Johnson, Edwards, Bowyer: Von wegen "Vier gewinnt"

Jimmie Johnson (9.) und Carl Edwards (7.) setzten mit vier frischen Reifen beim letzten Stopp ebenso auf die falsche Strategiekarte wie Clint Bowyer (6.)

(Motorsport-Total.com) - Der fünffache und amtierende Sprint-Cup-Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) und der aktuelle Tabellenführer Carl Edwards (Roush-Ford) befanden sich auch beim elften Rennen des Jahres auf der "Monster Mile" in Dover auf Siegkurs. Die beiden lagen zusammengerechnet während 324 der 400 Runden in Führung, unter dem Strich jedoch musste sich Edwards mit Platz sieben begnügen, während Johnson als Neunter einlief.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson, Carl Edwards

Die Meisterschaftsführenden Edwards und Johnson machten in Dover das Tempo

Bei der letzten Runde der Boxenstopps 36 Runden vor Schluss ließen Edwards und Johnson genau wie der zu diesem Zeitpunkt an der Spitze liegende Childress-Pilot Clint Bowyer vier neue Reifen aufziehen. Da sich überraschend viele Fahrer - darunter der spätere Sieger Matt Kenseth (Roush-Ford) für nur zwei neue Reifen entschieden und Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) sogar gänzlich auf einen Wechsel der Pneus verzichtete, fanden sich die drei beim finalen Restart allerdings nur auf den Positionen acht (Bowyer), neun (Edwards) und elf (Johnson) wieder.


Fotos: NASCAR in Dover


"Wer hätte gedacht, dass so viele auf zwei Reifen setzen würden", gab Johnson im Anschluss fragend zu Protokoll und musste erkennen: "Ohne Verkehr vornweg fahren zu können macht einen Riesenunterschied, selbst auf diesem Einmeilenoval. Die Strategie mit vier frischen Reifen hat ganz offensichtlich für keinen von uns funktioniert."

Leidensgenosse Edwards, der im elften Rennen des Jahres zum neunten Mal Führungsrunden für sich verbuchen konnte, stimmte dem Dauerchampion zu. "Ich bin davon ausgegangen, dass wir mit vier neuen Reifen einfach durch das Feld würden fahren können. In Gedanken sah ich Clint und mich schon wieder um die Führung kämpfen. Ich habe wirklich geglaubt, wir könnten dieses Rennen gewinnen", sagte Edwards, der sich immerhin damit trösten konnte, seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Johnson in der Gesamtwertung auf 24 Zähler ausgebaut zu haben.

Bowyer war im Ziel als Sechster schließlich der beste Vertreter der Vier-Reifen-Fraktion. "Zwei Reifen wären offensichtlich die bessere Wahl gewesen", musste auch der Childress-Pilot einsehen, der dem Ergebnis - das sein bisher bestes bei elf Starts in Dover war - dennoch etwas Positives abgewinnen konnte: "Wir haben heute als Team gut zusammengearbeitet. Sowohl ich selbst als auch Shane (Crewchief Wilson; Anm. d. Red.) haben eine Menge Selbstvertrauen getankt."