• 13.04.2008 09:22

  • von David Pergler

Johnson: "Wir sind wieder da!"

Während seine Verfolger in den letzten Runden mit durstigen Motoren in den Boxen verschwanden, setzte Jimmie Johnson alles auf eine Karte und gewann

(Motorsport-Total.com) - Wie trocken sein Hendrick-Chevrolet war, das demonstrierte Jimmie Johnson am Ende des Rennens, als er in der Auslaufrunde ohne Treibstoff liegen blieb. Normalerweise würde man bei Hendrick keine solchen Risiken eingehen, doch diesmal setzte Johnson im Kampf um den Sieg ausnahmsweise alles aufs Spiel.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson strahlt über beide Ohren - die Durststrecke ist überwunden

"Bekanntlich spielen wir keine Spielchen, was unsere Benzinladung betrifft. Wir fahren, um Punkte zu sammeln und wenn wir es nicht schaffen, kommen wir an die Box", erklärte der strahlende Sieger. "Dadurch, dass wir draußen geblieben sind, habe ich gemerkt, dass ich im Rennen noch ohne Sprit ausrollen kann. Aber wir hatten sogar noch genug, um im Ziel einen Burnout zu drehen. Dann wollte ich weiter meine Ehrenrunde fahren, anschließend ging der Sprit alle. Es lag wirklich alles auf Messers Schneide."#w1#

Eine besondere Rolle habe dabei sein Crew-Chief Chad Knaus gespielt, der am Funk dem Siegesanwärter offenbar das Blaue vom Himmel herunter log, um seinen Fahrer zu beruhigen und ihn einzubremsen um so Benzin zu sparen. Zeitweise flunkerte er einen Vorsprung von 20 Sekunden vor, während Bowyer keine zehn Sekunden hinter Johnson unterwegs war. "Ich denke, er hat drei Runden lang nicht aufgehört zu reden", lachte der Sieger. "Mein Instinkt sagte mir, ich solle einfach aufs Gaspedal steigen und alles würde gut werden. Die Lügen, die er mir erzählte, haben mir sogar geholfen. Immer wenn er etwas sagt, sollte ich besser eine Sekunde mal darüber nachdenken, aber ich glaube ihm jedes Mal."

Falsche Abstände zur Beruhigung hin, falsche Rundenangaben als Ansporn her, zufrieden konstatiert der Champion: "Wir sind wieder da. Wir haben sehr hart gearbeitet, um zurückzukehren. Ich könnte nicht stolzer auf meine Jungs bei Hendrick sein. Wir gingen da raus und lagen zunächst ein kleines Stück zurück. Wir mussten nach vorne fahren und es gleichzeitig schaffen, am Ende Sprit zu sparen." Dieser doppelte Kraftakt mündete im ersten Sieg 2008 für Edwards.