• 11.06.2007 05:25

  • von Pete Fink

Gordon dankt Crew-Chief Letarte

Das alte Sprichwort vom "Glück des Tüchtigen" trifft 2007 auf Jeff Gordon zu 100 Prozent zu - Pocono als Musterexemplar einer Meisterstrategie

(Motorsport-Total.com) - Nach Meinung von Jeff Gordon hat ein Mann einen ganz besonderen Anteil an seinem überraschenden, weil sehr glücklichen Pocono-Sieg - Crew-Chief Steve Letarte. Denn dieser änderte die Boxensequenz von Gordon als klar wurde, dass sich ein erneuter Regenguss im bereits verspätet begonnenen Pocono 500 abzeichnete.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon Steve Letarte

Steve Letarte (rechts) hat mindestens 50 Prozent Anteil am Pocono-Sieg

Zudem war die Tageszeit in Pennsylvania schon weit fortgeschritten und es erschien logisch, dass die komplette Renndistanz nicht würde gefahren werden können. Die entscheidende Frage lautete nur: Wann genau kommt der Abbruch?#w1#

Letarte setzte alles auf eine Karte und holte Gordon zu einem frühen Stopp an die Box, wohl wissend, dass ihm mit diesem Manöver nur ein kurzes Fenster offen blieb, in dem es dann auch zu regnen beginnen musste, sonst wäre der 35-Jährige zu einem weiteren Stopp gezwungen gewesen.

Der Crew-Chief nahm also in Kauf, dass sein Fahrer die Führung abgeben musste und für einige Runden im Niemandsland des Feldes verschwinden würde. Doch mit dem Dauerblick auf das Wetterradar ging er dieses Risiko ein, in der Annahme, dass Gordon die Führung wieder inne haben würde, nachdem der Rest ebenfalls beim Service war.

Beten um den großen Regen

Jeff Gordon

Wer will Jeff Gordon 2007 bei soviel Glück den Titel streitig machen? Zoom

So kam es auch, und der mit Bremsproblemen gehandicapte "Rainbow-Warrior" fing an um Regen zu beten, wohl wissend, dass sich Penske-Pilot Ryan Newman in seinem Rückspiegel breitmachte. "Es regnet, es regnet", schallte es plötzlich aus dem Funkgerät und die Offiziellen unterbrachen das Rennen just in dem Moment, als Newman zum Überholen ansetzen wollte.

"Vieles, was die Leute sehen ist Glück. Das mit dem Wetter heute, das war ganz großes Glück", lautete der erste Kommentar von Letarte und Gordon fügte an: "Steve zog heute eine unglaubliche Boxenstrategie aus dem Hut. Manchmal gewinnst du damit, manchmal verlierst du."

Ein Blick auf die Gesamtwertung verrät, dass Gordon nunmehr mit 242 Punkten Vorsprung führt und man muss kein Prophet sein, wenn man die These in den Raum stellt, dass der Cup-Titel angesichts des Glücks von Gordon nur über den vierfachen NASCAR-Champion führt.

Gordon gewann sein viertes Pocono-Rennen und das Erste seit 1998. "Wir haben einfach ein Wahnsinnjahr", jubelt der nunmehr vierfache Saisonsieger. "Die Dinge laufen für uns in die richtige Richtung."