• 15.05.2009 11:45

  • von Pete Fink

Fall Mayfield: Fahrerkollegen gehen auf die Barrikaden

Weil im Fall Jeremy Mayfield nach wie vor keine Klarheit herrscht, und NASCAR keine Liste verbotener Substanzen ausgibt, beschweren sich nun die Piloten

(Motorsport-Total.com) - Die unbefristete Sperre von Jeremy Mayfield zieht weiter ihre Kreise in NASCAR-USA. Dem 39-jährigen Fahrer und Teambesitzer von Mayfield Motorsports wurde vor zwei Wochen in Richmond die Einnahme einer nicht erlaubten Substanz nachgewiesen. Es folgten eine unbefristete Sperre - und jede Menge Fragen.

Titel-Bild zur News: Jeremy Mayfield

Jeremy Mayfield: Hat er, oder hat er nicht? Seine Kollegen wollen Aufklärung

Denn noch immer ist nicht klar, welche Substanz Mayfield eingenommen hatte. Eine Beurteilung der Situation wird zusätzlich dadurch erschwert, weil NASCAR zwar in Sachen Drogen und Doping seit Saisonbeginn eine harte Linie fährt, allerdings bisher keine offizielle Liste ausgab, die erklärt, welche Substanzen als illegal eingestuft werden.#w1#

Eine unangenehme Grauzone also, die zu vielen Spekulationen Anlass gibt. Denn in der aktuellen Situation weiß keiner der in der NASCAR-Garage tätigen Personen so ganz genau, ob bereits ein simples Allergiemittel verbotene Substanzen enthält. Im Fall Mayfield scheinen derzeit nur zwei Dinge klar: Es war kein Alkohol im Spiel und vermutlich auch keine leistungsfördernden Steroide.

Die Piloten jedenfalls sind extrem unzufrieden. Ryan Newman brachte die Situation aus Fahrersicht auf den Punkt: "Bei nächster Gelegenheit werde ich NASCAR darüber befragen, was genau zu diesem positiven Test geführt hat", erklärte der Stewart/Haas-Pilot am Rande der Pit-Crew-Challenge in Charlotte. "Ich muss mich, meine Familie, mein Team und alle anderen schützen."

Piloten wollen schnelle Klarheit

Jimmie Johnson Daytona, Daytona International Speedway

Nicht nur Jimmie Johnson forderte NASCAR zu rascher Aufklärung auf Zoom

Red-Bull-Pilot Brian Vickers war der gleichen Meinung: "Wenn ich eine Multi-Vitamintablette schlucke, oder nach einer Trainingseinheit einen Protein-Shake zu mir nehme, dann will ich deswegen keine Angst haben müssen." Kurt Busch (Penske) betonte: "Es ist ganz schwer zu wissen, wie die Regeln aussehen, wenn du keine klare Anleitung hast."

Auch der amtierende NASCAR-Champion Jimmie Johnson läuft Sturm: "Ich will wissen, wofür zur Hölle er verurteilt wurde", lautete die klare Forderung des Hendrick-Piloten. "Das ist die Ein-Millionen-Dollar-Frage." Der Kalifornier gab sich ebenfalls mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden.

"Überall schwirren Gerüchte herum. Er sagt, es habe sich um Allergiemittel gehandelt, andere behaupten, es seinen richtig harte Sachen gewesen. Aber eine Klarheit gibt es nicht." Doch grundsätzlich glaubt Johnson nicht, dass es in der NASCAR "eine echte Drogenproblematik" gäbe.

Doch im Raum bleibt die Forderung nach einer schnellen Aufklärung, auch um den NASCAR-Sport zu schützen. "Es gab ja Fälle, in denen Leute behauptet haben, sie hätten keine leistungsfördernden Mittel eingenommen. Erst sechs Monate später kam dann die wahre Geschichte ans Tageslicht. So etwas brauchen wir garantiert nicht." Mit dieser Meinung steht der Champion sicher nicht alleine da.

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