Maximaler Druck: Kenseth auf der Homestead-Pole
Matt Kenseth versucht maximalen Druck auf Jimmie Johnson (7.) auszuüben und holt die Homestead-Pole - auch Kevin Harvick als Sechster vorne dabei
(Motorsport-Total.com) - Matt Kenseth tat, was er tun konnte. Seine Runde von 30,394 Sekunden war gut genug, um am Sonntagabend im Ford EcoBoost 400 auf der Pole-Position zu stehen. Nach dem Phoenix-Fiasko vor einer Woche ist zumindest eines sicher: Das Gibbs-Team ist auf dem Homestead/Miami Speedway wieder in Normalform aufgestellt, denn neben Kenseth fuhren auch Denny Hamlin (4.) und Kyle Busch (11.) weit nach vorne. Aber ob es gegen die Jimmie-Johnson-Übermacht noch reichen wird?

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Schnell: Matt Kenseth fährt in Homestead auf die Pole-Position Zoom
"Es war ein erfolgreicher Tag", lautete die vorsichtig frohe Kenseth-Bilanz, der damit zum dritten Mal in dieser Saison von Startplatz eins aus ins Rennen gehen wird. Angesichts seines Rückstandes von 28 Punkten ist der 41-Jährige realistisch genug, um genau zu wissen, dass "wir nur unser eigenes Schicksal kontrollieren können. Vorne zu stehen, ist die einzige Chance, um noch Druck auszuüben, denn sie fahren normalerweise nicht um Position 23 herum, wenn sie keine Probleme haben."
Auch Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 30,568; 6.) kam in der Qualifikation gut zurecht und sagte: "Wir waren hier nicht beim Testen, insofern bin ich mit meinem Auto sehr zufrieden". Vor allem im Renntrimm rechnet sich Harvick "gute Chancen" auf einer Strecke aus, auf der er in der Vergangenheit immer recht gut aussah. Das große Problem bleibt jedoch: Sowohl Kenseth, als auch Harvick sind davon abhängig, was Tabellenführer Johnson macht. Und im Hendrick-Camp ist man bestens vorbereitet.
Solide ist der Begriff, den Johnson den gesamten Homestead-Freitag über in den Mund nahm. Genau in diesem Sinne nahm der haushohe Titelfavorit seine Runde im Einzelzeitfahren in Angriff, die ihn nach 30,578 Sekunden schlussendlich auf Startplatz sieben brachte. "Ein Top-10-Platzierung war unser Ziel", bilanzierte der Hendrick-Pilot und gab die weitere Wochenend-Losung aus: "Unsere Ausgangsposition ist gut, aber wir müssen am Sonntag 400 Meilen zu Ende fahren."
Kurt Busch in Reihe eins

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Kurt Busch startet am Sonntagabend aus Reihe eins Zoom
Angesichts der anstehenden Titel-Entscheidung ist es ganz normal, dass die hervorragende Qualifikationsleistung von Kurt Busch(2.) ein wenig in den Hintergrund gedrückt wurde. Nach 30,432 Sekunden reichte es für den Furniture-Row-Piloten immerhin für Startreihe eins. Direkt dahinter lauert das starke Penske-Duo Joey Logano (3.) und Brad Keselowski (4.), der als Letzter ins Einzelzeitfahren gelost wurde. Keselowski nahm die Kenseth-Marke tatsächlich ins Visier, scheiterte letztlich aber an einer zu hohen Linie.
Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) sicherte sich im vorgeschaltenen Freien Training auf dem 1,5 Meilen-Oval südlich der wolkenverhangenen, fast regnerischen Metropole Miami die Bestzeit und kam im Einzelzeitfahren nach einer sehr frühen Auslosung auf einen guten Startplatz acht. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford; 9.) und Brian-Vickers-Ersatzmann Elliott Sadler (Waltrip-Toyota; 10.) rundeten die Top 10 ab.
Johnsons Hendrick-Teamkollegen Kasey Kahne (13.) und Dale Earnhardt Jr. (21.) konnten sich nicht in Szene setzen. Richtig schlecht unterwegs war Jeff Gordon (26.), der "viel zu viel Übersteuern" an seiner Startnummer 24 monierte. Einen Platz hinter Gordon startet Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevy) als 27. Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevy) fährt als 24. im engen Mittelfeld los.
Am Samstag stehen nun noch zwei Freie Trainings an. 'Motorvision TV' überträgt das NASCAR-Saisonfinale am Sonntagabend ab 20:00 Uhr MEZ wie immer inklusive der US-amerikanischen Pre-Race-Show. Der Rennstart wird gegen 21:15 Uhr MEZ erwartet. Erstmals geben sich gleich drei deutsche Kommentatoren die Ehre: Stefan Heinrich, Lenz Leberkern und Pete Fink sitzen am Sonntagabend am Mikrofon.

