• 23.05.2010 05:47

  • von Pete Fink

Kurt Busch gewinnt All-Star-Million - Kyle Busch stinksauer

Während Neo-Millionär Kurt Busch seinen Teamchef Roger Penske erfreute, herrscht Unfriede im Gibbs-Lager: Kyle Busch stocksauer auf Denny Hamlin

(Motorsport-Total.com) - Die Samstagnacht war eindeutig die Penske-Nacht. Erst holte sich Helio Castroneves die Pole-Position zum Indy 500, dann gewann Kurt Busch das All-Star-Rennen der NASCAR und damit die stolze Summe von 1.028.309 US-Dollar. "Cash or Crash" lautet das inoffizielle Motto des 100-Runden-Shootouts ohne Meisterschaftspunkte - und genauso stellte sich das atemberaubende Rennende dar.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Kurt Busch holte sich in Charlotte eine Million US-Dollar an Preisgeld

Kurt Busch profitierte dabei von zahlreichen Scharmützeln der Konkurrenz, denn sein Penske-Dodge war im Finale von zwei früheren Mauerkontakten bereits arg onduliert. Und eigentlich sah alles so aus, als würde Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) einem Sieg entgegen fahren können, der nur durch den starken Gibbs-Toyota von Denny Hamlin in Gefahr geraten würde.#w1#


Fotos: NASCAR: All-Star-Race


Doch dann überschlugen sich im vierten und letzten Segment erwartungsgemäß die Ereignisse. Beim ersten Restart nach einer zehnminütigen Pause kam es zu einer Massenkarambolage, der sieben der 21 Autos zum Opfer fielen. Unter anderem erwischte es dabei Mark Martin und Jeff Gordon (beide Hendrick-Chevrolet), sowie Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet).

Hamlin macht sich zweimal unbeliebt

Kyle Busch

Kyle Busch in der Mauer und stinksauer auf Teamkollege Denny Hamlin Zoom

Beim nächsten Restart blockte der in Front liegende Hamlin seinen Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch, der auf der Außenbahn mit einem gehörigen Geschwindigkeitsüberschuss ankam. Kyle Busch touchierte die Mauer und schlitzte sich dabei seinen rechten Vorderreifen auf. Außer sich vor Wut über die vermeintlich entgangene Million wartete er vor dem Hamlin-Truck auf den Übeltäter.

Weil Kyle Busch bei seinem Reifenplatzer auch den unschuldigen Kasey Kahne (Petty-Ford) abräumte, kam es erneut zu einer Gelbphase. Beim Restart danach machte sich Hamlin wieder unbeliebt, als er dieses Mal Johnson bedrängte, so dass sich dieser auf dem Gras im Infield drehte. Durch all diese Scharmützel hatte in der Zwischenzeit Kurt Busch als der lachende Vierte das Kommando übernommen.

Alle anderen Siegkandidaten waren also eliminiert, was der Penske-Pilot beim letzten Restart ausnutzen konnte. Ungefährdet fuhr Kurt Busch seinem ersten All-Star-Sieg entgegen. "Im dritten Segment erlebten wir ein Fiasko", schilderte der 31-jährige NASCAR-Champion der Saison 2004. "Dann nutzten wir die zehnminütige Pause, um Änderungen an den Stoßdämpfern durchzuführen. Danach war das Auto eine Rakete."

Kurt Busch siegt vor den Augen Roger Penskes

Dale Earnhardt Jun., Mark Martin, Jeff Gordon, Carl Edwards

Eine Massenkarambolage nahm viele Top-Stars aus dem Rennen Zoom

Platz zwei ging an Martin Truex Jr., der zuvor den All-Star-Showdown gewann. Auf diese Art und Weise fuhr sich der Watrip-Toyota ins All-Star-Rennen und holte sich eine wertlose Silbermedaille. "Ich habe an der Million geschnuppert", erklärte Truex und war sich sicher: "Ein paar Runden länger und ich hätte ihn eingeholt."

Dritter wurde NASCAR-Youngster Joey Logano, dessen Gibbs-Toyota die einzige Massenkarambolage auf dem Charlotte Motor Speedway ausgelöst hatte. Bösewicht Hamlin kam auf Rang vier ins Ziel und musste sich direkt im Anschluss die Argumente von Kyle Busch anhören, der zuvor via Bordfunk noch forderte: "Bitte sorgt dafür, dass ich Denny Hamlin heute nicht mehr begegne." Offensichtlich hatte der jüngere Busch-Bruder seine Meinung schnell geändert.

Der ältere Bruder freute sich im Beisein von Roger Penske über die All-Star-Million. Penske war direkt nach der Castroneves-Pole von Indianapolis nach Charlotte geflogen, um sich das NASCAR-Spektakel nicht entgehen zu lassen. Angesichts des gewaltigen Preisgelds dürfte der "Captain" seinen Abstecher nicht bereut haben.