Keselowski sorgt sich um die Sicherheit
Brad Keselowski äußerte in Daytona ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Verhaltens von NASCAR beim Ausrufen einer Gelbphase
(Motorsport-Total.com) - Sowohl der Truck- als auch der Nationwide-Saisonauftakt in Daytona boten jede Menge Spektakel. Im Verlauf der beiden Rennen gab es gleich mehrere Big Ones. Am Schluss jubelten in Person von John King und James Buescher zwei Fahrer, die die wenigsten Beobachter auf der Rechnung hatten.

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Penske-Pilot Brad Keselowski geht mit einem unguten Gefühl ins Daytona 500
Die Begeisterung wurde in Daytona allerdings nicht von allen Beteiligten geteilt. Penske-Pilot Brad Keselowski, der das Nationwide-Rennen am Samstag als Zweiter beendete und einer von 13 Fahrern ist, die nach dem Drive4COPD auch den Höhepunkt des Wochenendes - das Daytona 500 am Sonntag - bestreiten, äußerte sich überaus kritisch.
Das Verhalten von NASCAR beim Ausrufen einer Gelbphase nach einem Unfall bereitet dem 28-Jährigen ernsthafte Sorgen. Seiner Ansicht nach zögerte NASCAR am Samstag zu lange, bevor das Rennen mit der Gelben Flagge neutralisiert wurde. "Der gefährlichste Aspekt unseres Sports ist in meinen Augen ganz klar die Situation einer Gelben Flagge in den Schlussrunden", so Keselowski auf seiner Pressekonferenz im Anschluss an Platz zwei im Nationwide-Rennen.
"Ich treffe diese Aussagen nicht, weil ich mit einem früheren Ausrufen der Gelben Flagge gewonnen hätte", versichert der Penske-Pilot. "Mir geht es vielmehr darum, dass ein Fahrer, der mit fünf oder sechs Sekunden Rückstand auf den Pulk auf Platz 25 fährt, noch voll unter Strom steht. Wenn dann nicht klar ist, dass Gelb ist, besteht eine große Gefahr."
Der Nationwide-Champion des Jahres 2010 und mittlerweile etablierte Sprint-Cup-Star sorgt sich um die Tatsache, dass ein quer auf der Strecke stehendes Fahrzeug von einem mit Topspeed heranrasenden Fahrzeug getroffen werden könnte. "Solange kein Gelb ist, musst du drauf bleiben", gibt Keselowski zu Bedenken. "Es wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem ein Auto mit hoher Geschwindigkeit ein sehr langsames Auto trifft und das wird nicht gut ausgehen."
Auf die Frage, was der ideale zeitliche Abstand zwischen Crash und Ausrufen der darauffolgenden Caution ist, hat Keselowski selbst keine Antwort. "Das ist ein Punkt im Reglement, der nicht klar definiert ist. Ich bin mir selbst nicht sicher, wie er zu definieren ist, denn ich verstehe die Schwierigkeiten in diesem Bereich. Mir persönlich wäre es aber lieber, wenn der Sport hier eher auf die sichere Seite gehen würde."
Keselowski zeigt Verständnis dafür, dass NASCAR in einem solchen Fall zuweilen zögert, bis die Gelbe Flagge herauskommt: "Wenn sie die Caution zu früh ausrufen, hagelt es Kritik von den Fans, die ihren Fahrer, der anderenfalls gewonnen hätte, um den Sieg betrogen sehen." Gleichzeitig gibt der Penske-Pilot offen zu: "Das ist ganz eindeutig ein Punkt, über den ich mir vor dem 500 Sorgen mache."
"Es gibt nichts, das mich nervöser macht als der Gedanke, in der letzen Runde in einen Crash im Vorderfeld verwickelt zu werden und dann von einem zurückliegenden Auto mit 180 Meilen pro Stunde getroffen zu werden", so Keselowski.

