• 22.10.2007 00:13

  • von Pete Fink

Johnson stellt im Titelduell gegen Gordon auf 7:6

Jimmie Johnson gewann das Subway 500 von Martinsville nach 21. Gelbphasen vor Ryan Newman und Kyle Busch - Juan Pablo Montoya starker Achter

(Motorsport-Total.com) - Neuer Rekord auf dem traditionsreichen Martinsville Speedway von Virginia: Nicht weniger als 21 Cautions und ein Green-White-Chequered-Finale waren notwendig, um Jimmie Johnson in einem sehr zerfahrenen Rennen zum Sieger des Subway 500 zu küren. Jeff Gordon holte als Vierter erneut wertvolle Punkte auf dem Weg zu seinem fünften NASCAR-Titel, während die Konkurrenz Federn lassen musste.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson Ryan Newman

Jimmie Johnson hielt in Martinsville dem Schlussangriff von Ryan Newman stand

Damit hat Johnson nun sieben Saisonsiege, während sein Teamkollege und Meisterschaftsonkurrent Gordon nur deren sechs aufweist, doch der vierfache Cup-Champion hat vier Rennen vor dem Saisonende immer noch 48 Zähler Vorsprung im Gesamtklassement. Für die restlichen Kandidaten wird es immer enger, alles läuft auf ein Hendrick-internes Shootout zweier Freunde hinaus.#w1#

Am Start konnte Jeff Gordon seine Pole Position verteidigen, und blieb - trotz vier früher Gelbphasen - die ersten 108 von insgesamt 500 Runden an der Spitze, bevor ihn sein Teamkollege Jimmie Johnson ablöste. Dessen Führung dauerte im Gegensatz dazu jedoch nur wenige Runden, bevor im Kampf um die Positionen auf dem engen Halbmeilenoval recht rasch die ersten Strategiespiele um die Positionen auf der Strecke begannen, die die Reihung wird durcheinander würfelten.

Starker Montoya mit Führungsrunden

Kasey Kahne und Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya und Kasey Kahne liegen in der Gesamtwertung gleichauf Zoom

Erst Jeff Burton, danach Kyle Busch lagen nun zeitweise in Front, während Juan Pablo Montoya durch einen ausgelassenen Boxenstopp in die Top 5 nach vorne fuhr. Gordon wurde hingegen in Runde 168 durch ein loses Rad zwischenzeitlich bis auf Rang 33 zurückgeworfen. Im Verlauf der achten Gelbphase blieb Montoya erneut auf der Strecke, und übernahm in Runde 218 die Spitze vor Dale Earnhardt Jr., Tony Stewart, Martin Truex Jr. und Jeff Gordon, die allesamt ebenfalls nicht beim Service waren.

Damit lag der Ganassi-Dodge zum ersten Mal auf einem Oval in Front, seine Führung hielt jedoch nur acht Runden, bevor Dale Jr. resolut am Heck des ehemaligen Formel-1-Piloten anklopfte, und der Kolumbianer seinen heftig übersteuernden Boliden erst auf Platz vier wieder unter Kontrolle brachte - auch Gordon und Denny Hamlin konnten in der Folge an Montoya vorbeiziehen.

Zu Rennhalbzeit war dieses Zwischenresultat aber bereits wieder Makulatur, denn weitere Gelbphasen brachten wieder unterschiedliche Strategien hervor, und Kyle Busch übernahm erneut die Spitze vor Bobby Labonte und Matt Kenseth. Wie immer in Martinsville wurde im Mittelfeld auf Lackkontakt gefahren, und die Piloten hatten im dichten Pulk alle Hände voll zu tun, um die über 800 PS starken und 1.800 Kilogramm schweren Boliden auf der Piste zu halten.

Hendrick-Duo in dominierender Form

Jeff Gordon Jimmie Johnson

Jeff Gordon lag zu Rennbeginn satte 108 Runden am Stück in Führung Zoom

Nach 325 Runden war die diesjährige Nextel-Cup-Hackordnung schließlich wieder hergestellt: Die Hendrick-Zwillinge und Titelaspiranten Johnson und Gordon lagen an der Spitze vor Denny Hamlin, dem frischverheirateten Greg Biffle, Kevin Harvick, Ryan Newman, Tony Stewart, Montoya, Kyle Busch und Bobby Labonte.

Auch Kyle Busch schloss in der Ruhephase vor dem Finalsturm in die Top 3 auf, zusammen mit Harvick und Dale Jr. lagen nun gleich fünf Chevys in den Top 5. Die CoT-Überlegenheit der General-Motors-Fraktion störten nur Penske-Pilot Ryan Nemwan und Matt Kenseth (Roush-Ford), die sich in der Folge genauso ins Rampenlicht mogeln konnten.

50 Runden vor dem Ende ging das Finalduell der beiden Hendrick-Stars in eine erste intensivere Phase. Es dauerte nicht lange, bis Johnson seine Nase in die untere Spur stecken konnte, und nach einem leichten Anklopfer an Gordon vorbei zog. Von wegen Teamkollegen - auch die beiden Chevys polierten ihre Lackierung gegenseitig etwas auf.

Neuer Caution-Rekord in Martinsville

Clint Bowyer

Auch für Clint Bowyer wird es in Sachen Titelgewinn nun immer enger Zoom

38 Runden vor dem Ende dann großes Pech für Tony Stewart und Carl Edwards: Kyle Petty geriet mit Martin Truex Jr. aneinander und drehte sich genau vor die Kühlerhaube des Gesamtvierten, der beim Anhalten seinen Motor verlor. Obwohl er durch den Gesamtfünften angeschoben wurde, zog fast das gesamte Feld an beiden vorbei.

Der heutige Dreherkönig war eindeutig DEI-Pilot Truex Jr., der mit seinem Ausrutscher Nummer vier die 18. Gelbphase auslöste und wenige Runden später wurde durch den Motorschaden von Bill Elliott der Martinsville-Rekord mit 19 Cautions eingestellt.

Im Finale entwickelte sich ein herzlicher Dreikampf: Acht Runden vor dem Ende bugsierte sich Ryan Newman unten an Jeff Gordon vorbei, während Johnson vorne enteilen konnte. Ein Scharmützel zwischen Bobby Labonte, Casey Mears und Tony Raines stellte nicht nur einen neuen Rekord, sondern auch ein Green-White-Chequered-Finale sicher.

Titelkampf zwischen Johnson und Gordon

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson feiert seinen siebten Saisonsieg in Martinsville Zoom

In den folgenden zwei Runden rollte dann zunächst Dale Earnhardt Jr. mit seinem siebten Motorschaden der Saison aus und parallel dazu drehte sich David Ragan - doch aufgrund des tiefen Sonnenstandes wurde unter gelber Flagge abgewunken: Jimmie Johnson gewann vor Ryan Newman, Kyle Busch, Jeff Gordon, Matt Kenseth, Denny Hamlin, Greg Biffle, Juan Pablo Montoya, Clint Bowyer und Kevin Harvick.

Vier Runden vor dem Saisonende ergibt das Gesamtklassement ein ziemlich eindeutiges Bild. Gordon führt mit 48 Punkten Vorsprung vor Johnson. Clint Bowyer als Dritter hat bereits 110 Zähler Rückstand, Tony Stewart als Vierter sogar deren 244. Angesichts der aktuellen Hendrick-Form ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Juan Pablo Montoya zeigte wie bereits im Frühjahr eine ausgezeichnete Vorstellung in Martinsville und beendete das Rennen auf Rang acht. Der Kolumbianer konnte sich in der Gesamtwertung um zwei Ränge auf Position 19 verbessern, wo er nun punktgleich mit seinem Dodge-Kumpel Kasey Kahne liegt.

Für A.J. Allmendinger und das Red-Bull-Team verlief der Tag von Martinsville weniger erfolgreich: Probleme an der Elektrik warfen den Kalifornier bereits früh weit zurück und mehr als ein 35. Platz war heute nicht zu holen.