besucht.
Am Samstag in der Qualifikation lohnt es sich ganz sicher auch, ein Auge auf Ryan Newman (6.; 19.777) zu werfen. Der in diesem Jahr so unglaublich konstant auftretende Stewart/Haas-Pilot erzielte seine Zeit auf alten Reifen. Und für eine schnelle Runde ist der "Rocket-Man" bekanntlich immer gut: "Mal sehen, wer morgen die Reifen rechts schnell genug auf Temperatur bringt", schmunzelte Newman.
Altmeister Bobby Labonte (JTG/Waltrip-Toyota) als Siebter und das Petty-Duo Marcos Ambrose (8.) und A.J Allmendinger (10.) rundeten die Top 10 ab. Auch Kyle Busch (Gibbs-Toyota) machte in Session eins auf sich aufmerksam, als er in 19.804 Sekunden eine Bestzeit erhielt. "Hier liegt noch nicht viel Gummi, also wollen wir keine Reifensätze sinnlos verbrennen", begründete er sein eher sporadisches Auftreten in Session zwei. In einer kombinierten Zeitenliste, die für die Qualifying-Order zu Rate gezogen wird, reichte dies zu Platz sieben. Kyle Busch geht also als siebtletzter ins Einzelzeitfahren.
Johnson und Hamlin eher unauffällig

© RedBull
Kyle Busch gab sich in Session zwei eher zurückhaltend Zoom
Sein junger Teamkollege Joey Logano zerstörte sich seinen Gibbs-Einsatztoyota in Training zwei, nachdem er in der Session zuvor lange Zeit in 19.805 Sekunden die Bestzeit hielt. Sein rückseitiger Einschlag früh in Einheit zwei führte dazu, dass die orange Startnummer 20 ab Samstag im Ersatzauto fahren wird. Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 9./16.) erschreckte seine Fans in der ersten Session mit einem Dreher ohne Einschlag. Ansonsten blieb er unauffällig, was auch für Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 8./20.) gilt. Die beiden gewannen die letzten neun (!) Martinsville-Rennen.
Am Schlimmsten erwischte es jedoch Dennis Setzer (40.). Der 51-jährige Short-Track-Spezialist - mit drei Martinsville-Siegen in der Truck-Serie - sprang für den an der Gallenblase operierten Brian Keselowski ein und krachte gegen Ende von Session zwei ohne Bremsen hart gegen die Streckenbegrenzung. Das kleine K-Automotive-Team hat kein Ersatzauto am Speedway, ein weiterer Einsatz ist alles andere als sicher.
Juan Pablo Montoya beendete den Martinsville-Freitag auf den Positionen zehn und 18. Interessant dabei ist jedoch, dass Montoya in Session eins die Zeitenliste über zehn Runden am Stück anführte. Das bedeutet, dass der rote Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 durchaus eine gute Konstanz an den Tag legen kann. Das sechste Sprint-Cup-Saisonrennen 2011 startet am Sonntagabend ab 19:15 Uhr.

