Jimmie Johnson: "Es hat gerade so funktioniert"

(Motorsport-Total.com) - Der fünffache Sprint-Cup-Champion Jimmie Johnson konnte am Sonntag einen weiteren Triumph zu seiner ohnehin schon langen Erfolgsliste hinzufügen. Auf dem Talladega Superspeedway in Alabama holte sich der Hendrick-Pilot Sieg Nummer 54, der angesichts nur 0,002 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Clint Bowyer gleichzeitig einer der dramatischsten seiner Laufbahn war.

Vorausgegangen war eine über die gesamte Renndistanz zu beobachtende Kooperation mit Teamkollege Dale Earnhardt Jr. Die Fahrzeuge der beiden werden seit Beginn der Saison 2011 am Hendrick-Firmensitz in Concord unter einem gemeinsamen Dach vorbereitet. In Talladega zahlte sich die Zusammenarbeit aus.

"Wir hatten einen ganz konkreten Plan, als wir ins Rennen gingen, nämlich so lange wie möglich im Paarlauf zu fahren", erklärte Johnson im Anschluss an seinen Sieg. "Junior und ich haben ständig kommuniziert und beraten, welche Linien wir wählen sollten, wo wir überholen würden, wann und wo wir die Positionen tauschen würden. Wir haben im Verlauf des Rennens viel gelernt."

Kurz vor Schluss verloren die beiden Hendrick-Zwillinge dann kurzzeitig den gegenseitigen Anschluss, wie der Champion berichtet: "Der Motor von Junior drohte zu überhitzen und er musste ein paar Mal aus dem Windschatten ausscheren. Bei einer dieser Gelegenheiten haben wir uns verloren. Irgendwie haben wir es dennoch geschafft, wieder zueinander zu finden und konnten anschließend wieder zur Spitze aufschließen."

Plötzlich tat sich eine Lücke auf

Als im Verlauf der letzten Runde die beiden Führungsduos Jeff Gordon/Mark Martin und Clint Bowyer/Kevin Harvick nebeneinander die Gegengerade hinunter jagten, sah das Duo Johnson/Earnhardt die Chance, um den Sieg mitmischen zu können. "Wir kamen gut aus Turn 3 heraus und ich wollte es innen probieren. Die 5 (Martin) und die 24 (Gordon; Anm. d. Red.) machten die Linie dicht, weshalb ich mich in Richtung mittlerer Spur orientierte", erinnert sich Johnson. Zu diesem Zeitpunkt lag noch etwa eine Meile vor den Piloten.

Während sich an der Spitze ein Sprintduell zwischen Gordon und Bowyer unter tatkräftiger Mithilfe ihrer Hintermänner Martin und Harvick abzeichnete, zogen Johnson/Earnhardt im Windschatten der beiden Hendrick-Kollegen schließlich wieder nach innen. "Sie haben unten eine Lücke gelassen, in die wir hineinstechen konnten. Es hat gerade so funktioniert", freute sich der amtierende Champion über das gelungene Manöver am Schluss, dass ihm letztlich den Sieg bescherte.

Nach der Zieldurchfahrt überreichte Johnson seinem Kollegen Earnhardt als Dank für die tatkräftige Unterstützung die Karierte Flagge, die dieser jedoch dankend ablehnte. Stattdessen wird der Publikumsliebling in den kommenden Wochen erneut versuchen, seinerseits endlich wieder einmal zu gewinnen. Die sieglose Serie von "Junior" umfasst inzwischen 101 Rennen.