Johnson holt kuriose Allstar-Pole
Jimmie Johnson ließ sich von einigen kuriosen Stunts der Kollegen nicht aus dem Konzept bringen, und holte sich in seinem "Wohnzimmer" die Allstar-Pole
(Motorsport-Total.com) - Der Lowe's Motor Speedway wird gerne als das "Wohnzimmer" von Jimmie Johnson bezeichnet, weil der amtierende NASCAR-Champion auf dem 1,5 Meilenoval in Charlotte zeitweise als unbezwingbar galt. Am Freitag vor dem 25. Allstar-Race der NASCAR unterstrich Johnson diesen Spitznamen wieder eindrucksvoll.

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Polesetter Jimmie Johnson zeigte in Charlotte ein fehlerfreies Qualifying
Sowohl im einzigen Freien Training, als auch später in der Qualifikation holte sich der an diesem Wochenende in Silber gehaltene Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 48 eine Bestzeit, und startet damit in der Nacht von Samstag auf Sonntag aus der Pole Position in den 100 Runden langen Kampf um eine Million US-Dollar Preisgeld.#w1#
Das Qualifyingsystem zum Allstar-Race bietet - im Vergleich zum bisweilen eher spröden Einzelzeitfahren der Sprint-Cup-Punkterennen - jede Menge Unterhaltungswert. Zwar gehen die Piloten ebenfalls einzeln auf die Strecke, doch sie absolvieren drei Runden am Stück, die einmal unterbrochen werden, wenn die Autos zu einem kompletten Reifenwechsel an die Box müssen.
Da der Verlust jeder Radmutter mit fünf Sekunden, und ein Speeding an der Boxeneinfahrt mit 20 Sekunden bestraft werden, fällt die Entscheidung über eine Allstar-Pole an der Box. Johnson und seine Hendrick-Crew zeigten eine nahezu perfekte Vorstellung: 2:01,416 Minuten waren nicht zu unterbieten.
Mark Martin endlich mit Burnout

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Mark Martin und Jeff Gordon starten von den Plätzen fünf und sechs Zoom
Platz zwei ging an Kurt Busch, dessen Penske-Dodge zwar etwas bockig erschien, doch dafür arbeitete seine Crew umso schneller: Der insgesamt beste Boxenstopp katapultierte den an diesem Wochenende in blau und gold gehaltenen Dodge Charger auf Rang zwei.
Startreihe zwei bilden Matt Kenseth (Roush-Ford) und Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet), die die drei Rundenübung ebenfalls ohne Fehl und Tadel hinter sich brachten. Selbiges kann man vom fünftplatzierten Mark Martin aber nicht gerade behaupten.
Nach seinen beiden Saisonsiegen in Phoenix und Darlington verweigerte der 50-Jährige jeweils den Sieger-Burnout mit der Begründung, für solche Späße sei er zu alt. Nicht so in der Allstar-Qualifikation: Dort existiert am Boxenausgang kein Speed-Limit, und Martin brachte die 850 PS seines Chevy-Triebwerks nur suboptimal auf die Strecke: Wild schlingernd vergab er eine noch bessere Startposition und konnte von Glück reden, dass er nicht seitlich in die Boxenmauer krachte.
Überhaupt hagelte es Strafen: Greg Biffle (Roush-Ford; 11.) warf einen möglichen zweiten Startplatz genauso weg, wie später Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 13.) An beiden Fahrzeugen wurde eine lose Radmutter moniert, was jeweils fünf Sekunden kostete.
Tony Stewart mit kurioser Einlage

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Tony Stewart war nach seiner Einlage etwas in Erklärungsnotstand Zoom
Noch schlimmer erwischte es Carl Edwards, an dessen Roush-Ford gleich drei Radmuttern nicht in ordnungsgemäßem Zustand waren. Edwards startet daher nur als 14. ins Allstar-Rennen. Doch am Kuriosesten war der Fauxpas, den sich Tony Stewart leistete.
Der Neu-Teambesitzer simulierte offenbar einen Zwei-Reifenstopp, denn gerade als sich seine Stewart/Haas-Crew auf der linken Seite zum Wechsel positionieren wollte, drückte "Smoke" das Gaspedal durch, und brauste den bereits in Position gebrachten Schlagschraubern davon.
Noch während seine Crew dem Teamboss konsterniert hinterher blickte, realisierte Stewart sein Missgeschick, legte den Rückwärtsgang ein, und ließ sich auch noch seine beiden linken Reifen wechseln. Strafen gab es keine, doch ein Minus von 16 Sekunden lässt Stewart am Samstagabend nur aus Position 15 ins Rennen gehen.
Die Qualifikation zum Sprint-Showdown musste wegen abtrocknender Strecke abgesagt werden. Die Startaufstellung entspricht der ausgelosten Reihenfolge zur Qualifikation. Die Allstar-Action beginnt in der Nacht von Samstag auf Sonntag um kurz nach 1:30 Uhr MESZ mit dem Sprint-Showdown. Das Allstar-Race um eine Million US-Dollar beginnt im Anschluss etwa gegen 3:00 Uhr morgens.

