Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Kansas: Stewarts verrückter Vorjahressieg
Tony Stewart gilt als einer der Favoriten für Kansas - er gewann auf dem Schwesteroval in Chicago und feierte in Kansas 2006 einen ungewöhnlichen Sieg
(Motorsport-Total.com) - Es gibt eine alte Rennsport-Weisheit und die lautet: Es ist egal, wie viele Runden du in einem Rennen führst. Hauptsache, du bist in der letzten Runde vorne. Tony Stewart hielt sich im vergangenen Jahr daran und gewann auf dem Kansas Speedway, nachdem er nur fünf von 267 Runden geführt hatte - die letzten fünf Runden.

© NASCAR
Kann Tony Stewart auf dem Kansas Speedway erneut einen Sieg feiern?
Doch sein Sieg hatte noch einige weitere kuriose Umstände zu bieten: Stewart verpasste als amtierender Nextel-Cup-Champion den Einzug in den Chase und konnte somit frei auffahren. Von daher war sein Crew-Chief Greg Zipadelli in der Lage, eine äußerst riskante Strategie an den Tag zu legen.#w1#
Zipadelli wollte, dass Stewart gegen Rennende den letzten Stint von 71 (!) Runden mit einer einzigen Tankfüllung bestreiten solle - ein auf einem 1,5 Meilenoval äußerst riskantes Vorhaben, doch das Joe-Gibbs-Team hatte nichts mehr zu verlieren, es ging nur noch um Einzelsiege.
Wie gewinnt man ohne Benzin?

© NASCAR
Tony Stewart rollte 2006 in Kansas ohne einen Tropfen Benzin zum Sieg Zoom
Stewart erinnert sich: "Es war ein Kampf zwischen Fahrer und Crew-Chief. Der Crew-Chief erinnerte dich jede einzelne Runde daran, Benzin zu sparen, aber du bist ihm nie genug vom Gas gegangen, und er wusste das, weil er immer auf die Stoppuhr sah."
"Als ich mich auf der Gegengerade befand, fragte ich, wie viele Runden noch zu fahren seien. Man sagte mir: 'Du wirst gleich die weiße Flagge sehen' (Das Zeichen für die letzte Runde; Anm. d. Red.). Dann sah ich, wie die Tanknadel begann sich zu bewegen. Der Tank war zwar noch nicht ganz leer, aber die Nadel begann verdächtig zu wackeln."
"Ich fuhr die Start-/Zielgerade hinab und plötzlich verlor ich eingangs von Turn 1 an Druck. Dann kam noch ein Schub in Turn 2, aber als ich wieder auf die Gegengerade ging, war der Druck mit einem Schlag vorüber. Es ist wichtig, dann sofort den Gang herauszunehmen und unten auf der Strecke den absolut kürzesten Weg einzuschlagen. Ich rollte ohne Sprit herum und hoffte nur, dass mein Vorsprung groß genug sei. Er war es."
Kansas und Chicago beinahe identisch

© NASCAR
Der Chicagoland Speedway ist fast identisch zum Kansas Speedway Zoom
Stewart gewann 2006 in Kansas ohne Benzin, und auch im Juli in Chicago behielt er die Oberhand. Gute Aussichten also für den Joe-Gibbs-Piloten, denn "diese beiden Strecken sind sich so ähnlich, man wird keine zwei unterschiedlichen Ovale finden können, die mehr identisch sind, wie Kansas und Chicago", weiß der 35-Jährige.
In der Gesamtwertung liegt er mit einem Mini-Rückstand von nur zwei Punkten hinter Tabellenführer Jeff Gordon. Der Chase ist so eng wie nie zuvor, und auch Stewart kapituliert vor der Frage nach dem möglichen Gesamtsieger der Saison 2007.
"Ich bin kein Philosoph. Keiner von uns kann das vorhersagen. Wenn ich so etwas könnte, dann würde ich in Las Vegas sitzen, und mit dem Wetten auf die Rennen Millionen von Dollars machen, anstatt dort zu fahren. Und glaubt mir: Es ist viel sicherer, in einem Stuhl eines abgedunkelten Casinos zu sitzen und darauf zu warten, dass dir die Bedienung einen Drink bringt."

