• 19.01.2007 15:36

  • von Pete Fink

Gordon von Montoyas Fortschritten überrascht

Der viermalige NASCAR-Champion Jeff Gordon zeigt sich überrascht von den Fortschritten des Juan-Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - Eine der wesentlichen Techniken im amerikanischen Stock-Car-Rennsport ist das sogenannte "Drafting". Dabei fahren die Piloten bei Geschwindigkeiten von weit über 300 Stundenkilometern Stoßstange an Stoßstange, und das auf den Ovalen Amerikas in zwei, teilweise sogar in drei Reihen nebeneinander.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon hat Spaß beim Draften mit Juan-Pablo Montoya

Dabei können die im Windschatten befindlichen Fahrzeuge auf den Vordermann auffahren und diesen leicht anschieben, um so eine für den Pulk höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Ein allein fahrendes Auto hat keine Chance gegen einen ganzen Pulk.

Auf den Superspeedways von Indianapolis, Talladega und eben in Daytona wurden dadurch derart hohe Geschwindigkeiten erreicht, dass die NASCAR vor einigen Jahren die Einführung sogenannter "Restrictor Plates" beschloss, mit denen die gewaltige PS-Leistung der Boliden eingebremst wurde.#w1#

Montoya hat das Draften im Rennfahrerblut

Trotzdem ist diese Art der Rennführung für einen Ex-Formel-1-Piloten, wie Juan-Pablo Montoya absolutes Neuland. Umso erstaunlicher findet Jeff Gordon die Fortschritte, die der Kolumbianer bereits erzielen konnte: "Es ist kaum zu glauben, aber ich habe absichtlich versucht mit ihm zu draften, einfach nur um herauszufinden, was er schon kann", sagte Gordon in Daytona. "Leider befand er sich hinter mir, und nicht neben oder vor mir."

"Ich habe absichtlich versucht, mit ihm zu draften." Jeff Gordon

Montoya wäre nicht Montoya, wenn er sich nicht sofort bemerkbar gemacht hätte, wie der "Rainbow-Warrior" zu berichten weiß: "Er gab mir einen heftigen Schubser und ich übernahm sofort die Führung im Pulk, darüber war ich ziemlich glücklich."

Gordon und Montoya kennen sich schon einige Zeit

Gordon und Montoya kennen sich seit längerem, sie tauschten ihre beiden Boliden vor einigen Jahren anlässlich eines Formel-1-Rennens in Indianapolis. Es war damals die erste Bekanntschaft, die der Kolumbianer mit einem NASCAR-Boliden machte, während Gordon für ein paar Runden das BMW-Williams Formel-1-Auto von Montoya bewegen durfte.

Beim Drafting ist es sehr wichtig, dass sich Piloten gegenseitig unterstützen, und der Rookie Montoya tut gut daran, sich prominente Freunde im Fahrerfeld zu sichern. Gordon könnte ein solcher Kandidat sein: "Eines habe ich über Juan gelernt, er ist extrem talentiert und ein sehr schneller Lerner."

"Juan ist extrem talentiert und lernt schnell" Jeff Gordon

Übung macht den Meister

Natürlich waren es nur Testfahrten, im Rennen sieht die Sache ganz anders aus, so Gordon: "Zum Draften braucht es große Erfahrung und viele Runden. Aber von all den Piloten, die neu in den Sport kommen, und das ganz schnell aufnehmen können, da steht Juan ganz oben, glaube ich."

Doch gleichzeitig verspricht Gordon dem Kolumbianer keinerlei Sonderbehandlung: "Mir ist es ganz egal, wie viele Rennen jemand gefahren hat, und wie talentiert er sein mag."